Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg nach Caer Conway
ValkensteinNSC:
Immer weiter zieht sich die kleine Gruppe in die Ausläufer des Lorinans zurück, wohl wissend, dass auch hier eine Gefahr für Leib und Seele droht. Das Lupus Regiment marschiert derweil in einiger Entfernung an ihnen vorbei. Trupp für Trupp, Wagen für Wagen schiebt sich die feindliche Armee voran, wie ein riesiger glühender Wurm in der Finsternis.
Es dauert beinahe eine volle Stunde bis der Lupus vorbeimarschiert ist. Eine Stunde, die den Widerständlern wie eine Ewigkeit vorkommt. Dann jedoch, verschwindet der Lichterwurm hinter dem nächsten Hügel und der Weg scheint frei zu sein.
Gerade als sie weiterziehen wollen, stellen sie jedoch fest, dass ein halbes Dutzend glänzender Augenpaare sie aus dem Wald heraus anstarren. Einen Moment später ist sind scharrende und klackende Laute zu vernehmen, Wörter einer Sprache, die nicht von dieser Welt ist.
Dann brechen sechs merkwürdig deformierte Feenwesen aus dem Unterholz hervor und stürzen sich mit scharfen Klauen und reißenden Mandibeln auf die kleine Truppe, die es gewagt hat ihren Wald zu betreten.
Akela:
"Das hat uns ja gerade noch gefehlt...."
*Mit einem Knurren zieht Sasha ihr Schwert, dass sie sich auf den Rücken geschnallt hatte, um im dichten Unterholz besser voran zu kommen.
Alle Muskeln und Sehnen angespannt, beobachtet sie jede Bewegung der verzerrten Feenwesen.
Und anstatt blind vorwärts zu stürmen, bringt sie sich zwischen die Angreifer und Alicia, die mit Mika ein kleines Stückchen hinter ihr unter den Bäumen gekauert hatte.*
Yezariael:
Da sein Schwer zu lang ist für den Kampf im Wald, zieht Yez seinen Dolch und bemüht sich, mit seinen Kameraden eine Reihe zu bilden.
Münster:
Der Kampf ist lang und blutig, denn angelockt von dem vielen frischen Blut wagen sich immer mehr verdorbene Feen aus dem Wald heraus und schlagen blindlings auf ihre Gegner ein. Mittlerweile stehen die Reisenden Rücken an Rücken, um sich der über sie hereinbrechenden Übermacht zu erwehren. Meter um Meter kämpfen sie sich aus dem Wald heraus, stetig darauf hoffend, dass die Nachhut des Lupus Armee bereits weiter gezogen sein mag. Dann erreichen sie vollkommen erschöpft das offene Gelände und woraufhin der Angriff der Feen ebenso plötzlich abbricht, wie er begonnen hat.
Die Reisenden sind noch einmal glimpflich davon gekommen. Trotz einiger Schnittwunden, Prellungen und Abschürfungen, haben sie keine größeren Verletzungen davongetragen.
Eile ist nun geboten und so drängt Robert zu einem schnellen Weitermarsch.
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Viele Stunden sind die Reisenden nun schon auf dem Marsch. Mehr als ein Dutzend Kämpfe mit Lupus Spähern und noch weit mehr Gelegenheiten, bei denen sie dem Tode nur durch einen schnellen Sprung in die nächste Deckung entgangen sind, liegen hinter ihnen, als sie endlich die Sümpfe erreichen.
Die Japal Sümpfe mögen noch nie sonderlich angenehm gewesen sein, doch jetzt gleichen sie einem feucht-warmen Friedhof. Überall sieht man halbverweste Leichen im schwarz-blauen Wappenrock und es stinkt bestialisch. Aufgespießt auf großen Holzpflöcken, zerschmettert von Steinen und Holzstämmen oder in verkrampfter Haltung am Boden kauernd, liegen Hunderte verwesender Körper herum. Ein stummes Zeugnis der Schlacht, die hier getobt hat.
Sicheren Schrittes führt Robert seine Begleiter durch die stinkende Brühe, immer darauf bedacht, allen noch intakten Fallen auszuweichen. Schließlich erreichen sie einen schmalen Fluss, dem sie in nördlicher Richtung zu dessen Mündung folgen.
Dort angekommen, lässt Robert den Trupp anhalten, während er selbst eine kleine in gewachstes Tuch eingewickelte Laterne herausholt, ein Feuer entfacht und in Richtung der offenen See leuchtet. Kurz darauf blinkt ein Licht in einiger Entfernung auf und ein leises, doch stetig zunehmendes Röhren und Pochen dringt an die Ohren der Gruppe.
„Jetzt haben wir es fast geschafft!“, sagt Robert mit einem Seufzer der Erleichterung
Dann fällt das Licht zweier Sturmlaternen auf die Reisenden und nur Momente später knallt ein hölzerner Bug auf Grund, während sofort eine große Frontrampe herunterschlägt. Das kleine Boot sieht ein wenig aus, als habe man einen Waschzuber genommen und ein großes Weinfass, samt rauchendem Schlot an dessen hinterem Ende installiert. Zwei Soldaten kommen auf die Reisenden zu, ein Zwerg und ein Mensch. Nach kurzem Salut, verschwinden sie wieder auf dem Schiff, gefolgt von den Grenadieren, die es sich auf den seitlichen Sitzbänken gemütlich machen.
„Wenn ihr dann auch an Bord kommen wollt?“, fragt Robert mit einem amüsierten Unterton.
„Ach ja, das hier ist ein sogenanntes Sturmboot! Obwohl wir es auch gern als Todeszuber bezeichnen! Fragt nicht! Kommt einfach an Bord.“
Mit lautem Knarzen schiebt sich das Schiff zurück ins Wasser und nimmt schnell Fahrt auf. Die Dampfmaschine pocht ohrenbetäubend und bei jeder Welle erzittert das Sturmboot, als wollte es auseinander brechen, während es immer wieder aufsteigt und ebenso schnell wieder abfällt.
Nach kurzer Fahrt erreicht das Sturmboot sein Ziel. In der Dunkelheit sieht es aus, als halte man auf ein Seeungeheuer zu. Einen schuppigen Wahl, dessen Bug extrem spitz zusammenzulaufen scheint. Doch bei näherem Hinsehen, werden die Aufbauten und die gewaltige gepanzerte Dampfmaschine sichtbar, die das Heck des Schiffes dominiert.
Der Bug ist ein einziger stählerner Keil, dem das Aussehen eines zähnefletschenden Wolfkopfes gegeben wurde. Das ganze Boot scheint zudem aus Stahl gefertigt worden zu sein und manch einer mag sich fragen, wie dieses Ungetüm sich über Wasser halten kann.
„Wusste ich es doch!“, Robert wirkt sichtlich erfreut. „Sie ist fertig! Und natürlich musste Wolfram uns direkt mit seinem neuen Spielzeug abholen!“
Kurz darauf sind die Reisenden auch schon an Bord und einem jeden wird eine gepolsterte Lederkappe überreicht, die wie Robert erklärt, zum einen dazu dient sich nicht ständig Beulen zu holen, schließlich ist das ein zwergisches Panzerschiff und dementsprechend konzipiert und zum anderen bietet die Kappe Schutz gegen den ohrenbetäubenden Maschinenlärm im Inneren des Schiffes, sowie für den Fall, dass das Hauptgeschütz abgefeuert wird.
Das Hauptgeschütz, erläutert Robert weiter, ist das große segmentierte Rohr, dass sich durch Dreiviertel des Schiffsrumpfes zieht und dessen Öffnung direkt mittig in den Rammkeil eingelassen wurde.
Die Fahrt auf Kapitän Wolframs Schiff, der Frontbrecher, vergeht schnell und ehe sich die Reisenden an den Lärm und die Enge gewöhnt haben, ertönt bereits das Alarmpfeifen.
Sie haben ihren Zielort erreicht.
ValkensteinNSC:
Der Rest der Reise vergeht recht ruhig. Eingepfercht in den stählernen Rumpf der Frontbrecher ist an Bequemlichkeit jedoch nicht zu denken. Jeder von ihnen muss hart mit anpacken, sei es Kohle schaufeln, die Kanonen schmieren oder Wunden flicken.
So vergeht die Zeit, doch schließlich erreicht die Frontbrecher die Turalader. Dort steigen die Reisenden auf ein Sturmboot um, dass sie den Fluss hinab bringt.
Das letzte Stück der Reise kommt allen wie eine Erholung von den Strapazen ihres bisherigen Weges vor und so reiten sie weiter gen Süden, bis sie schließlich am Nachmittag des 13. Tages des 10. Mondes 257 n. J. vor sich die Mauern Caer Conways erblicken. Einer Stadt die mittlerweile aussieht, als würde sie belagert werden. Tausende von Zelten säumen die nähere Umgebung, während auch die Stadt selbst erscheint, als würde sie vor Flüchtlingen auseinander brechen.
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