Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Am Tor des Königspalastes zu Donnerheim
Simon de Bourvis:
Am Tor des Palastes reiht sich ein Mann in die Schlange der Bittsteller ein. Er ist Anfang 20, hochgewachsen und breitschultrig, sein Gesicht hat sich erfolgreich gegen die Versuche es zu rasieren gewehrt. Sein schwarzer Wappenrock mit gelber Harfe ist zwar für den Anlass hergerichtet, gestopft, geflickt und gesäubert worden, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er schon bessere Tage gesehen hat. Mit durch jahrelange Übung im bequem Stehen erworbenem Gleichmut wartet der Mann bis er an der Reihe ist.
Engonien NSC:
Die Soldaten und der Page, die vor dem Haupttor stehen fertigen das gemeine Volk einen nach dem anderen ab. Von Zeit zu Zeit kommt eine Eskorte aus dem Plast herein, oder auch wieder hinaus um wichtige Personen, meistens Adelige, zu ihrem Ziel zu bringen. Die meisten dieser Herrschaften haben sich schon vor Monaten über die ihnen zur Verfügung stehenden Kanäle darum gekümmert eingelassen zu werden. Niemand wird hier einfach so eingelassen. Entweder man hat jemanden, der einen hereinbringt, oder man bleibt draußen.
Der Mann im Wappenrock wartet weiter geduldig und sieht dem Pagen bei der Arbeit zu. "Nein heute gibt es keine Rüben an der Essensausgabe." *Nächster* "Nein, ich kennen keinen Alrik, der im Garten arbeitet." *nächster* "Vielen Dank für das Angebot, aber ihre Mayestät hat schon eine Leibköchin" *nächster* "Ja, natürlich ist ihre Mayestät ebenfalls über die politische Lage beunruhigt, aber es wird zu gegebener Zeit eine Proklamation geben, wie sich das Volk zu verhalten hat, bis dahin bitten wir um etwas Gedult." *nächster* "Nein, auch das Frühlingsfest ist wie immer nur dem Adel vorbehalten." *nächster* "Ja, natürlich ist alles erstunken und erlogen, was im Kaldrischen Kurier steht". *nächster* und der Page blickt den Mann im Wappenrock an.
Simon de Bourvis:
Der Mann strafft seine Haltung und blökt dann mit grausigem, nordcaldrischem Akzent los. Es klingt als habe er den Text auswendig lernen müssen und würde sich sonst eher mit Grunzlauten verständigen: "Main Ärr Simon de Bourvis bittet um aine Audienz bai Ihrör Majestät odär ainöm Bävollmächtigtön. (Er holt kurz Luft)Är wühnscht untärtänigst zu ärfarön wie Ihrö Majestät Ihn als Ihrön Lähnsmann anzuwaisön göruht Värstösse gegön die Ädiktö des noiön Kaisärs, därär är göwärtig wird, zu ahndön. So Ihrö Majestät ainö Audienz zu göwärön wünscht, örwartet main Ärr dämütigst im Gasthaus 'Zum Vollen Krug' dän Tärmin dörselbigen...wälchön...(Er runzelt kurz die Stirn und überlegt) ... zu ärfarön." Er start in den Himmel, runzelt nocheinmal die Stirn und bewegt lautlos die Lippen, dann nickt er zufrieden.
Engonien NSC:
Bei dem schrecktlichen Nordcaldrischen Akzent macht der Page ein Gesicht, als ob ein ganzes Battallion alter Hexen mit ihren Fingernägeln auf einer Schiefertafel herumkratzen würde, aber noch bevor der Bote endet hat sich der Page wieder gefangen und versucht ale wichtigen Informationen aus der Botschaft herauszuhören.
Als der Mann geendet hat wendet sich der Page einem der Soldaten zu spricht mit gedämpfter Stimme einige Worte zu ihm und wendet sich dann an den Nordcaldrier.
Geh und berichte deinem Herren, dass ihm Audienz gewährt wird. Heute oder morgen wird er zum Palast geleitet werden, aber noch heute wird er Nachricht erhalten.
Sobald der junge Mann seinen Platz in der Schlange verläßt um den nächsten an die Reihe zu lassen verläßt auch der Page seine Position und geht strammen Schrittes durch das Haupttor in den Palast hinein. Ein Sodat übernimmt seine Position und seine Worte für den Pöbel vor dem Tor fallen weitaus härter aus als die des Pagen vorher. "Nein brauchen wir nicht" *nächster* "Nein, erst morgen wieder" * nächster* "Nein" *nächster* "Wenn du mir noch mal mit diesem Schundblatt von Caldrischem Kurier kommt dann steck ich dir die Zeitung in den Arsch und einen Igel direkt hinter her damit das Drecksteil auch da bleibt wos hingehört." *nächster* "Nein ..........
Der Bote kehrt zu seinem Herrn in das Gasthaus zurück und Simon braucht keine zwei Weinkrüge lang zu warten, bis ein Herold in den königlichen Farben ebenfalls in der Tür steht und sich beim Wirt nach einem Simon de Bourvis erkundigt.
Simon de Bourvis:
Nach einer kurzen Phase hektischer Aktivität auf seinem Zimmer, verlässt der Herold das Gasthaus gefolgt von einem Knappen, der das Wappenschild seines Herren in der einen und einen Knüppel in der anderen Hand trägt, den er dazu benutzt Bettler, Bauern oder Knechte mit wuchtigen Schlägen von der Strasse vor seinem Herren zu vertreiben. Dahinter Simon de Bourvis, einen Kopf kleiner als der unrasierte Knecht, der zuvor am Tor war. Er trägt seine volle Rüstung und einen sauber gestutzten Kinn- und Schnurrbart, seine kurzen Haare sind so geschnitten, wie es am Hof in Donnerheim vor vier bis fünf Jahren Mode war. Der grosse unrasierte Knecht springt wie eine Furie um seinen Herrn herum und führt sich auf wie eine wildgewordene Glucke gegenüber ihrem Lieblingsküken. Mit barschem Ton, für den Herold nur mit grösster Mühe als Caldrisch zu erkennen. weist er seinen Herren auf Pfützen und Dreck auf der Strasse hin, spuckt auf den Schulterpanzer seines Herren, um ihn erneut zu wienern oder zupft den schwarzen Wappenrock mit der gelben Harfe zurecht. Nur schwer kann sich der Ritter dieser Attacken erwehren, auch ist ihm eine gewisse Aufregung anzumerken. Am Tor des Palastes schliesslich überbieten sich der Knappe und der Knecht in Fürsorger für Frisur und Kleidung ihres Herren, bis der Ritter sie mit einer Schimpfkannonade, deren erkennbare Elemente sich eingehend mit der Abstammung der beiden von Hausschweinen und seiner Absicht ihnen allerlei Unerfreuliches anzutun beschäftigen, beiseite schubst. Dann lächelt er den Herold nervös an und bedeutet ihm weiterzugehen.
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