Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Arvid de Bûcheron:
"Ihr kennt mich, dies ist eine Nachricht, die ich Euch nur persönlich überbringen konnte."

Isabeau Lioncoeur:
Isabeaus Gesicht verfinsterte sich und ihre Laune sank auf den Gefrierpunkt:
"C'est incroyable! Wer wagt so eine Unverschämtheit? Ich wünsche, dass die Übeltäter gefasst werden!"

Lilac:
Das Gesinde, das bis eben noch unbeschwert um die beiden Adligen herum gewuselt war, schien nun, da sich die Laune seiner Herrin so schlagartig verschlechtert hatte, mit den Schatten der Wände zu verschmelzen. Plötzlich war es wie an einem jener Höfe, an denen das Gesinde die Launen der Herrschaft zu ertragen hatte - die Mägde verrichteten still ihre Dienste, die Knechte, die das Mahl auftrugen, hielten sich am Rande des Raumes und gingen nur noch rasch und geradlinig, nicht mehr beschwingt. Ein jeder achtete darauf, den Herrschaften am besten erst gar nicht aufzufallen, ganz zu schweigen davon, ihnen im Weg herumzulaufen oder auch sonstwie in ihre Nähe zu kommen.

Doch wer genauer hinsah, konnte die Unterschiede erkennen, die das Gesinde hier im Gegenzug zu dem anderer, tyrannischer Höfe aufwies - so begegnete zwar niemand den Adligen mit Blicken, doch die Köpfe wurden keineswegs ängstlich gesenkt. Und aus den Mienen und Gesten der Mägde und Knecht sprach nicht die Furcht, sondern hauptsächlich das Verständnis, dass in dieser Situation nichts weiter zu tun war, als seine Arbeit zu verrichten, für die Herrschaft zu Diensten zu sein und sich vor umherfliegenden Gegenständen zu schützen.
Ein jeder wusste, wenn die Baronin nun etwas brauchte, so war dies, dass der tägliche Ablauf reibungslos funktionierte... und vielleicht die ein oder andere, entbehrliche Vase. Und wenn sie etwas wollte, würde sie sich melden. Das Gesinde hatte einfach nur seine, für Fremde manchmal respektlos erscheinende, etwas vorwitzige Art abgelegt, um seiner Herrin die Ruhe für ihren Gefühlsausbruch zu gönnen. Und allen waren zwei Dinge klar, dass die Baronin nicht ruhen würde, bis die Schuldigen gefasst wurden und dass, auch wenn der Ton nun für eine Weile etwas rauher sein könnte, sie ihre Laune nicht ernsthaft am Gesinde auslassen würde....

Und so verwunderte es kaum, dass, außer Hörweite der Adligen, die Warnungen, die sich das Gesinde zuraunte, keineswegs voller Furcht gesprochen wurden:
"Lass uns die Schale, die sie von der Baronin von Pfauengrund bekommen hat, wegräumen! Wenn sie wieder was zerschmeißt, dass ihr eigentlich teuer ist, hat sie morgen noch mal schlechte Laune!" - "Ja ist gut. Ich hole die andere große Schale aus der Küche, dann fällt es nicht so auf."...

In der Küche zuckte die sonst so unerschütterliche Köchin ob der Neuigkeiten um den Stimmungsumschwung der Baronin zusammen.
"Zut alors! Und ihr Lieblingscognac ist fast alle! Pierre, geh rasch, hol mir noch eine Karaffe davon aus der Kammer! Und wir brauchen definitiv Schokolade! Das mir jemand das Konfekt auf die Tafel bringt! Hier, diese Platte machst du voll und stellst ihn auf die hohe Tafel. Eine Handbreit näher zum Platz der Baronin, als zum Platz des Chevaliers! Non, non! Lass den Hasen hier! Der tut es morgen auch noch! Nimm stattdessen den Ahorn-Ziegenkäse, den ich heute erst angesetzt habe. Ist das Gemüse etwa schon draußen?! Zut alors!, na gut, da kann man nichts machen. Ich hab es in Sirup geschwenkt, vielleicht besänftigt sie das..."

Arvid de Bûcheron:
Arvid hasste es schlechte Neuigkeiten zu überbringen, vor allen Dingen, wenn es Die Baronin etwas anging.
Er kannte sie schon als Kind und dieses Gesicht sprach Bände.
 
"Bien entendu, ich werde sie finden und vor Euch bringen, damit ihr über den Übeltäter richten könnt. Ich werde Euer Henker sein. Mon Altesse"

Er neigte respektvoll sein Haupt und verharrte in dieser Pose bis sie etwas erwidern würde.

Isabeau Lioncoeur:
"So ein gezielter Raub bedeutet einen direkten Angriff auf Bucheron und damit auf Goldbach! Wer sich gegen seine Herrschaft auflehnt ist ein Strauchdieb und soll auch als solcher gerichtet werden! Ich bezweifle, dass sie die Gnade eines schnellen Todes durch dein Schwert verdient haben werden. No! Fange sie, finde heraus auf wessen Veranlassung sie es getan haben und übergib sie dem Henker, damit er sie an der Wegkreuzung mit dem Kopf nach unten aufhängt!"

Isabeau war, gemessen an anderen Adligen, eine großherzige und auch nachgiebige Frau, aber eine Bedrohung ihres Standes tolerierte sie unter keinen Umständen.

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