Autor Thema: Die Ankunft  (Gelesen 19045 mal)

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Offline Jelena

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Die Ankunft
« am: 30. Okt 08, 21:42 »
...

Gegen Mittag erreichten sie die Ausläufer des Gebirges und das kürzeste, aber auch anstrengenste Stück ihrer Reise begann. Mühsam plackerten sie sich über die abschüssigen Pfade, bis sie schließlich auf die ersten Reichagardisten trafen, die sie über versteckte Tunnel in die Feste leiteten.

Als sie den großen Hof der Feste betraten wurden sie bereits von vielen Menschen erwartet, die hofften, das Familienmitglieder es noch aus Caer Conway geschafft hatten.
Jelena trat dem Kommandanten der Feste gegenüber, begrüßte ihn und sank dort wo sie stand bewusstlos nieder, so als ob sie in dem Augenblick, in dem ihre Aufgabe erledigt war, keine Kraft mehr hatte um auch nur einen weiteren Schritt zu tun.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #1 am: 30. Okt 08, 22:01 »
Da er auch zu dieser Zeit nicht von ihrer Seite gewichen war, gelang es ihm noch die Hände unter ihre Arme zu bekommen als sie das Bewusstsein verlor. Das Kind weinte auf, und Luthor ließ Jelena vorsichtig zu Boden sinken, ehe er ein paar der Soldaten zu sich rief, nachdem er sich ihres Pulsschlags am Hals und einer Hand auf die Stirn versichert hatte. Da sie den Kommandant kannte, nahm er stark an dass sie ein geeignetes Quartier für Jelena haben würden, und bat mit fester Stimme, sie dorthin zu bringen. Er wiegte das Kind , blieb aber bei ihr und folgte den Männern in die Feste. Seine Beine fühlte er schon nicht mehr, dennoch zwang er sich, die Stufen aus bloßem Stein hinaufzuschleppen, den Männern und seiner Meisterin folgend. -Auranius muss ich auch noch ansprechen- schoss es ihm durch den Kopf, das musste nun aber noch warten.
« Letzte Änderung: 30. Okt 08, 22:05 von Luthor Kaaen »
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"Die besten Heiler sind die schlimmsten Patienten. Luthor ist ein sehr guter Heiler!" - Simon de Bourvis

Offline Auranius

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Re: Die Ankunft
« Antwort #2 am: 30. Okt 08, 23:18 »
Er schaute noch einen Moment hinterher als Jelena davongetragen wurde und überlegte kurz ob er ihnen folgen sollte.

Es wird nichts schlimmes sein, zumindest nichts was man nicht mit ausreichendem Schlaf kurieren könnte.

Also machte Auranius sich auf den Weg ins innere der Feste auf der Suche nach einer Mahlzeit, etwas zu trinken und einer halbwegs brauchbaren Schlafmöglichkeit.
Keine Katze hat acht Schwänze.
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #3 am: 02. Nov 08, 16:32 »
Für Jelena war eine Kammer im äußeren Ring der Feste fertig gemacht worden, die ein Fenster zum Hof aufwies.
Ein klappriger Bettkasten mit Stroh, ein Regal und ihre Truhen und geschnürten Bündel warteten bereits auf sie, als sie von den Männern hereingetragen wurde, einen besorgten Lehrling auf den Fersen.
Offenbar hatte Jelena all ihr Hab und Gut, sowie Vorräte bereits mit einem der ersten Versorgungstrecks in die Feste schaffen lassen.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #4 am: 02. Nov 08, 19:05 »
Sie wurde von den Männern auf dem Bett abgelegt und Luthor dankte ihnen mit einem knappen Nicken. Er überprüfte noch einmal ihren Pulsschlag und ihre Stirn, ehe er sich sicher sein konnte dass es wirklich die Erschöpfung war. Er packte sein restliches Reiseproviant und den Trinkschlauch aus und legte sie neben ihr Bett aufeine der Truhen, ehe er sich selbst einfach auf den Boden niederlies und zum ersten Mal die Augen schloss, ohne das Gefühl haben zu müssen, im nächsten Moment angegriffen zu werden. Das Kind immer noch ein seinen Armen an sich haltend.
« Letzte Änderung: 02. Nov 08, 19:34 von Luthor Kaaen »
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #5 am: 02. Nov 08, 20:35 »
Ein leises Wimmern weckte Jelena aus ihrem totenähnlichen Schlaf und ein wenig orientierungslos sah sie sich um, bis sie wieder wusste wo sie war. Sie drehte sich zur Seite um ihr Blick fiel auf Luthor, der direkt vor ihrem Bett lag und so tief und fest schlief, dass nicht einmal das Weinen des Säuglings ihn wecken konnte. Sie lächelte bei dem Bild und stand dann so leise wie möglich auf um ihn nicht zu wecken.
Sie bewegte sich auf wackligen Beinen bis zur Tür und fand glücklicherweise einen Reichsgardisten davor, der ihr versprach sich um Wasser, Milch und etwas zu essen zu kümmern.
Nur kurze Zeit später brachten Mägde zwei dampfende Waschschüsseln und ein Tablett mit Milch und Suppe, die sie auf dem Tisch abstellten.
Jelena bedankte sich leise und fragte ob es möglich wäre in der Festung eine Amme zu finden, bevor sie sie wieder fortschickte.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #6 am: 04. Nov 08, 17:47 »
Der am Boden sitzende öffnete ein Auge, dann das andere und dann fiel ihm das Kind erst wieder auf, unter dessen Kopf er schnell wieder eine Hand legte und sich etwas aufrichtete "Ihr seid schon wieder auf den Beinen?" fragte er dann etwas benommen
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #7 am: 04. Nov 08, 17:51 »
"Nur bis ich den Dreck runtergewaschen habe..." antwortete Jelena etwas verschlafen und begann ihren Gürtel zu lösen und sich aus den verschiedenen Lagen zu lösen.
Sie deutete auf den Becher mit warmer Milch: "Die Milch ist bereits verdünnt, versuche dem Kleinen ein bißchen was einzuflößen. Ich hoffe, dass wir eine Amme finden, bevor der Tag um ist."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #8 am: 04. Nov 08, 17:54 »
Luthor nickte stumm, kam etwas wacklig auf die Beine und ließ sich neben der Truhe mit der Milch wieder nieder, um den Kleinen dann sehr vorsichtig und sacht die Milch zuzuführen. "Was wird mit ihm nun eigentlich weiterhin geschehen?" fragte er mit nachdenklichen Blick auf den Kleinen.
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #9 am: 04. Nov 08, 18:19 »
Jelena ließ mit einem erleichterten *uff* das Übergewand fallen und begann die Ärmel ihres Untergewandes hochzurollen.
"Wenn der Vater sich nicht um ihn kümmern kann, dann werden wir eine Familie suchen, die ihn aufnimmt und für sein Auskommen sorgen. Zlatica war die letzten Jahre gut zu mir, es ist ein leichtes für mich dies zu übernehmen. Ich habe ihm seinen Namen gegeben, das verpflichtet mich."
Die Heilerin kramte ein Stück Seife hervor und löste es ihm Wasser auf, bevor sie begann Gesicht und Arme zu waschen.

"Siehst du die Bündel dort? Das sind meine Felle und Decken. Wenn Sretschko genug hat, dann richte damit bitte das Lager her, ich werde ihn dann baden."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #10 am: 04. Nov 08, 18:40 »
Als Sretschko nicht mehr trinken wollte und den Kopf von dem Becher wegdrehte, legte Luthor sich den Jungen zurück, halb über die Schulter und begann dann mit einer Hand, die Fellbündel zu lösen und das Lager auszubreiten.

"Ich wünsche dem Kleinen das beste... Schlimm, unter welchen Umständen er das Licht der Welt erblickt hat.."
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #11 am: 04. Nov 08, 18:48 »
Jelena kam herüber und nahm ihm das Kind ab.
"Sowas funktioniert mit zwei Händen besser." meinte sie sanft, während sie das Kind ein Bäuerchen machen ließ und es ein wenig wiegte.
"Die Geburt macht dir zu schaffen?"
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #12 am: 04. Nov 08, 18:58 »
Er kreiste mit den Schultern, undwandte sich dann ab, um ihr beim Ausrollen seiner Reisedecke Antwort zu geben.

"Nun ja, sagen wir es so ... es war ein sehr einprägsames Erlebniss" meinte er und wurde verstaute seinen Reisebeutel in einer der ungenutzen Ecken, wo er eh wenig Platz wegnahm. "Aber ich denke, so etwas gehört genauso dazu wie Leute durch die Klinge einer Waffe zu verlieren ... was es nicht gerade leichter macht. Ich hoffe, die nächste die ich erleben werde, läuft besser ab."
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Offline Jelena

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Re: Die Ankunft
« Antwort #13 am: 04. Nov 08, 19:22 »
"Ahhh, aber so ist es nicht, Luthor." antwortete Jelena, während sie das Kind aus dem Tuch wickelte und zu baden begann, was ihm offenbar gar nicht behagte, denn er begann zu weinen, offenbar war ihm das Element Wasser nicht so geheuer.
"Mutter oder Kind, oder, Milosti verhüte! Beide bei einer Geburt zu verlieren ist etwas völlig anderes, als einen Krieger oder einen Verwundeten durch einen Schwertstreich sterben zu sehen. Eine Geburt ist ein freudiges Ereignis, etwas das man erwartet und feiert, umso grausamer, wenn Freude in Trauer umschlägt..." Jelena schwieg einen Augenblick und hielt Sretschko mit einem Arm an ihre Brust, während sie ein sauberes Leinentuch nahm und ihn dann mit abtrocknete.
"Es gibt wenige Dinge, die so grundsätzlich sind. Die Liebe zwischen Mann und Frau gehört dazu, die Geburt und der Tod. Daher erschüttern sie uns jedes Mal, wenn wir sie erfahren."
Sie wollte gerade fortfahren, als es an der Tür klopfte. Eine junge Frau, kaum älter als Luthor, wurde von dem Reichsgardisten hereingeführt. Sie trug ein kleines Kind auf der Hüfte und knickste scheu und unbeholfen vor Jelena.
"Meine Tochter Ria ist vor zehn Tagen auf die Welt gekommen, Frau Kämmerin. Ich habe genug Milch um auch den kleinen zu füttern, wenn es recht ist!"
Jelena lächelte sie warm an: "Wie wundervoll! Ich gratuliere euch zu eurer süßen Tochter. Ihr würdet mir wirklich weiter helfen, wenn ihr dieses Würmchen nähren würdet."
Sie zeigte dem Mädchen, denn nichts anderes war sie noch, den kleinen Jungen und war zufrieden, als dieser sich instinktiv in ihre Armbeuge nestelte.
Sie versprach später am Lager der Familie vorbei zu kommen und legte dem Reichsgardisten die kleine Ria in den Arm, damit beide Kinder sicher getragen werden konnten.
Der arme Mann sah aus, als hätte ihn jemand gebeten mit einem Stachelschwein zu kuscheln und hielt das kleine Mädchen als ob sie aus Glas wäre, während er hinter der jungen Mutter herstapfte.
Jelena grinste breit, während sie die Tür hinter ihnen schloß.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Ankunft
« Antwort #14 am: 06. Nov 08, 12:14 »
Er sah dem Paar mit den Kindern hinterher bis sich die Tür schloss. Er drehte sich um, sichtlich erleichtert.
"Ja, da habt Ihr recht, entschuldigt" meinte er dann, nachdem er der Szene schweigend gefolgt war.
"Ich hoffe einfach, dass ich so etwas nicht mehr so bald miterleben muss" murmelte er dann und kramte dann geistesabwesend in seiner Tasche.
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