Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Baronie Goldbach

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Isabeau Lioncoeur:
"Um das Pferd wird sich angemessen gekümmert." lautete die etwas steife Antwort, so als ob Lorainne es bezweifelt hätte.
Über Aarons Gesicht huschte ein stolzes Lächeln, als er die restlichen Fragen beantwortete:
"Fleur ist heute niedergekommen und ihr und dem Mädchen geht es sehr gut. Ihr werde ihr sagen, dass ihr euch erkundigt habt. Wenn ihr dann der Magd folgen wollt? Ich werde Madame berichten."
Er verbeugte sich angemessen und verließ die Halle in Richtung der persönlichen Gemächer der Baronin.

Mel:
"Aujourd´hui? Quelle joie!"
Sie beglückwünschte Aaron und liess Fleur Grüsse ausrichten, dann folgte sie der Magd.
Als sie endlich im Bad war, liess sie sich erleichtert in den Zuber sinken, der mit warmen Wasser gefüllt war. Am liebsten hätte sie ihn gar nicht mehr verlassen, doch die Magd, die ihr zu essen brachte war unerbittlich:"Mademoiselle Lorainne, ihr erkältet Euch noch und wenn ihr in diesem schmutzigen Wasser bleibt, werdet ihr wieder dreckig..."
Nur widerstrebend liess sie sich ein ein Handtuch wickeln, stellte aber erfreut fest, dass dieses zuvor über dem Feuer angewärmt worden war.
Dann wurde sie kritisch von der Magd beäugt, die ein weisses Unterkleid in der Hand hielt:" Je ne sais pas... Cést incroyable. In dieses Kleid passt ihr nicht mehr.. Euer Busen ist viel voller geworden und um die Hüften..."
sie verstummte, als sie Lorainnes Blick sah, die sich von all dem Gerde nicht abschrecken liess und betont genüsslich ein pfannküchlein mit besonders viel Ahornsirup aß. Es war kein Geheimniss, dass Lorainne ihn eigentlich nicht mochte, doch jedesmal, wenn sie nach Goldbach kam, war ein Pfannkuchen mit Ahornsirup das erste, was sie zu sich nahm.

Als sie fertig angekleidet war, wartete sie geduldig in ihrer Kammer, bis die Baronin bereit war, sie zu empfangen.
Als sie ihr schmutzigen Sachen sah schüttelte sie sich, kein Wunder, dass Simon sie nicht mit zum Grafen genommen hatte. Auch wenn sie für vogelfrei erklärt worden war, so aussehen brauchte sie nicht!

Isabeau Lioncoeur:
Lorainne musste nicht lange warten, die Tür öffnete sich und Isabeau ging mit schnellen Schritten auf sie zu.
Wortlos schloss sie Lorainne in die Arme und drückte sie so fest sie konnte an sich.

Mel:
Ein wenig überrascht, dass die Baronin zu ihr gekommen war, statt sie zu sich zu bestellen war sie schon, aber irgendwie war das nicht unerwartet, denn Isabeau war ein Familienmensch. Genau deswegen kam sie immer wieder gerne nach Goldbach, es war wie daheim auf LaFollye, als ihre Mutter noch lebte: Alle, Herrschaft und Bedienstete, sowie die Bauern und alle im Dorf lebten wie in einer Familie. Jeder kannte seinen Stand und war dennoch glücklich damit. In Goldbach war die Familie lediglich um einiges grösser.
Lorainne befreite sich lächelnd aus der Umarmung, knickste und sprach schliesslich:
"ich bin so froh, wieder hier zu sein, ma chere madame. Euer cousin sendet euch die herzlichsten grüsse und bedauert es sehr, dass er nicht selber kommen konnte. Aber er hat einige Nachrichten nach Beauchamps zum Grafen zu bringen und das duldete keinen Aufschub. Also schickte er mich, da er es für besser hielt, wenn ich mich noch eine ganze Weile von Firngard fernhalte. Und wenn ich nicht in meine Geburtsheimat kann, reise ich eben in mein zweites zuhause."
Sie lachte,
"Aber was rede ich, Simon schickt euch einen Brief und den wollt ihr sicher zu allererst lesen."
Damit öffnete sie ihren Beutel, denn eine Magd von den gröbsten Schlammspritzern befreit hatte und reichte ihr eine gesiegelte Rolle.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau nahm den Brief an, beachtete ihn jedoch nicht weiter, sondern streichelte vorsichtig Lorainnes Gesicht. Sie fuhr die neuen Falten nach, die sich vor Schmerz eingegraben hatte und die dunklen Augenringe. Als sie sprach, da ließ sie einen Blick hinter ihre höfische Maske zu und die Knappin sah Trauer und Mitgefühl in den Augen ihrer Ziehmutter.
"Ich bin sehr dankbar, dass es dir gut geht, ma chere. In deinem letzten Brief las ich von Richard of Yorks Tod... ich werde ihn vermissen, er war ein guter Freund und ein mächtiger Verbündeter. Ich habe um ihn getrauert. Aber weißt du, was mich fast noch mehr traf? Die Erkenntnis, dass du oder Simon es hätten sein können!"
Die Baronin schauderte beim Gedanken daran und umarmte Lorainne noch einmal, bevor sie zurück trat.
"Ich bete täglich darum, das der Krieg vorbei geht. Ich hoffe, das ich dich bald wieder für längere Zeit hier haben werde."
Sie lächelte Lorainne noch einmal an und öffnete dann das Schreiben ihres Cousins.

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