Der Städtebund von Tangara > Fanada

Die Taverne an der Stadtmauer

<< < (8/22) > >>

Münster:
Die Gestalte im Sessel erhob sich und stapfte wortlos zu einem nahestehenden Schrank hinüber. Im trüben Feuerschein konnte Maugrim ihn als Robert erkennen. Mit geübtem Griff holte er drei Gläser aus dem Schrank, stellte sie auf den kleinen Tisch zwischen den Sesseln und füllte zwei von ihnen mit einer goldgelben, stechend riechenden Flüssigkeit. Dann wandte er sich an Maugrim und reichte ihm eines der Gläser, während die behandschuhte Linke auf den Sessel neben ihm deutete.

"Maugrim! Bitte, setz dich und trink einen Schluck! In Zeiten wie diesen ein kostspieliger Luxus, aber was solls. Morgen sind wir vielleicht schon tot."

Robert nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und schien einige Momente in Gedanken versunken zu sein, bevor er weitersprach.

"Also, dann berichte einmal! Woher kommst du eigentlich? Entschuldige falls ich dich das schon einmal gefragt haben sollte, aber wenn du solange dabei bist ich ich, merkst du dir Namen und Gesichter erst, wenn du sie zum dritten Mal siehst. Ach ja, später wird uns wohl noch die gute Jelena aufsuchen. Ich habe ihr die besagte Medaille gegeben, als kleine Aufmerksamkeit meinerseits. Wahrscheinlich versteht sie es nicht wirklich, aber wie auch immer... - Also dann, sprich und erzähl dem alten Oberst eine gute Geschichte!"

Jelena:
Es war Abend geworden und eiskalter Wind pfiff durch die Straßen.
Jelena hatte es geschafft Luthor zu entwischen und war alleine durch die zerstörten Straßen Fanadas geritten. Sie schauderte um beißenden Wind und zog den Mantel am Hals enger zusammen, während sie ihren Hengst durch die enger werdenden Gassen lenkte.
Sie hielt schließlich vor dem Gebäude und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Auch wenn es so aussah, als wäre es leichtsinnig so ein wertvolles Tier wie ihren Hengst mitten in der Nacht alleine zu lassen, die Heilerin wusste es besser.
Sie wusste, dass auf den umliegenden Dächern Valkensteiner Wache hielten. Sie wusste auch, das diese gerade auf sie anlegten.

Sie zog ihre Gewänder zurecht und klopfte an.

Maugrim Wolfsfang:
Maugrim legte seinen Kram neben einen der Sessel und setzte sich hin. Er nahm einen schluck aus dem Glas und überlegte kurz wie er antworten sollte.
Zudem holte er ein kleines Buch aus seiner Gürteltasche.

"Also, wei bereits schonmal erwähnt komme ich aus den Frostlanden oder wie es bei uns heißt Fenris. Eine eisige Öde übersät mit Gebirgen und Ork- und Barbarenstämmen wodurch ein andauernder Krieg bei uns herscht.
Ich selbst bin in Asaheim geboren einer kleinen Region im nördlichsten Teil Fenris, geschützt durch eine Gebirgskette in der die Klosertfestung der Wolfsbrüder liegt, der Reißzahn."

Maugrim schlug das Buch auf und zeigte Robert eine kleine Version einer Landkarte. Darauf waren die Frostlande sowie die entsprechenden Regionen zu erkennen. Die Karte war voll mit Runenschrift, wodurch die einzelnen Regionen gekennzeichnet waren, er schwieg einen kleinen Moment bevor er wieder sprach.

"In dieser Einrichtung habe ich meine Ausbildung zum Priester Morkais begonnen. Unser Glaube beruht auf den Himmelswölfen, 6 an der Zahl. In den Tiefen Hallen des Reißzahns sind die Sagen und Legenden über die Himmelswölfe niedergeschrieben, welche von den Runenpriestern geschützt werden. Zudem diese Festung bietet sie den eizigen per Land erreichbaren Weg nach Asaheim und schützt diesen Landstrich somit vor den Orks und Barbaren. Diese Region ist die einzige die noch nicht von den Orks oder Barbaren geplündert wurde. Ich selbst habe in dieser Festung seit meinem Sechsten Jahr gelebt, da ich als Novize des Morkai ausgewählt worden und in diesen Lehren unterrichtet. Seit knapp 2 Jahren bin ich nun auf Missionarsreise um fremde Lande und Glauben kennen zu lernen.
Seit knapp einem halben Jahr nun reise ich in Engonien herum und finde dieses Land sehr interessant, alleine dadurch das es in dem vorhandenen Glauben ebenfalls Wölfe als Götter gibt, nun habe ich noch von dem eurem Gott Tormentor erfahren und mein Interesse ist stark gewachsen.
Gibt es sonst noch was das ihr wissen möchtet, Robert?"



Münster:
Robert lauschte Maugrims Worten einige Zeit bevor er antwortete. Das Kaminfeuer brannte langsam herunter und er warf einige weitere Scheite in die Glut.

"Nun, Maugrim, es gab da einen Umstand, der mich auf dich aufmerksam machte. Die Sache ist allerdings um einiges komplizierter als es mir lieb ist fürchte ich. Ich hatte dir bereits ein paar Dinge über unseren Großen Kriegsherren, Tormentor, berichtet. - Aber vielleicht fange ich anders an... Wo liegt das Land, aus dem du stammst?"

Plötzlich klopfte es an der Türe und Heyner steckte seinen Kopf hinein.
"Oberst! Frau Jelena ist eingetroffen!"

Robert antwortete rasch: "Sehr gut! Führe sie zu uns!" Dann, als Heyner sich mit einem kurzen Salut zurückzog, wandte sich Robert wieder an Maugrim.

"Hast du jemals Jelena kennengelernt? Wenn nicht, dann nimm dich in Acht und pass gut auf deine Worte auf!  - Aber ich denke, sie wird ein wenig mehr Licht in die Angelegenheit bringen können, denn in ihrem Besitz befindet sich der Gegenstand, der uns zu dem heutigen Gespräch führte!"

---------

Derweil öffnete sich langsam die Türe der Taverne. Ein wettergegerbtes, vernarbtes Gesicht öffnete ihr und das kurze Nicken erwies sich als ein gut gemeinter Gruß. Heyner führte Jelena schweigend in den ehemaligen Schankraum. Die anwesenden Grenadiere schienen sie nur aus dem Augenwinkel wahrzunehmen und flickten weiter ihre demolierte Ausrüstung. Dann erreichten sie die Kellertreppe und Heyner deutete mit ausgestrecktem Arm an, dass sie dort hinunter gehen möge.

Jelena:
Jelena nickte zurück und folgte dem Soldaten durch den Schankraum.
Sie seufzte als sie am Treppenabgang stand Zwerge und Keller...
Sie schüttelte den Kopf, raffte ihre Röcke und stieg vorsichtig die Stufen herunter. Unten angekommen, blinzelte sie bis sich ihre Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten und trat dann vor.

"Ich bin da." meinte sie schlicht.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln