Der Städtebund von Tangara > Fanada
Zu Besuch in Jelenas Kontor
Jelena:
Als die Sonne über den Horizont kroch, erwachte auch der Haushalt zu Leben.
Anica war wie immer die erste, sie fachte das Feuer in der Küche an und schob den ersten Leib Brot unter den satch, einen gewölbten Schild aus Kupfer, so groß wie ein kleines Rad, der auf die heißen Steine gelegt wurde und unter dem Brot und Fleisch garen konnte.
Die engonischen Dienstboten hatten zuerst sehr mißtrauisch auf das fremde Kochgerät reagiert und es hatte Jelena eine hübsche Menge Münzen gekostet, bis sie einen Ofen gemauert bekam, auf dem sie den satch nutzen konnte, aber das wagenradgroße Bort, welches jeden Morgen darunter hervor kam, hatte gereicht um alle Zweifel zu zerstreuen, von Anicas Braten einmal abgesehen.
Nicht lange danach stolperte Luthor herunter und wischte sich die wirren Haare aus dem Gesicht, während er gähnend auf den ersten Kessel gekochtes Wasser für seine Meisterin wartete. Nachdem alles auf dem Tablett bereit stand, stieg er vorsichtig die Stufen wieder hoch und klopfte an Jelenas Türe.
Die Heilerin stand vor dem geöffneten Fenster und besah sich stirnrunzelnd die Schneemassen, die Fanada wieder unter sich begraben hatten. Wenn es so weiter ging, dann würden die nächsten Katastrophen nicht lange auf sich warten lassen: Hunger, Krankheiten, Mangel an Brennholz...
Sie seufzte und flocht die Haare zu einem einfachen Zopf, bevor sie an ihrem Tee nippte und sich weiter anzog.
Seitdem der Winter über Fanada regierte, wurde die morgendliche Meditation auf dem Heuschober abgehalten, da es auf dem Dach schlicht und ergreifend zu kalt war.
Sie strich sich die weiße Strähne aus dem Gesicht und begab sich dorthin.
Rogar:
Zwei Tage waren vergangen eh Rogar zurück kam, offensichtlich war er nicht nur baden gewesen, er hatte gut gegessen die Kleidung unter der Rüstung war gut genäht und gewaschen worden, wenn makellos auch anders war. Die Stiefel ungewöhnlich blank und auch seine Schärpe und Rock über der schweren Rüstung, hatte er angelegt. Gewohnt Schmuck und Waffen starrend klopfte er am frühen Abend an Jelenas Tor, die er in den Wirren der Lazarette nicht hatte ausfindig machen können.
Jelena:
Wie gewohnt öffnete die bekannte Torwächterin und ließ ihn diesmal ohne lange Diskussion herein. Er wurde dieses Mal nicht in die Küche geschickt, sondern ins Scriptorium geführt, wo Jelena am Stehpult über Lieferlisten brütete.
Rogar:
Er legte den Kopf schief und versuchte nach Möglichkeit, nichts zu berühren. Auch wenn er nahezu entwaffnet da stand. Reichte es für eine durchschnittliche Hand Bauersoldaten vermutlich immernoch. Jelena so vertieft in Listen, das Bild hatte er buchstäblich erwartet. Er klopfte sanft am Türrahmen und suchte sich eine Sitzgelegenheit. Nach dem er eine möglichst papierlose Ecke eines Tisches gewählt hatte,goss er sich aus der Teekanne ein und wirkte äußerst zufrieden.
Jelena:
Jelena blickte auf, als sie das Klopfen hörte und grinste, als sie Rogar sah:
"Na? Ich hatte schon begonnen mir Sorgen zu machen, aber da weder die Reichsgarde noch ein wutentbrannter Mob vor meiner Tür stand und dich suchte, dachte ich mir, du tauchst schon irgendwann wieder auf. "
Sie legte die Listen beiseite und trat hinter dem Schreibpilt hervor um ihre Schale wieder aufzufüllen.
"Was hast du die letzten beiden Tage getrieben? Außer dem offensichtlichen." fragte sie und deutete auf Rogars saubere und geflickte Kleidung.
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