Der Städtebund von Tangara > Fanada

Tiors Tempel

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Dominic:
Alberts Gesicht wurde keineswegs ausdruckslos. Im gegenteil, blanker Hass spiegelte sich in seinen Gesichtszügen.
Ich weiß nichts von einem neuen Kaiser, ich weiß nur von einem Kaiser,  Jeldrik, sagte er, nein einzig und allein ein Paladin Tiors zu werden ist mein Wunsch.

Kassandra Wolfsgeheul:
"Du hast dir einen interessanten Zeitpunkt dafür ausgesucht." lautete Kassandras trockene Antwort.
Bevor er sich versah, packte sie die versehrte Schulter mit einem Griff, der ihm die Tränen in die Augen trieb und renkte sie brutal wieder ein.
Sie wischte sich die Hände ab, stand auf und zog einen Fetzen roten Stoffes aus ihrem Lederharnisch, den sie Albert zuwarf.
"Du darfst bleiben, ein Novize wird dich in die Regeln dieses Ortes einweisen. Lebe stark, stirb gut!"
Mit der rechten Faust schlug sie im kriegerischen Gruß auf den Harnisch und verließ die Kaverne.

Kassandra Wolfsgeheul:
Nacht war über Fanada gefallen, eine dunkle Neumondnacht, die die Schatten tiefer und den Schein der Kerzen greller werden ließ. Der Herbst klopfte bereits mit aller Macht an die Tore und eisige Winde pfiffen durch die Straßen.
Der Tempel lag ruhig, als ob er ausgestorben wäre, selten einmal blitzten die Harnische der Novizen und Akolythen die den Wachdienst versahen, im Fackelschein.
Eine seltsame Spannung lag in der Luft, als ob ein Gewitter bevorstände und man die Augenblicke bis zum Blitzenschlag zählen konnte.
Kassandra Wolfsgeheul befand sich in der Kaverne und hatte alle daraus gebannt.
Sie entledigte sich ihrer Kleidung und stand einen Augenblick erschauernd in der Kälte da, bevor sie vor das Antlitz Tiors trat. Sie griff einen Holzeimer mit klarem Wasser und schüttete ihn zur Reinigung über ihr Haupt.
Ihre Lippen färbten sich blau und ihre Zähne begannen zu klappern, aber sie schritt unbeirrt voran und wiederholte die Prozedur weitere Male, jedes Mal mit klarem Wasser aus unterschiedlichen Flussläufen.
Schließlich stand sie vor einer Feuerschale, die mit 4 heiligen Hölzern gefüllt war, eines für jeden Buchstaben im Namen Tiors und entzündete sie mit einem kurzen Gebet.
Die Flammern schossen empor und warfen flackernde Schatten an die Wand. Die Geweihte griff nach einem schlanken Dolch aus Silber, dem gerade soviel erz beigemischt war, das er seiner Bestimmung dienen konnte. Seine Spitze war nadelfein geschliffen und seine Schärfe unvergleichlich.
Die alten, fast schon vergessenen Litaneien intonierend, opferte sie ihrem Gott Blut aus jedem Teil ihres Körpers, das den Dienst an ihm ermöglichte: aus den Adern ihrer Beine und Füße, Arme und Hände. Aus ihren Lippen und ihrer Zunge und zuletzt, vorsichtig, aus den Liedern ihrer Augen.
Ihre Incantation schwoll an und erfüllte die Kaverne, während Tropfen für Tropfen zischend von den gierigen Flammen verschlungen wurde.

Kassandra Wolfsgeheul:
Die Flammen wuchsen und loderten bis ihr Brüllen die Kaverne füllte und den Körper der Priesterin umhüllte. Sie bleckten gierig ihre Zungen und ihre Finger füllten den kleinsten Raum dieses Heiligtums, verbrannten den kleinsten Hauch von Luft und verwandelten jeden Fetzen Metall in weiß glühende Sonnen.
Sollte sich ein Novize dem stillen Verbot sich der Tür der Kaverne zu nähern widersetzt haben, so verwandelten sich seine Lungen in flüssiges Feuer, noch während er versuchte einen Atemzug zu nehmen.
Kassandra hob die Arme und bereitete sie zum Gruß aus, hieß die Flamme seines Zorns willkommen, ließ sich von ihr verschlingen und ins Herz seiner Macht reißen. Schmerz durchzog sie wie mit glühenden Haken, riß das Fleisch von ihren Knochen und schlug Narben in ihre Seele.
Kassandra öffnete die Augen und sah...

Engonien NSC:
Beißender Gestank breitete sich aus in der Kaverne.
Verbranntes Fleisch, Schlachtfelder lagen vor Ihr.
Schmerz und Qualen durchgezogen Mark und Bein,
als sie in ein Reich trat das den Toten bestimmt war.

In dunklen Nebeln öffneten sich die Orte an denen
seine Diener sich maßen. Schemenhaft der Blick eines
Jungen Mannes, unverdorben im Geiste, fasst noch rein.
Der wider und wider den Dolch in die Seite seines Opfers stach.
Zorn, Hass erfüllte Ihn. Getrieben von blankem Überlebenswillen.
Angst zu sterben.

In der ferne der Fährmann, einige junge Kerle und Frauen darauf,
einige die ein langes Leben dem Krieg gewidmet hatten,
Söldner, Ritter und Soldaten. Es gab viel zu tun für Tiors ersten Diener.

Schwarze Rudel sprangen durch geöffnete Pforten die gerufen wurden.

Hier und dort flimmerte ein Mann an den entfernten Ketten.
Tior schickte einen Diener aus.

Der Strom war angeschwollen, viel Blut war geflossen dieser Tage.

Schwarze gestalten, groß und gefährlich. Die Fratzen von Wölfen tragend.
Einer schmiedete gleisendes Eisen, einer sammelte Körperteile,
seltsam angewickelt erschienen sie um Ihn rum. Belustigt betrachtete ein Auge.
Ersammelte auf einem Schlachfeld wie es schien,doch wo dies war konnte sie nicht sehen.
Einer über einem Kohlebecken in der Hand eine kleine Figur sein Blick hob sich.

Im Kopf seine schneidende Stimme.
"Was verschaffst du dir Zutritt in unser Reich, siehst du nicht wir haben zu tun.
Ich sollte dir die Glieder ausreißen trotz deinerStellung unter den Lebenden."
Spielerisch zog er der Figur aus Eisen am Arm, Kassandra spürte wie sich Ihre
Schulter verrenkte zu brechen drohte.

"Komm zu mir, sehen willst du, dann Blick ins Becken vor mir und ertrage was dir
widerfahren wird. Zeig mir was du suchst und ich werde entscheiden was du siehst."

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