Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Lilac:
Während der Page den Chevalier in die Gästequartiere der Burg führte, zeigte der Stallbursche dem Knappen, wo die Pferde untergebracht sein würden und wo sich die Sattelkammer für die Ausrüstung befand.
Bald darauf standen die Tiere zufrieden in geräumigen, wohl eingestreuten Boxen und fraßen an einer Scheffel Hafer und einigen Äpfeln. Der Stallknecht hatte dem Knappen geholfen, Sättel, Satteldecken, Packtaschen und Zaumzeuge zu säubern und aufzuhängen und erklärte ihm nun, wie er in der Burg seinen Herrn wiederfinden würde...

Unterdessen hatte der Page den Chevalier in eine relativ große Gästekemmenate gebracht. Während eine Magd das Kohlebecken im Raum anheizte, schleppten zwei Knechte einen großen Strohsack herein, der dem Knappen des Chevaliers als Schlafstatt dienen sollte. Der Ritter selbst durfte sich auf den Komfort eines echten Bettes freuen.
Als das Kohlebecken ein wenig Licht und wesentlich mehr Wärme im Raum zu verbreiten begann, wandte sich die Magd an den Gast:

"Monsieur Chevalier, ich werde nun das Bad für Euch bereiten. Sobald es fertig ist, wird Euch jemand dorthin geleiten. Für die Zwischenzeit haben wir Euch einige Erfrischungen vorbereitet."

Sie nickte in Richtung eines kleinen Tischchens, auf dem ein Tablett mit einem kleinen Krug Wein, einem großen Krug Wasser, einem Kelch, einem Becher, einer kleinen Platte mit gebutterten und gesalzenen Brotstücken, zwei Äpfeln und zwei Servietten, abgestellt war.

"Wünscht Ihr Hilfe beim Auspacken Eurer Sachen oder wird dies Euer Knappe vornehmen?"

Ihr Blick wanderte ein Stück weiter auf eine Truhe, die offenbar für die Kleider und persönlichen Dinge desjenigen, der dieses Zimmer bewohnte, bereitgestellt worden war...

Arvid de Bûcheron:
Durch den Anspruch der Magd wurde Arvid aus seinen Gedanken gerissen.
Etwas geistesabwesend nickte er mit einem leisen "Merci" auf den Lippen und er schaute die Magd mit glasigen Augen an.
Er wandte sich ohne eine Antwort abzuwarten ab und ging zu den dargebotenen Speisen und mischte sich den Wein mit Wasser im Becher.

Nachdem er einen großen Schluck getrunken hatte nahm er sich einen Apfel. Sein Schritte lenkten ihn vom Tisch zum Kohlebecken, in dem nun die Glut eine angenehme Wärme verbreitete.

Sein Blick blieb an der Glut hängen und er verharrte einen Augenblick zulange mit dem Apfel am Mund bevor er abbiss.  

Lilac:
Einen Moment lang verharrte die Magd, ob der Chevalier ihre Frage nach der Hilfe beim Einräumen der Truhe noch beantworten würde, doch als ihr klar wurde, dass er völlig in seinen Gedanken versunkrn war, verließ sie den Raum, um zunächst das Bad zu bereiten. Später würde sie noch einmal zurückkehren und schauen, ob der Knappe des Chevaliers die Sachen selbst in die Truhe geräumt haben würde...

Einige Zeit später klopfte es an der Tür der Kemmenate und die Magd steckte ihren Kopf herein:

"Monsieur Chevalier? Das Bad ist nun für Euch gerichtet. Wenn Ihr mir folgen wollt?"

Arvid de Bûcheron:
Arvid stand immer noch am Kohlebecken, doch er hatte es geschafft den Apfel aufzuessen.
Er schaute die Magd an folgte ihr und sein Knappe war schon am Badezuber.
Nachdem die Magd verschwunden war, nahm Arvid ein ausgiebiges Bad. Er stieg aus dem Bottich und sein Knappe trocknete ihn ab. Er wurde von ihm angezogen. Erfrischt und sauber machte er sich auf dem Weg zur Baronin. Zwischenzeitlich hatte er vom Knappen erfahren das sie sich im Magerithengarten aufhielt.
Schnurstracks ging er dorthin.

Isabeau Lioncoeur:
Der Margheritengarten befand sich an der Westseite der Burg und war von einem halbhohen Mäuerchen umgeben. Seit Yves Lioncoeur seine Braut damals heimgeführt hatte, blühten die Blumen auf diesem Stück Erde und zeigten die schützende Hand der Laviniaheiligen über der Familie Goldbach. Es war zur Tradition der Goldbacher geworden, auf allen Reisen von diesen Blumen begleitet zu werden, denn sollten die Margheriten je verblühen, dann wäre auch der Untergang des Hauses imanent.
Es gab verschiedene Insignien, die den Stand der Barone kennzeichneten, aber das wichtigste war zweifelsohne der wie eine Blüte geformte Ring, der ihre linke Hand schmückte.
Die derzeitige Inhaberin des Titels stand mit dem Rücken zur Burg und lehnte sich an die Mauer, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Die im Westen versinkende Sonne tauchte die herbstlichen Wälder in eine atemberaubende rote, gelbe und orange Schönheit. Es sah aus, als ob sie in Flammen stünden.
Sie war allein und der Ritter erinnerte sich daran, dass diese kurze Zeit der Dämmerung der eine Augenblick des Tages war, an dem sie alleine sein konnte und ihr Gesinde achtete strikt darauf, dass sie diese Zeit auch bekam.
Die Barone von Goldbach hatten es seit jeher verstanden unbegrenzte Loyalität in den sie umgebenden Menschen hervorzurufen.
Sie alle, und da war Isabeau eher die Regel als die Ausnahme, waren anspruchsvolle und auch harte Herrscher, aber sie sorgten für die ihren wie kaum ein zweiter in Nordcaldrien: angemessene Kleidung, Nahrung und den Schutz durch die Oberherrin für das Gesinde; Loyalität bis aufs Blut für die Lehensnehmer.
Und der Strick am nächsten Baum für diejenigen, die Verrat übten.

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