Der Städtebund von Tangara > Fanada
Zu Besuch in Jelenas Kontor
Jelena:
Jelena winkte nur müde lächelnd ab:
"Dieser Möchtegern ist eine Gefahr für alle, die sich mit ihm abgeben. Ich habe niemals auch nur mit einem Wort gesagt, dass er von den Göttern verflucht sei. Ich bin Heilerin, keine Prophetin, in Ratniks Namen! Falls ihr Zeugen wünscht, so wird euch Gorix Feuerklinge bestätigen können, dass ICH ihn verflucht habe und nicht die Götter! Er hat dieses Ritual geleitet und aufgebaut, obwohl er keine Ahnung hatte, was er da tat. Er hat klerikale und akademische Magie gemischt und er hat fremde Gottheiten anrufen lassen, um ein Aine geweihtes Artefakt zu brechen!"
Sie zuckte mit den Achseln, als sei das ganze Thema für sie erledigt.
"Ich habe Kadegar gesagt was ich von ihm halte und wieso ich es tue. Offenbar hat er nicht ein Wort von dreien davon verstanden."
Jeremias:
"Nun, das ist sicherlich euer gutes Recht. Wenn ihr mit ihm nicht klarkommt, so ist das einzig eure Entscheidung. Mir ging es nur um die Aufklärung dieser Sache." Damian seufzt kurz. "Trotzdem finde ich es schade, dass ihr so über Kadegar denkt. Er hat bereits einige gute Dinge getan und hat sich immer als treu zum Widerstand erwiesen. Nicht zuletzt hält er mit seinen Leuten Tiefensee und greift von dort aus den Lupus Umbra an. Wenn er einen Fehler begangen hat, so ist das tragisch, aber kein Grund, auf ewig mit ihm zu brechen."
Jelena:
"Es steht euch gut an, Vergebung zu predigen, Flamen und ich bin die letzte, die euch widersprechen möchte. Aber zum einen sind euch keine Flüchtlinge unter den Händen weggestorben und zum anderen sehe ich bei Kadegar kein Anzeichen dafür, dass er auch nur das geringste daraus gelernt hat. Die Tatsache, dass er euch so einen Humbug erzählt, spricht schon für sich."
Die Heilerin seufzte:
"Sei es wie es ist, ich werde einfach abwarten und sehen was er in Zukunft tun wird."
Rogar:
Im dunkel der Nacht schepperten einige bunte Karren über die Straßen Fanadas, ein Planwagen offensichtlich mit dunklen Flecken übersäht bildete die Spitze. Zwei einfache Ochsenkarren folgten, auf deren Ladeflächen, jeweils vier Mann lagen und zwei weitere saßen am Bock. Ein großformatiger Kastenwagen folgte, auf dem ein dzt. Männer offensichtlich zu wesentlichen Teilen Bogenschützen saßen. Einige weitere lagen in der mitte. Zu beiden Seiten flankierend, saßen zumeist Söldner und einzelne Soldaten im Sattel von anständigen Pferden. Auf ein Handzeichen von mehreren berittenen halten die Wagen und die "bunte Eskorte". Offensichtlich besteht diese aus ein paar Soladten diverser Länder, die sich zurzeit auch in Fanada aufhalten. Immerhin 5 scheinen neben Rogar, ganz offensichtlich Söldner zu sein auf erbeuteten Kaltblütern oder einem Botenpferd und ähnlichem. Die letzten beiden drehen ab und scheinen die Röcke der Reichsgarde zu tragen.
"Morgen am Westtor, wo die Bresche klafft, bis morgen." Rogar stieg mit steifen Beinen aus dem Sattel, nachdem der Treck vorbei war und klopfte an das Tor des Kontors. Um mal wider in das alte Gesicht der Haushälterin zu blicken. Das gleich aus der Luke springen würde und fragen stellen würde. Nicht das es etwas gebracht hätte, aber er versuchte nach drei Monaten bei Schnee und Nässe in den Wäldern, in den Bergen und in den Feldern bis Brega. Behelfsmäßig seine Kleidung und Rüstung zurecht zu rücken und drückte den schmerzenden Rücken grade. Nachdem er sich nun einig war, immer noch beschissen auszusehen, gab er auf und klopfte etwas leiser erneut. Man musste ja nicht gleich das halbe Viertel wecken. Bei sich dachte er nur "Form waren, Form waren, dir geht es ausgesprochen gut."
Sein zuckendes rechtes Auge war wider da und dicke Pusteln im Gesicht. Schnell verriet es, dass Rogar nur zurück nach Fanada gekehrt war, weil die Männer am Ende Ihrer Kräfte waren. Kein Obst, nässe und zerissene Kleidung, teils in zwei bis drei Lagen getragen. Keine Unterkunft zudem seit mehreren Wochen, hatten die Stadtmilzen mehr als ausgezehrt bei der Witterung. Die wenigen Soldaten, Söldner und Kriegsknechte waren in deutlich besserer Form, "Heim" gekommen. Wenn man Ihnen die Mangelerscheinungen auch ansah und sie vor Dreck starrten. Doch auch Stress und Übermüdung hatten selbst Rogar einsehen lassen, das irgendwo Ende war. Er selbst hatte abgenommen, Pusteln im Gesicht und Dreck starrte aus allen Poren, das ihm mehrmals schwarz vor Augen gewesen war, wie es ihm grade wider passierte, war allenfalls ungünstig. Beim aufblicken in den Himmel, vergingen Momente in denen die klaren Sterne der kalten Nacht verschwinden und flimmern wollten vor seinem Auge. Aber das konnten auch Nebenwirkungen sein. Er war in Ordnung, er musste nur früh genug wach werden. In Gedanken wickelte er die Zügel der "Dunkelfüchsin"um seine Hand und lehnte sich hockend, an die Bretter des Tores. Zu sehr schmerzte der Rücken. Wenn doch endlich jemand das verfluchte Tor aufmachen würde. War das die halbe Miete um bis zum Stall zu kommen und ins Heu zu fallen. Die Form waren, erinnerte er sich selbst und richtete sich wider auf um aus einiegn Schritt auf die Luke zu starren.
Jelena:
Obwohl es Rogar wie ne halbe Ewigkeit erschien, so dauerte es nur wenige Minuten bis die vergitterte Luke geöffnet wurde. Im Kontor war man gewohnt, dass Hilfesuchende zu jeder Tages- und Nachtzeit an die Tür klopften.
Das Gesicht der alten Frau erschien und ihre Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich zusammen. Offenbar witterte sie Gefahr bei diesem dreckigen, waffenstarrenden Krieger.
"Wer seid ihr und was wollt ihr?"
Auch wenn schon Wochen seit der Schlacht vergangen waren, die Menschen waren mißtrauisch und Rogar war klar, dass diese Tür solange geschlossen bleiben würde, bis er einen verdammt triftigen Grund nannte.
Oder den richtigen Namen.
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