Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Das Blut des Wolfes
(1/1)
Akela:
*Es war ein kalter Wintertag im Lande Condra.
Der Schnee lag fast einen Schritt hoch auf den Wegen und machte das Vorwärtskommen mühsam. Er verschluckte fast alle Geräusche...nur das gleichmäßige Knirschen der weißen Kristalle unter den Stiefeln der Reisenden war zu hören.
Eigentlich war es ein sehr gutes Wetter für diesen Teil des Landes.
Und mal davon abgesehen...der Schnee störte Sasha überhaupt nicht, war er doch fest mit ihrem Glauben verankert.
Verdammt kalt war es trotzdem....
Und so suchten sich Gorix, Miguel und die Wolfselfe schon recht früh einen geschützten Lagerplatz unter einigen großen, alten Tannen.
Bereits nach kurzer Zeit prasselte ein Feuer in der Mitte und ermöglichte es, endlich aus den mehrschichtigen Klamotten heraus zu kommen.*
Akela:
*Die Nacht war schon weit fortgeschritten, das Feuer prasselte leise in der durch den weißen Schnee erleuchteten Nacht.
Miguel hatte Wache...und saß gelangweilt neben der Feuerstelle, in die flackernden Flammen starrend.
Sasha hatte sich in einige Felle eingerollt und schlief tief und fest....und sie träumte.....
Der Schnee lag hüfthoch am Rande des Weges und spiegelte das Mondlicht, tauchte so die Nacht in eine fast gespenstische Helligkeit.
Oder war es doch Tag?
Ein dichter Nebel lies die Umrisse der Bäume verschwimmen und verhinderte die Sicht auf den Weg vor ihr. Es war, als verschluckte er die Welt wenige Schritte voraus...
Gerade waren ihre Reisegefährten noch da gewesen...oder?
Verwirrt blieb Sasha stehen, lauschte in den Nebel, der immer dichter zu werden schien.
Nichts...
....und hatte sie nicht eben noch mehr vom Wald erkennen können?
Sie blickte hinter sich, doch da waren keine Spuren im Schnee.*
Akela:
*Eine Bewegung im Augenwinkel lies sie zusammenschrecken. Ihr Blick fuhr zu der Stelle...doch da war nichts...nur weißer Nebel und schemenhafte Bäume.
Dann, die gleiche Bewegung wieder auf der anderen Seite....
Langsam ging die Wolfselfe rückwärts, versuchte die Bewegungen im Auge zu behalten.
Vergebens....ehe sie noch reagieren konnte, sprang eine große Gestalt zwischen den Bäumen hervor und riss sie um.
Mächtige Pranken drückten ihre Schultern auf den Boden, gelbe wache Augen blickten direkt in ihre Seele.
Ein riesiger Wolf...mit schneeweißem Fell....
Dann verschwamm alles,und sie fiel....fiel in einen Strudel...*
Akela:
*Es war hell...das Licht brannte in ihren Augen und nur langsam gewöhnte sie sich daran.
Blinzelnd stand sie auf, sah sich um...und erstarrte.
Der Wolf stand kaum 3 Schritt hinter ihr und musterte sie mit schief gelegtem Kopf.
Er strahlte eine fast unnatürliche Autorität aus....die Wolfselfe unterdrückte nur mühsam den Instinkt, sich auf den Rücken zu werfen und dem Wolf ihre ungeschützte Kehle darzubieten.
Stattdessen sank Sasha auf die Knie und starrte auf den Boden vor sich.*
„Das Blut des Wolfes ist stark in dir, Timberlore...“
*Die Stimme war tief und erklang direkt in Sashas Kopf. Doch anstatt sich darüber zu wundern, war es, als müsste es so sein...*
„Du musst lernen, dich zu kontrollieren.....“
*Kontrollieren? Sie konnte nichts tun gegen ihr Blut...Lunas Schutz war es gewesen, der sie daran hinderte, zu einer blutrünstigen Bestie zu werden, trotz ihrer Abstammung.*
„Aber....“
„SCHWEIG!“
*Sasha zuckte heftig zusammen und biss sich auf die Lippe.*
„Du MUSST es lernen, sonst........“
*Ein leichter Nachhall lag in der Stimme, als sie schwieg....
Sashas Gedanken rasten.
Ihre Eltern hatten beide die Fähigkeit gehabt, sich in Wölfe zu verwandeln...normale Wölfe... und doch hatten sie das Unaussprechliche getan und ein Kind gezeugt.
Ein Kind, welches nach den Regeln des Rudels sofort getötet werden sollte.
Doch sie taten es nicht....
Aber das Blut lies sich nicht kontrollieren!*
Akela:
*Nach einiger Zeit...sie wusste nicht, wie lange...verschwand die erdrückende Aura und sie wagte es, den Kopf zu heben.
Sie war alleine.
Hecktisch schaute sie sich um und stand auf, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Da war wieder der Wald, das helle Licht war verschwunden....kein Schnee war zu sehen...
Düster überragten sie die kahlen Zweige der Bäume und wiegten sich in einem eiskalten Wind, der wir aus dem Nichts durch die Stämme strich.
Die letzte Helligkeit wich einer immer einnehmenderen Schwärze und eine unheilvolle Stimmung lag über der kleinen Lichtung, auf der sie sich befand.
Dann wieder ein lautes Knacken, irgendetwas brach durch das Unterholz.
Sashas Nerven waren zum Zerreißen angespannt, ihre Augen fixierten die Stelle.
Dann sah sie die Umrisse einer Gestalt aus dem Unterholz auf sie zu springen, eine glänzende Waffe hoch erhoben.
Sasha konnte nicht mehr denken, nur noch reagieren....
Als die Gestalt angriff, duckte sie sich unter dem Schlag weg und schlug ihrerseits mit einer Klaue nach der Brust des Gegners.
Sie spürte, wie mühelos ihre Krallen durch die Rüstung drangen, ein reißendes Geräusch ertönte, warmes Blut lief über ihre Finger.....
Durch die Wucht des Angriffs wurde sie von den Füßen geholt, sie drehte sich gerade noch weg, bevor ihr Gegner auf ihr landete.
Dieser schlug schwer auf dem Boden auf und stieß einen gequälten Schmerzlaut aus, während er die Waffe fallen lies und sich mit beiden Händen an die zerfetzte Brust fasste.
Blut sickerte durch seine Finger....
Die Waffe....ein kurzer Gladius...fiel knapp neben Sasha mit einem leisen Klirren auf den Boden und zog wie magisch ihren Blick an.
...ein keltischer Knoten verzierte die Klinge, die kurze Parierstange bestand aus zwei Einhörnern....
...Miguels Waffe....*
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