Der Städtebund von Tangara > Fanada
Zu Besuch in Jelenas Kontor
Rogar:
"Du heißt Anica oder?", er schien kurz nachzudenken und rieb sich das Auge und die Gesichtshälfte mit der Hand."Mach dieses dumme Holztor auf, bei den Göttern. Erkennst du mich nicht, ich bin Rogar. Der Söldner, wir kennen uns, ich kenne deine Herrin." erläuterte er. Die Stimme klang heiser, zu teilen mit Fusel, Krankheit und von schlichter Schreierei geschwängert. Offensichtlich schien er keine Geduld zu haben, sie sah noch sein zuckendes Auge, eh er sich abwendete. Er zog das Kaltblut ran und Griff an den Sattelknauf.
"Falballa, ich glaub wir reiten besser zum Westtor oder der Garnison, die Kaffeschieberei scheint die zu verblenden. Scheiß Händler und Pfeffersäcke, sollen sie doch Ihren Arsch ins Gebirge schleifen und ein Schwert nehmen.", fluchte er leise. Schon im Begriff sich mit bloßer Kraft und wenig Schwung in den Sattel zu ziehen. Auch wenn das in der schweren Rüstung und bei den Waffen höchst unwahrscheinlich erschien.
Jelena:
"Nö, heiß ich nicht! Anica ist die Haushälterin von der Meistrin."
Die Stimme der Alten hatte eine entschieden keifende Qualität. Aber noch während sie vor sich hinmurmelte, hörte Rogar wie der schwere Balken, der das Tor sicherte, zur Seite geschoben wurde.
"Komm rein, Mann, bevor du noch die ganze Straße weckst!"
Als Rogar durch das Tor schlurfte, sah er neben der Alten einen kräftigen Knecht stehen, der ihn kurz musterte und dann auch schon das Tor wieder versperrte. Die Torwächterin war erstaunlich flink im Haus verschwunden und der Söldner konnte anhand der flackernden Laterne, die sie trug ihren Weg durch das Haus verfolgen. Es dauerte nicht lange und Jelena erschien im Nachthemd auf der Türschwelle.
Sie warf einen Blick auf Rogar, schüttelte den Kopf und erteilte einige Befehle.
"Ich hatte nicht erwartet dich wiederzusehen." begrüßte sie ihren alten Kameraden.
"Übergib Alvin das Pferd, er kümmert sich darum. Schmeiß deine Sachen hier auf einen Haufen und komm in die Küche. Ich habe Bier und Suppe für dich."
Rogar:
Rogar musterte Alvin zurück, hatte aber sichtlich wenig Respekt vor dem stämmigen Knecht was das körperliche offensichtlich anging. "Alvin, Falballa ist ruhig und genügsam, aber pass trotzdem auf, wir haben sie erst vor sechs Wochenläufen erbeutet. Wer weiß ob sie nicht wider scheut, sie hat ein paar Leidensspuren aber sie hört wirklich gut für Ihr Alter." Als Rogar das Tier übergab, klopfte er Ihr kräftig auf den Hals und zog einen schrumpeligen Apfel aus der Rüstung. Alvin konnte sofort sehen, das sie nicht nur die Brandzeichen des Lupus Umbra trug, sondern gleichwohl immernoch viele Striemen von der Fuhrmannspeitsche und dem viel zu schweren Zuggeschirr das Ihr aufgebürtet worden war.
Rogar zog mit zwei schnellen Bewegungen die beiden schweren Satteltaschen runter und ein enggewickeltes Paket in einem Fell. Ganz offensichtlich waren den Geräuschen nach mehrere Klingen oder auch Äxte darin. Offensichtlich steckten auch mehrere gute Ztr. Eisenwaren in den Packtaschen. Die wie Steine Richtung Boden fanden. "Such dir eine Klinge aus Alvin, es ist guter Stahl, du kannst sie dir sicherlich fertig machen. Aber schau ob du mir eine Winterdecke für Falballa besorgen kannst bis morgen früh. Ich würde sagen wir tauschen, wenn du Interesse hast."
Dann blickte er zu Jelena, "Auch wenn du die Hausherrin bist und hier Befehle gibst, geh rein wir haben kaum Temperatur über der Frostgrenze. Ich mach das fertig und komme in die Küche, vertrau mir ich find den Weg allein." Augenblicke später stand er auch schon in der Küche,offensichtlich nicht geneigt, Waffen und Rüstung abzulegen und sah sich erstmal in der Stube um, ein gewickeltes Paket im Arm haltend.
Jelena:
Jelena zuckte nur die Achseln und verschwand im Haus.
Als Rogar in die Küche kam, saß sie mit einer Schale Tee vor dem Feuer und hatte sich in ein Umschlagtuch eingewickelt. Das Feuer in der Küche brannte diesen Winter die ganze Nacht, da man nie wusste wann Jelena raus musste oder wer an die Tür klopfte.
Jelena hatte einen kleinen Kessel über das Feuer gehängt und bald schon zog der Geruch einer kräftigen Brühe durch die Küche.
Auf dem Tisch stand ein Krug mit Bier, daneben eine Scheibe dunkles Brot und ein Stück Käse.
"Blutest du irgendwo?"
Rogar:
Etwas überrascht schaute er erst sie an und dann an sich herab. "Naja ich müsste mich mal mit ner Wurzelbürste im Fluß versenken und so einiges an Bandagen wechseln. Ich hab die Rüstung ne Weile nicht aus gehabt, aber ich glaub der Dreck ist rauszukriegen und ein paar Bandagen und Zeit heilen alles. Du weißt ich überlebe immer. Aber wenn ich dich betrachte, siehst du aus, wie ich mich fühle. Was ist passiert?"
Ohne auf die Antwort zu warten, stellte er das Paket ab und trank das Bier aus als wärs das letzte von hier bis Caer Conway, so das ihm Rinnsale auf die Rüstung liefen. "Ahhh, sowas ist wie ne", er stockte im reden, "Gibts davon mehr? So blöd es sich anhört, ich würd auch ne Kräutermischung saufen, wenn se heiß ist."
Wie nen hungriger Wolf suchte er Küchenplatte ab, beim reden. Schob sich von einer halben alten Zwiebel über die Scheibe Brot und den Käse,
sogar das rein, was Jelena kaum an Schweine verfüttern würde und als Küchenabfall bezeichnet hätte. Mit einem platonischen
"Ist du das noch?" schob er sich bereits den ausgekochten Sellerie aus der letzten Suppe rein und kaute auf ein paar flapsigen Blättern irgendwas rum.
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