Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Arvid de Bûcheron:
Arvid betrat den Margheritengarten und mit gebürendem Respekt er neigte kurz sein Haupt und dankte Lawinia für die Schönheit und die Stille dieses Ortes. In den schönsten Farben die Alamar aufbieten konnte verwandelte sich dieser Garten in eine Quelle der Ruhe und Kraft.
Er würde hier warten bis die Baronin die Zeit und die Muße hatte sich mit ihm zu befassen. 
Er bewunderte die Schönheit der Blumen und sein Ausdruck glitt wider in weite Ferne.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau wandte sich um und sah den Ritter:
"Chevalier Arvid!" rief sie erfreut und ging auf ihn zu.
"C'est splendide!"

Arvid de Bûcheron:
"Bonjour votre Altesse, es ist gut Euch wieder zu sehen." Er verbeugte sich tief und küsste den ihm dargebotenen Ring an der Hand der Baronin als Zeichen seiner Loyalität.
Im vertrauten Gespräch gingen sie nun im Magerithengarten umher.
Da das Jahr sich dem Ende zu tat, galt es nun Rechenschaft abzulegen über die Dinge, die in Bûcherons Rittergut sich ereignet hatten.
Es würde einige Zeit dauern bis alles Berichtet war und die Bücher geprüft waren.
Es hatte sich im Sommer eine kleine Schar Banditen ins Rittergut gewagt doch sie wurden endeckt und vertrieben. Leider waren sie zu schnell um ein Exempel zu statuieren. So entkamen sie ihrer gerechten Strafe. 

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau richtete Arvid mit den Händen an den Schultern auf und begrüßte ihn noch einmal mit einem aufrechten Lächeln und einem Bruderkuss.
Sie nahm den angebotenen Arm und dem Ritter schien es, als ob sie sich schwerer darauf stützen würde als noch im Frühjahr.
Sie hörte aufmerksam zu und runzelte die Stirn:
"Die Zeichen stehen auf eine Hungersnot im Norden. Ich befürchte wir werden in den kommenden Monaten vermehrt Probleme damit haben. Wir müssen Nachricht nach de Blanche schicken. Jetzt, wo die meisten seiner Söhne vor Engonia stehen wird der alte de Blanche Probleme mit Viehdieben bekommen..."
Isabeau fröstelte in der rapide einsetzenden Dämmerung und lenkte ihre Schritte zurück in den Burghof.
"Es wird kalt, lass uns hinein gehen und einen gewürzten Wein vor dem Abendessen genießen. Außerdem möchte ich noch das jüngste Mitglied auf Goldbach begrüßen. Begleite mich, bitte."
Sie führte Arvid durch den großen Saal in den Gesindesaal und zu einer der Nischen, die mit Laken abgehängt waren, um der jungen Mutter ein wenig Abgeschiedenheit zu ermöglichen.

Lilac:
Die Ankunft der Adligen im Gesindesaal löste große Bewegung unter den anwesenden Bediensteten aus. Wer saß, stand auf, es wurde den hohen Herrschaften zugenickt, geknickst, sich verbeugt, einige kamen auch heran und hießen ihre Herrin und den Ritter willkommen.

Der Raum war mäßig durch einfache Laternen, Öllampen und zwei Kohlebecken beleuchtet. Das Gesinde nutzte das Holzgebälk an den Übergängen von Wänden zur Decke, um mittels langer Seile und ungefärbter Stoffbahnen einige Bereiche abzutrennen und so ein wenig Privatsphäre zu schaffen. An den Wänden und in diesen abgetrennten Nischen lagen mit Decken, Fellen und Kissen bestückte Strohsäcke, einfache Truhen und grobe Regale enthielten das persönliche Habe des Gesindes.
Bänke, Hocker und einfache Tische standen im Raum verteilt, hier und da konnte man sehen, wormit der ein oder andere bis gerade beschäftigt gewesen war. Eine Tunika und Nähzeug lagen auf einem Tisch nahe einer Kerze, ein Paar schlichter Holzschuhe entstanden nahe eines Kohlebeckens - der Boden war voller Holzspäne, Strickzeug - ein fast fertiger Schal aus besonders dick gesponnener, kuscheliger Wolle - war rasch auf einem Hocker abgelegt worden, auf einer Truhe standen zwei schlichte Tonbecher, ein Krug und ein lederner Würfelbecher, offenbar ging jemand der Köchin zur Hand - ein Brettchen, ein Messer und eine Schale voller Zwiebel- und Lauchgemüse standen auf einem Tisch bereit und in einer Ecke wartete ein Spinnrad darauf, dass die Arbeit daran wieder aufgenommen würde.

Da rasch ersichtlich wurde, wohin ihr Weg die Baronin führen würde, traten die Leute lächelnd zur Seite und wandten sich wieder ihren Beschäftigungen zu, sobald die beiden Adligen an ihnen vorbei gegangen waren.
Noch bevor sie die verhängte Nische erreicht hatten, trat hinter dem Laken die Hebamme "Mère Amma" hervor. Die rundliche, ältere Frau hatte bereits den Großteil Goldbachs auf die Welt geholt und war bei allen Personen der Baronie gleichermaßen geachtet und beliebt.

"Ah Madame! Da wird sich Fleur aber freuen!"

Sie knickste auf die für sie so typische Art und wandte sich dann wieder um, damit sie den beiden Herrschaften den Stoff zur Seite halten konnte.
In der mit einigen Kerzen angenehm beleuchteten Nische lag eine strahlende, ziemlich frisch aussehende Fleur auf einem sehr großen Strohsack, der mit Fellen, Decken und Kissen geradezu dekadent bepolstert war. In ihren Armen, geradezu verschwindend klein in all den Decken, lag ein kleines, rosiges Neugeborenes und schlief zufrieden...

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