Die Gebiete in Andarra > Die Ruinen der Stadt Caer Conway
In der Kommandantur der Stadt
Ashat:
"Ja, ich weiß, und ich weiß auch, welche Last du tragen mußt, mein Freund."
Er nimmt selbst einige gebrauchte Gläser.
"Aber nun mußt du sie nicht mehr ganz allein tragen."
Tannjew:
"Diese Last ist auch dann schwer, wenn sie auf viele Schultern verteilt ist. Ich höre vereinzelt Gerüchte aus Lodrien und nehme an, dass auch du Lasten zu tragen hast. Und jetzt bist du hier und bürdest dir eine weitere auf. Ich müsste eigentlich ein schlechtes Gewissen haben."
Ashat:
Gregory lacht kurz.
"Oh, Tannjew, trotz aller Veränderungen bleibst du immer noch der Alte.
Lodrien hat seine eigenen Sorgen, ja, aber ich bin hier, weil ich vom Krohnrat beauftragt wurde, weil klar beschlossen wurde:
Wir stehen zu unseren Freunden, wir können Ritter und Soldaten entbehren um beizustehen, wenn es nötig ist.
Ich bin frei von allen Aufgaben in Lodrien, so wie die Soldaten, die Heiler, die Magier und Priester die ich dir mitgebracht habe.
Also laß diese Sorgen hinter dir. Nun bin ich hier, und ich bitte dich: Laß mich helfen, wo ich kann!"
Er geht herüber zu dem Freund.
"Ich weiß, was dir zugestoßen ist, welche Täler du durchschritten hast und welchen Verrat du ertragen mußtest.
Darum sage ich dir, was ich keinem anderen gesagt habe als dem Fürsten selbst:
Ich habe darum gebeten, diese Aufgabe zu bekommen.
Weil ich weiß, daß du wenig Vertrauen hast und einen Freund an der Seite brauchst, auf den du dich verlassen kannst, an dem du nicht zweifeln brauchst."
Er lehnt sich mit dem Rücken an die Wand.
"Ich habe.... Nein, anders:
Ich bin hier, weil ich es will, genau wie die dutzenden Reiter und hunderten Soldaten - Freiwillige, allesamt, hergekommen, weil DU sie brauchst, weil DU sie rufst.
DU bist das Symbol für sie, wegen DIR sind sie hier."
"Und ich bin hier, weil ich glaube, daß du jemanden an deiner Seite brauchst, der dir einen Teil der Last abnimmt und an dessen, so hoffe ich, Loyalität kein Zweifel besteht."
Er hält ihm die Hand hin.
"So schwören es die Dragoons:
Von Bruder zu Bruder, dein, im Leben wie im Tode!"
Tannjew:
Bei der Erwähnung des Verrates berührte Tannjew vorsichtig die Stelle an seiner Seite, in der ihn der vergiftete Dolche schwer verwundet hatte. Die Wunde hatte eine Narbe hinterlassen, am Körper und in der Seele, das war wahr. Gelegentlich kribbelte sie und erinnerte ihn daran, das sein eigener Bruder Alaron seinen Tod wünschte.
"Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe, Gregory, und dieses Wunder habe ich Freunden zu verdanken. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, doch kann ich voller Stolz und Freude sagen, dass ich trotz der schwierigen Lage, in der ich mich befinde, weitere treue Freunde gefunden habe und an meiner Seite weiß, die mein vollstes Vertrauen genießen und mit mir gemeinsam für die gerechte Sache kämpfen. Sei also beruhigt, ich stehe nicht ganz so allein dar, wie du befürchtest und Alaron womöglich hofft. Es ist auch eine wahre Erleichterung, dass die Soldaten zur Unterstützung mitbringst. Aber es bringt mich in Verlegenheit wenn du sagst, dass sie meinetwegen gekommen sind. Nicht für mich sollen sie streiten, sondern für die Menschen dort draußen." Tannjew öffnete das Fenster und zeigte auf das Menschenmeer. Lagernde Flüchtlinge vor den Mauern der viel zu kleinen Stadt, so weit das Auge blickte.
"Alle meine Entscheidungen fälle ich einzig zum Wohle jener Menschen. Jeldrik und Nedra, die Göttin meiner Ahnen, sind die einzigen Richter, vor denen ich meine Taten rechtfertige. Meine Freunde, neue wie alte, sind meine Stütze. Darum bin ich dir dankbar, dass du heute hier bist und uns unterstützt."
Ashat:
Gregory zieht die Hand zurück.
"Ich weiß, das du nur für sie handelst, Tannjew, und doch bist du der Grund, warum ich hier bin - denn du bist die Stimme für diese Menschen, du hast für sie um Hilfe gebeten. Und wir haben dich gehört.
Wir bringen mehrere Wagen mit Nahrung, sie werden in diesem Moment in die Magazine entladen.
Weitere werden jede Woche folgen.
Auch wenn man den Krieg mit Soldaten gewinnen kann, so braucht man danach ein Volk, um das Land aufzubauen. Wir werden diese Menschen durch diesen Winter und durch diesen Krieg bekommen!
Und es ist ja nicht nur Lodrien, auch Argeste schickt, was es kann, die Slaughter liefern für einen guten Preis, und auch die Orden tun, was sie können."
Erstellt sich neben Tannjew.
"Ich muß nur wissen, was ich tun kann, wohin ich meinde soldaten schicken soll, was wo gebraucht wird.
Ich habe gesehen, gespürt und gehört, daß bereits Mißtrauen untereinander um sich greift, daß man beginnt anderen zu mißtrauen. Ich hoffe, ich werde trotzdem alles nötige über unser Truppen, die Fronten und die Taktiken erfahren um dir helfen zu können, wo es geht.
Wenn es Teile gibt, die ich nicht wissen soll, nicht wissen darf, dann bitte ich dich, sag mir das jetzt.
Ich werde dir glauben, daß du deine Gründe hast und das sie keinen von denen, die ich aus Lodrien mitgebracht habe unnötig in Gefahr bringen wirst. Ich werde dir glauben, ohne verletzt zu sein, daß du Gründe hast selbst mir zu mißtrauen - aber ich bitte dich, sag es mir, daß dem so ist, damit ich weiß, woran ich bin.
Denn das letzte, was wir in dieser Situation brauchen können sind umme Mißverständnisse...."
Er geht kurz zum Tisch und kommt mit etwas zu trinken für beide wieder.
"Tja, nun stehen wir hier, mit der Last auf unseren Schultern und keinem Boden unter den Füßen - eigentlich kann es nur noch besser werden. Auf die Götter und das sie mit uns sind!" mit diesen Worten hält er ihm das Glas zum Anstoßen hin.
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