Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Isabeau Lioncoeur:
Isabeau prüfte ein letztes Mal den Sitz des Schapels und begab sich dann in den Innenhof der Burg.
Die Gerichtstage gingen den monatlichen großen Markttagen in Dorf Goldbach voraus und so versammelte sich regelmäßig viel Volk um der Rechtssprechung beizuwohnen und anschließend den Markt zu besuchen.
Auch wenn das Wetter schneidend kalt war, so war es zumindest trocken. Viel Volk hatte den Weg auf sich genommen um dem ersten Gerichtstag im neuen Jahr beizuwohnen und Mildtätigkeit für den strengen Winter zu erbitten.
Im Hof der Burg war das Vieh weggesperrt worden und unmittelbar vor dem Eingang in die große Halle war ein Podest errichtet worden. Darauf stand ein leerer Thron mit dem Wappen der Königin versehen als Zeichen der Gerichtsbarkeit. Für die Baronin war davor ein Scherenstuhl bereitgestellt worden, auf dem sie während der Verhandlungen Platz nehmen würde. Sie hielt einen Heroldsstab in den Händen als Zeichen das sie die königlichen Würden vertrat und ihn auch über jemandem brechen konnte.

Lilac:
Auch ein Großteil des Gesindes hatte sich im Hof versammelt. Selbst Fleur wollte sich das Spektakel nicht engehen lassen und stand, die kleine Amelíe warm verpackt vor den Bauch gebunden, unweit der Baronin.
Als erstes trat einer der Tuchhändler - ein gepflegter, stets korrekter Mann, der oft schon mit seiner Ware bei der Baronin gewesen war, vor und zeigte anklagend auf eine verdreckte Frau mit verfilzten und vermutlich auch verlausten Haaren, die sich unflätig schimpfend gegen zwei Wachen wehrte, die sie daran hinderten, unauffällig in der Menge zu verschwinden:

"Euer Gnaden, ich wünschte, ich müsste Eure kostbare Zeit nicht wegen etwas derartigem [es wurde nicht klar, ob er damit die Frau oder den Sachverhalt meinte] in Anspruch nehmen, aber seht, ich hatte einige kostbare Stoffe aus fernen Landen und dieses Weibsbild hat nichts besseres zu tun, als sie sich über den Kopf zu ziehen! Nun sind die Läuse darin und der Stoff ist von ihren Händen und ihrer... [vermutlich konnte er es nicht über sich bringen, das Wort Kleidung zu benützen] ... ihrer ... ihren Lumpen... völlig verdreckt. Und es ist so kostbarer, empfindlicher Stoff - wie ein Seidengespinst so zart - wie soll ich da jemals den Schmutz, ganz zu schweigen vom Ungeziefer, wieder herausbekommen? Natürlich hab ich ihr gesagt, Euer Gnaden, dass sie's jetzt auch bezahlen muss, aber sie weigert sich, Euer Gnaden. Und was soll ich denn machen, Euer Gnaden? Als einfacher Bürger? Ich bin ja nicht das Gesetz!".

Der Mann entfaltete eine Lage feinsten, schneeweißen, durchscheinenden Stoffes und sah die Baronin flehend an.

Mel:
ein erschöpfter junger ann erreichte das goldbachsche tor und bat die wachen:"messieurs, j`ai une message pour la mademe. Elle est ici?" Fast flehentlich erschien seine bitte, dass die baronin sich zu hause aufhalten möge, ein blinder hätte erkennen können, dass er sehr erschöft war und anscheinend ohne halt durchgeritten war, woher er auch gekommen war.

Isabeau Lioncoeur:
"Glück gehabt!"
meinte der Wachhabende und zog den erschöpften Jungen durch das Tor in den Innenhof.
"Madame ist erst gestern eingetroffen. So wie du aussiehst sind es keine guten Nachrichten, hm?" Der Soldat schüttelte bekümmert den Kopf und führte ihn zu den Flügeltüren die in die große Halle der Burg führten.
Wegen des milden Wetters waren die Türen weit geöffnet und eine wahre Armada aus Knechten und Mägden war damit beschäftigt Trosswagen abzuladen und zu putzen und zu scheuern.
Der Goldbachsche Haushalt bereitete sich offenbar auf die Sonnenwende vor, welche mit einem großen Fest zu Ehren Lavinias begangen werden sollte.
An der Tür angekommen rief der Soldat nach einer Magd:
"Eh, Fleur? Weißt du wo ihro Gnaden ist? Hier ist ein Bote der dringend zu ihr muss!"

Mel:
Eine hübsche junge Frau, mit einem Bündel auf dem Arm erschien und geleitete den Boten in die Gemächer der Baronin. Nachdem er kurz warten musste, wurde er eingelassen.
Er trat ein paar Schritte in die Kammer und kniete nieder, leise sprach er:"Madame, ich bringe nachrichten aus Blanchefleur.. von Chevalier Lorainne de la Follye des Joux." Damit zog er ein Schriftstück aus seinem Wams und hielt es ihr hin.

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