Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Auf den Straßen der Baronie Salmar

(1/6) > >>

Jelena:
Jelena hatte schlechte Laune.
Um genau zu sein hatte sie sogar extremst schlechte Laune.
Die Fähren über den Memoria See waren eingestellt worden, bis auf eine die nur dazu dienste die Truppen der neuen Reichsgarde überzusetzen. Keine Chance sich da einzukaufen, nicht, wenn sie ihre Deckung behalten wolten.
Also hatte sie gezwungenermaßen den Weg nach Norden eingeschlagen und reiste nun mit ihrem Trupp durch die fast verwaiste Baronie Salmar um die nächstgelegene Furt über den Sagis nach Andarra zu erreichen.
Es war ein trostloser Anblick. Die Dörfer und Weiler wie ausgestorben, das wenige Vieh das auf den Weiden stand zu mager um es durch den winter zu schaffen. Die Hunde allesamt trostlose Kläffer deren Rippen man zählen konnte.
An jeder Kreuzung und an jedem Dorfeingang Galgen und Eisenkörbe.
Jelena wandte den Blick ab und summte für die armen Seelen ein Gebet, auf das es ihnen in der jenseitigen Wekt besser erginge als in der hiesigen.
Ihr blutete das Herz wenn sie in die toten Augen der Menschen blickte, doch sie konnte nichts tun, außer den Kindern einen Kanten Brot zustecken und so schnell wie möglich weiterzuziehen.
Die bisherigen Patroullien waren eher oberflächlich gewesen, Jelena alias Brighid hatte freundlich gelächelt, den Wegezoll entrichtet und noch etwas für die tapferen Soldaten oben drauf getan, erduldet das man ihr den Hintern tätschelte und dabei den Weibel angegurrt.
Jedes Mal flackerte wilde Mordlust in ihr auf, aber sie unterdrückte sie und dachte einfach nur daran die Menschen und Dinge, die ihr anvertraut worden waren, sicher über den Fluß zu schaffen.

Auranius:
Auranius ritt ein Stück hinter Jelena her und betrachtete ein Engonien, wie er es bis jetzt noch nie so wahrgenommen hatte.
Das ganze Land erschien ihm irgendwie Tot, alles wirkte Trostlos und die meisten Menschen die er zu Gesicht bekommen hatten wirkten als würde man ihnen nur so viel zum Leben lassen um nicht den Hungertod zu sterben.
Sie reisten nun schon einige Zeit durch Salmar und er hatte sich auch schon darnan gewöhnt mit dem Namen Otis angesprochen zu werden um ihre Tarnung aufrecht zu erhalten. Von Zeit zu Zeit plagte ihn der Gedanke an die anderen, die sich direkt durch die feindlichen Linien geschlichen haben und deren Großteil ihrer Ausrüstung nun Versteckt in Jelenas Karren lag.
Er gab seinem Pferd einem leichten Druck in die Flanke damit es ein wenig im Schritt anzog bis er zu Jelena aufgeschlossen hatte.

"Was ist mit dieser Baronie passiert? Es sieht so aus als würden hier alle in absoluter Armut leben."

Jelena:
"Dies ist das Kernland des neuen Kaisers, Barad Konar wurde als Erbe derer von Salmar geboren." antwortete Jelena und rieb sich dabei das rechte Ohr, um ihren Gefährten daran zu erinnern, das sie nicht wussten wer alles zuhören würde.
"Siehst du, Vetter, als der Kaiser zu den Waffen rief, da dauerte es nicht lange und alle fähigen Männer meldeten sich freiwillig zum Dienst in der Reichsgarde, in der Hoffnung die umstürzlerischen Bemühungen dieser gotteslästerlichen Irren würden schnell in den Staub getreten sein. Leider war dem nicht so und so lag das Land brach als es bestellt werden sollte. Die zurückgebliebenen Frauen und Alten konnten mit der Arbeit nicht hinterherkommen und so ist die Ernte mehr als mager. Der neue Vogt von Salmar..." Jelena sah aus als ob sie ausspucken wollte, beherrschte sich aber, "...regiert mit schwerer Hand und nachdem die Untertanen ihrer Pflicht gegenüber ihrem Herrn nachgekommen waren, blieb nicht mehr viel übrig."

Auranius:
Seine Miene verfinsterte sich als er die Worte der Heilerin vernahm, doch gab er sich große Mühe sich nichts anmerken zu lassen.

Muss man eigentlich wahnsinnig sein um unter diesem Kaiser ein Amt bekleiden zu können.

Eine weile sagte er nichts, bis er sich dann doch wieder an sie wandte.

"Brighid was denkst du wie lange wir noch brauchen und ob wir... mit genaueren Nachfragen zu unserer Ware zu rechnen haben."

Jelena:
"Zum Glück haben die großen Regenfälle noch nicht begonnen, bei dem guten Zustand der Straßen schätze ich noch zwei Tage bis zur Furt. In dieser Gegend scheint kein großer Bedarf an Tuch und Seife zu sein, wir können von Glück reden wenn wir kein Verlustgeschäft machen!"
Jelena schüttelte den Kopf: "Ich denke nicht das jemand genug Geld hat um an unserer gesamten Ladung interessiert zu sein."
Ihr Gesichtsausdruck zeigte in dem Augenblick das ihr das mehr als nur echt war.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln