Der Städtebund von Tangara > Fanada

Die Taverne an der Stadtmauer

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gerhardt:
Gerhardt versuchte flach durch den Mund zu atmen, er lächelte, lächeln unterdrückt den Brechreiz.
Die Szene die sich den fünf Männern bot glich einem Gemälde aus der Hölle, gemalt von einem Wahnsinnigen.
Fanada war eine zerstörte Insel in einem Meer aus Leichen. Dichte Wolken aus Fliegen wogten über die Felder.
Geier verdunkelten den Himmel ihr krächzen erfüllte die Luft.
Der kleine Trupp bewegte sich vorsichtig Richtung Stadttor. Überall waren Bürger und Soldaten damit beschäftigt die Toten
zu beerdigen, doch die Massengräber waren bei weitem nicht groß genug und es war nicht mehr genug Holz für die Scheiterhaufen
vorhanden. Die Gefahr von Seuchen wuchs mit jedem Tag.
Luon Arsenbart, ein Mitstreiter Gerhardts, brach als erster das betretene Schweigen.
" Bei Tormentors Hammer!! Wir haben doch gewonnen? Wenn ich das so sehe bekomme ich Zweifel."
Gerhardt hob eine Braue. " Wir wollen hoffen das dieses Land stark genug ist, sonst wird der Geier bald Fanadas neues Wappentier."
Es gab noch einige andere Dinge die Gerhardt hoffte: Er hoffte das der Oberst wohlauf war und das die Informationen die er dem abgefangenem
Boten abpressen konnte, nicht zu spät kamen.
Sir Robert musste sich noch einiges einfallen lassen sonst würde das, durch das sie da gerade wateten, nur ein laues Vorspiel sein.

Jelena:
"Das Leben ist nicht schwarz und weiß, es ist bunt, Robert! Aber du versteckst dich, du sehnst dich nach der brutalen Einfachheit, die du beim Töten findest."
Jelena klang müde. Sie kippte den Rest ihres Bechers herunter und lehnte ab, als Robert nachfüllen wollte.
"Ich bin mein Leben lang von Kriegern umgeben, Robert. Unsere Welt ist so gemacht, dass sie notwendig sind. Aber du verlierst dich darin. Während Sasha und Miguel nach der Schlacht zu mir kommen und lachen, weil sie es überstanden haben und auf ihr Glück anstossen, verkriechst du dich hier und sehnst dich an den Ort zurück, den selbst die Toten verfluchen."

Münster:
Robert überlegte einige Momente bevor er antwortete...

"Nun, vielleicht mag das der Unterschied zwischen uns sein?! - Aber wer weiß, vielleicht kehren das Lachen und die Feiern eines Tages zu mir zurück, doch bis dahin werde ich einem anderen Pfad folgen Jelena! Hoffen wir darauf, dass er uns zu einem gemeinsamen Ziel führt!"

Robert prosteste Jelena zu, bevor er wieder in den glimmenden Kamin starrte. Dann klopfte es an an der Türe. Ein kurz geschorener, vernarbter Schädel schob sich in den Raum und sah Robert an: "Herr Oberst! Feldwaibel Gerhardt ist soeben zurückgekehrt und er hat wohl einige interessante Neuigkeiten für Dich!"

"Das hört sich interessant an", erwiderte Robert mit dem Anflug eines Lächelns, "dann wollen wir den guten Feldwaibel nicht warten lassen! Schick ihn zu uns runter Jonak!" Dann wendete er sich mit einem Grinsen wieder an Jelena, während er ein weiteres Glas aus dem Schrank nahm: "Was hat der gute Gerhardt doch für ein Glück! Sollte er verletzt sein, dürfte er genau zur richtigen Zeit angekommen sein!"

Jelena:
Jelenas Blick hätte Farbe von den Wänden abpellen lassen.
"Du sagst es, genau richtig!"

Aber Robert kannte Jelena und er wusste, dass es nicht vorbei war. Genauso wie er wusste, dass sie nicht darauf herumreiten würde. Allerdings würde er keine zweite Warnung mehr erhalten.

gerhardt:
Gerhardt atmete noch einmal tief durch und trat dann ein. Mit Robert hatte er keine Probleme, sie kannten sich so lange das Gerhardt mit seinen Stimmungsschwankungen gut zurecht kam, es war Jelena die der Feldwaibel nicht so recht einschätzen konnte. Sie hatte ihre Hände schon tiefer in seinem Körper als das je ein Mensch haben sollte und ihm schon öfter das Leben gerettet. Und doch war sie ihm ein Rätsel.
Er verschaffte sich einen kurzen überblick und salutierte dann kurz, ein Nicken zur Heilerin.
Sir Robert grinste wie eine Katze die einen Vogel gefressen hatte. Der Feldwaibel kannte diesen Gesichtsausdruck, es gab wohl gerade eine Moralpredigt.
"Gerhardt stehen sie bequem! Wollen sie was trinken?"
Er wartete die Antwort nicht ab sondern stapfte bereits richtung Flasche. Gerhardt entspannte sich etwas.
"Oh da sag ich nicht nein, der Weg war etwas beschwerlich besonders die letzten Kilometer. Ich fürchte ich hab einige Lupus an den Stiefeln kleben aber keine Sorge das waren verflossene." Er blickte zu Jelena, aber keine Reaktion.
"Und war eure Mission erfolgreich? Was könnt ihr berichten? Robert drückte ihm einen Humpen in die Hand
" Nun der Lupus ist nicht bereit die Niederlage einzugestehen und wenn es bedeutet das Land ausbluten zu lassen. Die Felder sind verwaist weil die Bauern zu den Waffen gerufen wurden, nicht mehr lange und es wird eine Hungersnot ausbrechen. Wir müssen jetzt zuschlagen, solange der Feind noch geschwächt ist."
Nach einem kurzen räuspern fuhr er fort
"Einen genauen Bericht werde ich Euch zukommen lassen und bei der anderen Sache kann ich einen Erfolg Melden."
Gerhardt nahm einen Schluck aus seinem Krug und das Zeug brannte wie Feuer in seinem Hals, nur mit Mühe konnte er ein Husten unterdrücken. Er war einfach zu alt für diese Scheiße.

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