Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

Eine eilige Depesche aus dem hohen Norden...

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Münster:
Der Bote erreichte den Palast kurz vor Einbruch der Dunkelheit und übergab dem wartenden Sekretarius ohne Umschweife die Botschaft, die er so lange bei sich geführt und gegen manchen Strauchdieb verteidigt hatte.

Auf der weißen Pergamentrolle prangte ein großes dunkelgrünes Wolfssiegel, sowie zwei weitere rote Wachssiegel. Eines davon trug ein verziertes I, vor einer Fackel, die von einem Schwert gekreuzt wurde. Auf dem anderen prangte ein grinsender Totenschädel, der einen stilisierten, kahlen Baum auf der Stirn trug.

Der Sekretarius lief eiligst die langen marmornen Gänge des Palasts entlang, bis er schließlich den Mann gefunden hatte, der die folgende Nachricht dem Kaiser und dem Senat vortragen würde:

Eure Majestät,
Hochgeschätzter Kaiser des Engonischen Reichs
und mächtiger Herr des Lupus Umbra!

Verehrte Senatoren!

Wir, Vassiliev von Celestia, Gesandter des Großherzogs von Valkenstein, entbieten seiner Majestät im Namen Seiner Hochwohlgeboren Unsere aufrichtigen Grüße und besten Wünsche zu Seiner kürzlich erfolgten Thronbesteigung.

Nach allem was Uns in unseren nördlichen Landen zugetragen wurde, hat Seine Hochwohlgeboren, Großherzog Theodor II. von Valkenstein, Stadthalter von Weißenthurm und hoher Protektor der Reichsgarde, sein Interesse bekundet, diplomatische Beziehungen zwischen unseren Reichen aufzunehmen.

Aus diesem Grund ist vor drei Tagen eine Delegation des Großherzoglichen Diplomatischen Corps in Richtung Seiner Majestäts Engonia aufgebrochen.

Wir ersuchen Seine Majestät daher um die Erlaubnis, das Land Engonien bereisen zu dürfen, um Seiner Majestät auf dem schnellsten Wege persönlich Unsere Aufwartung machen zu können.

Unser Bote steht Seiner Majestät selbstverständlich zur Verfügung, eine entsprechende Antwortdepesche zu überbringen.

Hochachtungsvoll,

Baron
Vassiliev von Celestia

Gesandter Seiner Hochwohlgeboren,
des Großherzogs Theodor II. von Valkenstein

Engonien NSC:
Eine gesiegelte Holzrolle in Reichsfarben lackiert und versiegelt mit dem Wolfskopf des Lupus Umbra wird dem Boten, der in der Zwischenzeit in einer vorzüglichen Unterkunft verweilen durfte, ein paar Tage darauf überbracht.


An Baron Vassiliev von Celestia,

Im Namen Seiner Majestät Barad Konar, Kaiser des Heiligen Engonischen Reiches, Imperator Caldriens und Sohn Tiors entsenden wir Seiner Gnaden, dem Großherzog Theodor II. von Valkenstein sowie Euch einen Willkommensgruß und unseren Dank für die Glückwunsche zu des Kaisers Thronbesteigung in der Götter Gnaden.

Die Ehre ist auf Unserer Seite und so übergeben wir Eurem Boten mit Freude die Nachricht, daß es dem großherzöglichen diplomatische Corps selbstverständlich gestattet ist, die Grenzen des Heiligen Engonischen Kaiserreiches zu überschreiten und dass Seine Kaiserliche Majestät
die Delegation gerne bei Ihrer Ankunft in unserer Kaiserstadt Engonia im Kaiserpalast willkommen zu heißen.
Aus diesem Grunde werden der Scriptor Ingvarius in Geleit des Ritters zu Eschenfurt, Lehensherr zu Middenfelz und mitsamt
dessen Mannen ab der Engonischen Reichsgrenze für eine bequeme Reise und Euren persönlichen Schutze sorgen.

Zur Vorbereitung ihrer standesgemäßen Empfanges und Unterbringung erfordert es jedoch zu wissen, wie groß Eure
Gesandschaft ist und auf welchem Wege sie wünschen anzureisen.


Hochachtungsvoll,

gezeichnet Scriptor Ingvarius
Hofzeremonienmeister seiner Kaiserlichen Majestät, Imperator Barad Konar

gesiegelt mit Reichs und Kaiserwappen, unterzeichnet von seiner Majestät

Münster:
Der Bote bedankt sich taktvoll für die erwiesene Gastfreundschaft und drängt zum eiligen Aufbruch. Als er den Hof des Palastes erreicht, erwartet ihn dort bereits ein Knappe mit seinem Pferd.
Schnell schwingt er sich in den Sattel und fragt den Knappen:

"Ach, Knappe? Kannst du mir sagen, wo ich Scriptor Ingvarius und den edlen Ritter zu Eschenfurt antreffen kann? Sie sollen mich auf meinem Rückweg begleiten."

Engonien NSC:

Der Knappe senkte den Kopf blickte ein wenig nervös.
"Tior zum Gruße, aber verzeiht Herr, der edle Herr zu Eschenfurt ist nicht vor Ort.
Ich habe erst gestern den Botenreiter zu Ihm ausreiten sehen, ohne Vorlaut wirken zu wollen."

Er schien sich nach den ersten zwei Sätzen gefangen zu haben und streckte sich, um wieder stramm zu stehen:
"Ich befürchte, er wird sich wohl noch auf seinem Lehen in Eschenfurt aufhalten. Der Scriptor seiner
Majestät wird sich dagegen hier in diesen Mauern befinden Herr. Ich kenne den Flügel gut, ich kann ihn für Euch finden.
Soll ich mich von beidem vergewissern Herr und dann zu Euch zurückkehren? Ich zeige euch, wo Ihr warten könnt, bis ich wieder zurück bin."

Münster:
"Gut, lauft Knappe und richtet Scriptor Ingvarius meinen Gruß und Dank aus. Ich werde vorausreiten, um meinem Herrn, dem Edlen Baron von Celestia, die Botschaft seiner Majestät zu überbringen! Wir liegen in der Bucht von Tiors Hand vor Anker und erwarten dort sein Eintreffen und das des edlen Herrn zu Eschenfurt!"

Mit diesen Worten wendet der Bote sein Pferd und reitet an dem überrascht dreinschauenden Knappen vorbei, hinaus aus dem Tor in Richtung Tiors Hand. -

Tage später erreicht der Bote die Küste Engonias, an der Stelle, die allgemein als Tiors Hand bezeichnet wird. Es ist tiefe Nacht und ein merkwürdiger Nebel hat sich in der Bucht ausgebreitet. Schnell springt der Bote von seinem zerschundenen Pferd, holt einen glitzernden Edelstein aus seiner Tasche und hält ihn vor sich. Ein schwaches Licht scheint im Inneren des Steins zu pulsieren, während er sich in der Hand des Boten befindet.

"Euer Hochwohlgeboren? Es ist alles zur Zufriedenheit seiner Eminenz erledigt worden. Ich habe die Botschaft seiner Majestät bei mir, die Eurem Tross freie Passage gewährt. Ein Ritter des Kaiserreichs und ein Scriptor werden uns in den nächsten Tagen aufsuchen!"

Plötzlich ertönt die tiefe Stimme des Barons zu Celestia, wie aus dem Nichts, während der Kristall immer stärker pulsiert:

"Das habt ihr sehr gut gemacht. Ein Boot wird euch in Kürze erreichen, um euch überzusetzen!"

Der Bote nickt dankbar und verstaut den Kristall wieder in seiner Tasche, als aus dem Nebel bereits die Umrisse eines schnellen Landungsbootes auftauchen. Nachdem es angelandet ist, öffnen sich die zwei großen Flügel des Bugtors und gestatten es dem Boten an Bord zu gelangen. Nur Minuten später ist das Boot wieder unterwegs zur Mitte der Bucht, als aus dem merkwürdigen Nebel kurzzeitig die Umrisse mehrerer riesiger Masten auftauchen...

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