Der Städtebund von Tangara > Fanada
Zu Besuch in Jelenas Kontor
Jelena:
Jelena ließ ihn gewähren und stand nur zwischendurch auf, um das Bier nachzufüllen und ihm eine große Schale der inzwischen warmen Brühe und noch etwas Brot hinzustellen.
"Ich arbeite seit der Schlacht in den Lazaretten. Es ist sehr anstrengend." antwortete sie auf seine erste Frage.
"Lass das Gemüse liegen, dass ist für das Vieh, da neben der Tür ist eine Kiste mit Äpfeln, nimm einige davon. Und du könntest deine Rüstung ablegen, du machst eh keinen Schritt weiter ind das Haus herein, solange du nicht sauber bist und nicht wie ein Haufen Dung stinkst!"
Rogar:
Er nahm sich etwas zusammen und schob es sich trotzdem rein. "Hab schon schlimmer gegessen, wenigstens hat das Geschmack."
Er hielt den Löffel nach all den Jahren immer noch schlimmer wie jeder Bauer, allein das er Ihn in die Hand genommen hatte,
war schon viel Wert. Doch nach kurzem mühseeligem Geschaufel, trank er die heiße Brühe lieber pustend aus der Schale und würfelte das Brot hinein.
"Das ist kein Grund das du aussiehst, wie die alten Nornen in Person. Du bist aschfaal, ich hab Untote mit mehr Farbe im Gesicht gesehn."
Das mit der Rüstung schien er in Kauf zu nehmen, keine vier Stadtgardisten von Richard Brins Statur, würden Ihm die ausziehen.
"Die Haube ist doch draußen, der Rest ist festgewachsen, verzeih mir, aber wenn ich die auszieh, schwellen mir die Gelenke so an, das ich vermutlich die nächsten drei Tage nicht mehr rein komm. Außerdem hab ich einen Muskelkater, ich würd noch nicht mal den Waffengurt auf der Brust festschnallen. Das geht nicht, morgen früh muss ich in dem Zeug stecken, egal wie es ausschaut." Ein Blick aus dem Fenster in denn Hofverriet Ihm das das vermutlich nicht mehr allzulage hin war.
Jelena:
Jelena füllte die Schale jedes Mal nach, wenn Rogar sie leerte.
"Du hast mich ja schon oft hübsch genannt, aber jetzt überschlägst du dich." meinte sie sarkastisch.
Sie berührte seine Hand zögerlich und zog ihre eigene schnell wieder zurück.
"Du bist auf, Rogar. Wo musst du bei Sonnenaufgang wieder hin? Bleib einen Tag hier. Bade dich, schlaf. Lass dir neue Gewandung geben. Du weißt, dass du hier sicher bist."
Rogar:
"Du weißt genau, ich bin nur ehrlich. Du siehst nicht aus und das heißt für mich, du bist schwach im Geiste. Eine Meisterin Ihrer Kunst darf sich sowas nicht erlauben. Niemals Schwäche zeigen, den nur die starken überleben solang Tiors Diener um die Macht kämpfen und ein schrumpeliger Apfel mehr Wert ist, als eine Tasche voller Gold in dieser Stadt."
Rogar riß die Hand weg als sie die berührte, "Oh nein, ich kann das nicht Leiden, ich kann mit meinem Gewissen Leben, sogar SEHR GUT! Deine Diener und Schüler und die Geschäfte rauben dir den Lebenwillen, es ist nicht alles Gold was zählt. Würden sie etwas mehr taugen, hätten sie den dicken Balken vom Tor vor dein Schlafgemach gehängt. Wenn du jetzt unbedingt, jeden Schwächling in dieser Welt halten willst. Stellst du dich gegen die Götter. Es ist nicht gut, sich mit Tiors Opfergaben einen Namen im Lazarett zu machen. Du weißt genau, sie sterben weil es Fügung ist und kein Mensch wird Ihn daran hindern, seinen Tribut zu nehmen. Ob alter oder neuer Weg, kein Mensch weiß was er vorhat und auch du kannst dich nicht messen, als Meisterin in sagen wir, deinen Künsten solltest du das Wissen. Es ist unwichtig, wohin ich gehe, du belastest dich nur damit. Selbst wenn ich neben drei Elfinnen im Feenreich auf der grünen Wiese liege und Trauben nasche, wirst du dir deinen Kopf machen, obs mir da gut geht. Also was ist los, wer ist dir zu viel von deinen Anhängseln, ich mach die Kerzengrade bis morgen früh. Wenn sie Dir Kummer machen, die werden sich Ihren Lebtag an die Tracht Prügel erinnern."
"Ich muss Form waren, wie sieht das aus wenn ein Hauptmann durch die Stadt geht und nach Seife riecht. Gibt den Leuten das ein Zeichen von Aufschwung. Sie werden denken wir machen uns den Lenz da draußen. Ich hab nicht so viele Sommer erlebt, weil mir eine schöne Tüte Zucker in den Arsch geblasen wurde. Komm zu dir und ruh dich aus. Ich bin in bester Ordnung, im Gegensatz zu Dir. Also wer oder was, nagt an deinen Nerven, du bist schon lange am abbauen und das gefällt mir nicht."
Jelena:
Jelena lachte und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. Sie lachte so lange bis ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie ihr Gesicht in ihrem Umschlagtuch versteckte. Sie stützte die Ellenbogen auf den Tisch und es dauerte eine Weile bis Rogar merkte, dass das Zucken ihrer Schultern nicht mehr vom Lachen, sondern vom Schluchzen kam.
Als sie sprach, da war ihre Stimme belegt, aber ruhig:
"Glaube mir, Rogar, niemand hat den Tag des Wolfes überlebt, der es nicht verdient hätte. Es waren so viele, ich musste mich für die stärksten unter ihnen entscheiden und selbst von denen haben es genug nicht geschafft... ich habe es dir schon mehrfach gesagt und ich sage es dir noch einmal. Du folgst diesem Wolf, ich kämpfe gegen ihn. Meine Göttin gebietet es mir, meine Eide binden mich."
Sie sah Rogar an und er sah, dass ihr weiter Tränen an den Wangen herabliefen.
"Ich war im Tempel. Habe Kassandra Wolfsgeheul einen Bolzen aus der Schulter geholt und eine Blutvergiftung gestoppt... Keine Sorge, sie hat mein Gesicht nicht gesehen, sie war zu weit weg. Ich habe diesen Kampf nie gesucht, das weißt du. Aber soll ich mich jetzt vor ihm auf den Rücken legen und die Kehle entblößen? Ich weiß, dass ich vermutlich dabei draufgehen werde, aber so wenig wie du dich je von ihm abwenden wirst, so wenig werde ich es bei meiner Göttin tun."
Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn lächelnd an:
"Ich wär dir sehr dankbar, wenn du meine Lehrlinge nicht verhauen würdest, sie geben ihr Bestes, am im Grunde sind es noch Kinder. Und dies ist keine leichte Zeit um Erwachsen zu werden."
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