Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Isabeau Lioncoeur:
Sein Sitznachbar schien einer der Feldwebel der Gardisten zu sein. Er schob sich sein Tonpfeifchen von einem Mundwinkel in den anderen und lachte ein wenig in sich hinein als er Gustavs und seinen Becher nachfüllte:
"Das ist Ahornsirup, mein Sohn. Das Gold dieser Baronie..." er sprach in breitem nordcaldrischen Dialekt, welche Gustav arg an die Bretonen erinnerte.
"Und ihre Gnaden, möge Lavinia ihre Hand schützend über sie halten! Ihre Gnaden ist großzügig und ehrenhaft wie es schon ihr Vater vor ihr war, Lavinia hab ihn selig. Aber gutmütig?" Er lachte wieder ein wenig und nahm einen herzhaften Schluck Bier bevor er sich den Mund mit der Hand abwischte.
"Sagen wir, in ihren Adern fließt immer noch nordcaldrisches Blut, auch wenn die meisten das zu vergessen scheinen... Aber, Alamar sei's geklagt, sie ist leider kein Beispiel sondern eher die Ausnahme! Die Südcaldrier halten den Brauch einer gemeinsamen Tafel für veraltet und es gibt südlich der Droor kaum noch einen Hof an dem sich alle daran versammeln."

Lothar von Eichen:
"Ahornsirup..." wiederholte Gustav und goß ein wenig davon über ein Stück Brot

"Ich hatte mir schon gedacht, daß ihre Gnaden die Ausnahme bildet, Weibel." antwortete Gustav wie selbstverständlich

So allmählich schien er aufzutauen. Das Alles hier erinnerte ihn stark an die Heimat.

"Mein Herr Lothar hält es ähnlich, wie ihre Gnaden und seine Hoheit der Reichgraf und mein Herr sind sich da gottlob ähnlich..."

Er probierte das Brot mit dem Sirup.

"Köstlich !...Das ist wahrlich flüssiges Gold." meinte er freundlich

"Bei uns gibt es kaum Edelleute, die sich "herablassen" mit ihrem Gesinde zu speisen..."

Er nahm den Krug und stieß mit dem alten Weibel an.

"Gottlob sind wir mit solchen Herrschaften gesegnet !"

Lilac:
In dem Moment betrat eine Magd die Halle, welche einen noch sehr kleinen Säugling im Arm trug. Das kleine Bündel sah sich wachsam um und fuchtelte wild mit den Ärmchen. Es trug in ein weißes Häubchen, ein langärmeliges, aus flauschigem Stoff gefertigtes Babyhemdchen und einen aus schlichtem, ungefärbten Wollstoff bestehenden Strampelsack, der wie ein Kleid aussah, nur dass er am unteren Ende nicht offen, sondern zugebunden worden war.
Kurz zögerte die Mutter in ihrem Schritt, als könne sie sich nicht ganz entscheiden, ob sie an einem Teil der Gesindetafel Platz nehmen, oder aber zur hohen Tafel fortschreiten sollte. Da trafen sich die Blicke der Baronin und der jungen Frau und diese wandte sich lächelnd in Richtung ihrer Herrin, um ihr nach einem begrüßenden und ehrerbietigen Knicks das süße Bündel zu überreichen.
Als die Magd ihre Arme frei hatte, war auch sie besser zu erkennen: ihr Haar hatte sie sittsam unter einer einfachen Haube verborgen, an den Handgelenken schaute unter dem blassgrünen Wollgewand, welches irgendwie vorne seltsam geschnitten war, der weiße Stoff des Untergewandes hervor. Sie trug eine weiße Schürze und einen stoffreichen, fast weißen Schal.
Nach kurzer Verständigung, die kaum Worte beinhaltete, knickste sie erneut vor der Baronin, die das Kind in ihren Armen wiegte und wandte sich dann wieder der Gesindetafel zu, wo sie unweit des Gastes ihren Platz einnahm. Offenbar hatte sie ihr Mahl vor dessen Ankunft unterbrochen, denn sie griff nach einem Löffel, der in einer halbgeleerte Schale vor ihr steckte. Jemand reichte ihr etwas Brot und sie begann zu essen. Sobald sie offensichtlich vom Essen eingenommen war, gönnte sie sich einen ausgiebigen Blick auf den Fremden, während einer ihrer Tischnachbarn ihr leise erklärte, als was dieser sich vorgestellt hatte...

Lothar von Eichen:
Gustav nickte der "Neuen" am Tisch höflich zu.

Er sah den alten Weibel an.

"Wenn´s gestattet ist möchte ich bemerken, daß Ihr nicht nur durch eure Herrin gesegnet seid." meinte er grinsend und in einer Lautstärke, daß es die Frauen am Tisch mitbekamen, welche er danach demonstrativ anschaute

Gustav sah die neu dazu gekommene Magd an.

"Ist das Dein Kind ?" fragte er und stockte

"Ähm... ist es hierzulande üblich, daß sich das gemeine Volk duzt ? ... Falls nicht bitte ich um Verzeihung..." brummelte er das Ende des Satzes in seinen Bart

Lilac:
Die Magd sah den Gast nun offen an, schluckte ihren Bissen herunter, legte ihren Löffel zur Seite und sagte zurückhaltend lächelnd:

"Es ist üblich. Und Ihr habt recht geraten - dieses kleine Geschenk der Lavinia ist meine Tochter."

Bei den letzten Worten glitt ein Strahlen über das Gesicht der Frau. Dann jedoch wurde sie wieder ein wenig schüchterner:

"Ich habe gehört, ihr kommt von weit her?"

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