Der Städtebund von Tangara > Fanada
Das Badehaus
Ariann:
Ari genießt die sanfte Behandlung, die ihr Bruder ihr angedeihen läßt und nicht kurz.
Ja, du hast recht, es ist viel geworden und es ist so schrecklich viel Verantwortung. Sowohl den ausführenden Männern gegenüber, als auch diejenigen zu schützen, die nichts damit zu tun haben und schwach sind. Ich wünschte, es gäbe einen einfacheren weg, aber ich kann keinen sehen. Es ist ist viel und irgendwie habe ich das Gefühl, daß es nicht weniger wird sondern immer mehr.
Sie pustet eine Schaumkrone von ihrer Hand und streicht sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
Wir sind so wenige, die handeln und könnten so stark sein, wenn in der Bevölkerung keine so große Angst herrschen würde. Man müßte ihnen allesn einen Mut einverleiben, der sie gegen diesen *zensiert* aufstehen läßt und ihn von seinem geraubten Thron stürzt und all seine Günstlinge mit
ihm.
Während sie erzählt steigt ihr die Zornesröte in die Wangen.
Golodion:
Und wer glaubst du, bist du, dass du diese Last auf dich nehmen musst? Schwesterherz, ich versteh dich, ich versteh dich nur zu gut, auch wenn du mir das wohl nicht glaubst, aber warum meinst du, gerade du wärest die, welche all dies regeln muss und kann?
Du sagst es selbst, es wird immer mehr. Und ich weiß, wovon ich spreche, ich lebe diese Art von Leben schon sehr viel länger als du...
Noch bevor Ariann ihn unterbrechen kann, fährt er fort:
Ari, Rose, du kannst die Welt nicht auf deine Schultern laden, niemand kann das. Nicht einmal das Schicksal dieses einen Landes. Jeldrik konnte es, aber selbst er brauchte dazu die Segnungen aller Götter Engoniens.
Ariann:
Sie hängt ziemlich müde und schlaff an der Zuberwand.
Aber bin ich nicht irgendwo verantwortlich dafür, wie sich alles entwickelt hat? Hätte ich das Problem nicht seinerzeit einfach lösen können? Hätte ich es nicht schon zu Zeiten auf Burg Salmar erkennen müssen? Dies sind die Albträume, die mich Nachts heimsuchen und nicht schlafen lassen und stets voran treiben.
Langsam wird das Wasser kalt und der Schaum verschwindet nach und nach.
Ich kann mich ganz sicher nicht mit Jeldrik messen, das wäre anmaßend. Aber ist es nicht meine Pflicht, alles in meiner Macht stehende zu tun um diesen Mißständen ein Ende zu setzen? Wirst du mir dabei helfen?
Golodion:
Golo denkt kurz nach...
Hm, weißt du noch, wie wir mit Wolfsheim auf der Brüstung in Salmar standen? Ich habe mir eine ganze Weile Vorwürfe gemacht, warum ich meinem Instinkt nicht nachgekommen bin, ihn dort hinunterzuschubsen. Ich habe mir gedacht, dass ich uns allen einiges hätte ersparen können. Ich dachte, wenn der böse Wolfsheim nicht mehr wäre, würde sich alles schon zum Guten wenden... aber sieh das ganze von heute aus: Es wäre nichts anders geworden. Konar säße genauso auf seinem gestohlenen Thron, der Lumpus Umpus würde das Land durchstreifen. Was also hätte ich geändert? Vielleicht spielt Wolfsheim sogar noch eine Rolle beim Sturz Konars?
Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass es nichts bringt, sich wegen früher solche Vorwürfe zu machen. Es war halt das, was wir für richtig hielten, es war das einzige, was wir damals konnten, oder dachten zu können.
Uns bleibt aber, daraus zu lernen, es jetzt besser zu machen. Nicht um zu büßen für irgendwelche früheren Fehler, sondern um es einfach besser zu machen.
Golo denkt kurz nach
Ja, natürlich ist es deine Pflicht, dein möglichstes zu tun. Genau wie es die Pflicht eines jeden einzelnen Bürgers ist. Du sagtest mal selber, dass der Herrscher der erste Diener seines Volkes ist. Und damit hattest du ganz Bestimmt auch Recht. Aber bedeutet das, dass er der einzige ist, der mit strahlendem Schwerte voranprescht, ohne Rücksicht auf Verluste? Das ist Unsinn. Was nützt dem Volk ein Herrscher, welcher zwar vielleicht siegreich ist, aber entweder zum Krüppel geschlagen wurde? Was nützt eine Herrscherin, die den Verstand verloren hat weil sie ihre Selbstvorwürfe nicht ertragen kann und ihr die Toten in ihre Träume folgen?
Ariann:
Ari hört ihrem Bruder zu und denkt nach.
Du hast wohl recht, ein seelisch oder körperlich verstümmelter Herrscher kann keinem Volk von Nutzen sein. Er sollte auch nicht alleine voran reiten, sondern mit Beratern und Helfern an allen Seiten.
Das Wasser ist mittlerweile kalt und sie klappert mit den Zähnen.
Es ist ganz schön schwer, die Dinge so zu betrachten wie du sagst. Man weiß nicht wie es sich anders entwickelt hätte.
Sie macht sich daran, aus dem Wasser aufzustehen.
Wir brauchen einen Plan, der gelingt. Die Luft wird immer enger und Barad tötet immer mehr Widerständler. Ich fühle mich gegenüber dem Volk in der Pflicht, auch wenn ich ganz sicher nicht Kaiserin werden will!
Sie schaut ihren Bruder an.
Gib mir doch bitte einen Bademantel, dann überlegen wir weiter, wie wir der Königin einen kräftigen Tritt in den Hintern geben, damit sie endlich aktiv wird und wie wir diesem verdammten Köter den Balg abziehen und ihn über den Kamin hängen...
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