Der Städtebund von Tangara > Tempel des Askar

Iduns Ankunft

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Jelena:
Kalt war der Tag und es schien so als ob es gar nicht richtig hell werden wollte. Erbarmungslos pfiff der Wind durch die Schluchten und trieb Wolken aus schneidenden Eiskristallen vor sich her. Es war so kalt das einem die Zunge am Gaumen festfrieren wollte.
Schon seit Tagen war kein atmendes Wesen mehr auf dem Weg gesehen worden, der zum Totenpfad führte, aber nun zeigte sich ein dunkler Fleck. Zuerst glaubte die Wache sie hätte sich vertan, aber nach geraumer Zeit wurde der Fleck größer und entpuppte sich schließlich als Reisender, der ein Reittier hinter sich herzog.

Jelena:
Langsam, aber zielstrebig setzte die Gestalt einen Schneeschuh vor den anderen. Sie war von oben bis unten vermummt und führte hinter sich am Zügel ein robustes Pony, das mit Satteltaschen und einigen Fellen beladen war.
Der Reisende kämpfte sich durch den Totenpfad und blieb schließlich einige Schritt vor dem Pass und den Wächtern stehen. Er wickelte den Schal von seinem Gesicht und nahm die Schneebrille ab. Zum Vorschein kam das Gesicht einer jungen Frau.
Sie schrie, um den heulenden Wind zu übertönen: "Askar zum Gruße! Idun Ragnildsdottier bittet um Zutritt und Obdach!"

Akela:
*Die Wachen, eingehüllt in Fellmäntel und auf ihrem Posten schon fast eingeschneit, blicken auf die Reisende hinunter. Einer erhebt die Stimme.*

"Askar zum Gruße...ihr seid spät."

*Ein freundliches Grinsen unter der pelzbesetzten Kapuze zeigt, dass die Botschaft des Luna-Ordens über ihr Kommen trotz der Wetterumstände und der Tatsache, dass Boten in diesen Tagen in Engonien wahrlich kein leichtes Leben hatten, hier angekommen war.
Mit einer etwas übertriebenen einladenden Geste wirft die Wache den Mantel zurück, wobei das Zeichen der Nordhunde auf seinem Waffenrock zum Vorschein kommt, verneigt sich, und bedeutet Idun, näher zu kommen.

Irgendwo in den Schneemassen bewegt sich ein hölzernes Tor, welches langsam den Durchgang in den Totenpfad freigibt.*

Jelena:
Idun schnallte die Schneeschuhe ab und trat näher. Als sie auf einer Höhe mit den Wachen war und nicht mehr schreien musste, grinste sie die Männer an: "Jemand muß vergessen haben, Thor Bescheid zu geben, das ich keine Lust auf Gewitter habe! Bei Lokis Eiern, was für ein unwirtlicher Ort!" Skeptisch besah sie sich das Tor, neugierig was sich wohl dahinter verbbergen mochte.

Akela:
*Der schmale Spalt im hölzernen Tor gab den Blick frei auf einige - wie hätte es auch anders sein sollen - schneebedeckte Felsen, durch die sich ein schmaler Pfad schlängelte.
Wäre hier kein Tor gewesen, hätte man diesen wohl nicht einmal als Weg wahrgenommen...doch die tiefen Spuren im Schnee, in denen schon viele Menschen dem Weg gefolgt waren, zeugten von einer regen Betriebsamkeit.

Die Wache winkte Idun und ihr Packtier hindurch, um gleich darauf den Befehl zum Schließen des Tores zu geben.

Bereits nach ein paar Minuten den Pfad durch die Felsen entlang öffnete sich vor Idun das von hohen Klippen umgebene Tal mit dem verschlungenen Weg hindurch, welcher ihm seinen Namen gegeben hatte:
der Totenpfad.

Zur Zeit lag die Landschaft unter einer dicken, weißen Decke, doch man konnte deutlich die kleinen Wäldchen und den See erkennen, ebenso die hölzernen Barrikaden mit den dunklen Öffnungen der Minenschächte dahinter  anderen Ende des Tales. Und die niedrigen, langgestreckten Hütten davor....aus deren Schornsteinen sich Rauch durch die kalte Luft nach oben kräuselte, das einzige Zeichen, das auf die Bewohner hindeutete.

Der schmale Weg, den Idun genommen hatte, wandte sich nun in Schleifen die steilen Felsen hinunter, auf denen sie stand. Sie schätzte, dass hier gerade mal ein Wagen hindurch passen würde.... wenn der Fuhrmann sein Handwerk verstand.... *

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