Der Städtebund von Tangara > Fanada
Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
Rogar:
25. Tag des 10. Mondes 259 n.J. (vor den Toren Fanadas)
Erst gegen frühen Mittag, scheint der Söldnerhauptmann Swanson fertig zu werden, am Kartentisch der Taverne befinden sich bereits zwei Schreiber des Valkensteiner Regimentes von Robert McManahugh. Die eifrig versuchen Notizen in Briefe zu verwandeln. Er erscheint schwer beschäftigt und betrat die Lagerhäuser erst wider in den frühen Morgenstunden mit zittrigen knien und heiserer Stimme. Um mit einem Sack voll Kerzen, verwertbaren Buffetresten aus Brot und Käse und einer halben Flasche Met seinen Proviant selbst zusammen zu stellen.
Erst danach wirft er einen letzten Blick in die improvisierte Taverne und ein heißeres „Aufbruch in wenigen Augenblicken!“, erhalte in den Gängen und aus dem Fenster auf den Vorplatz. Wenige Augenblicke vergingen und man sah Ihn selbst, von oben bis unten in Kette, mit einem Bogen über dem Rücken und schweren Bastardschwertern an der Seite gegurtet.
„So noch einmal für alle, ich bin Hauptmann Swanson, Söldnerhauptmann Swanson, dieser Saufhaufen auf der rechten, sind die Reste meiner Männer und Frauen, immerhin noch neun Stück, die genau wie auf der linken die Argester und die Lodrier oder euch in der Mitte die Grenzbrücker. Das traurige Vergnügen haben mit mir in den Rothornpass zu ziehen. Und dem gesamten alten engonischen Kaiserreich und uns, die größten Ehren und Ruhm zu bringen. Was wir dem Lupus Umbra entgegen stellen, ist ein Halbbanner zusammen gewürfelt aus Knappen, Kriegsknechten, Söldnern, Soldaten, Rittern, einem Weibel, einem Unteroffizier und 2 Priestern. Wir haben Schmiede, Heiler, Schuster, einen Schneider, einen Koch und einen Zuckerbäcker, einen Soldbuchführer, einen Feinmechaniker und mehrere die des Schreibens und Lesens mächtig sind und noch anderes unter uns. Das Banner dem Ihr unterstellt seit, heißt III. Tiorsches Söldnerbanner und unsre Rechtschaffenheit sichert uns der Ritter und Hauptmann Robert McManahugh vom II. Sturmgrenadierregiment Valkenstein zu. Er wie ich sind BEGEISTERT davon, von dieser Idee, von unserem Land, dem Feind und unserem Sold.“
"Ich bin Söldner, ich bin Schmied und euer Rausschmeißer, ein Dieb und Mörder, im Dienste vieler Länder gewesen. In Garden, Wachen, Armeen, als Leibwächter und als Ausbilder, Soldat und Offizier. Mein höchster Rang war Hauptmann in mehrerer Länder Armeen, ich trage diverse Titel aus verschiedenen Reichen, mehr als ich Finger und Ringe an den Händen hab. Mein Gott ist Tior, der Gott des Krieges, der diesen in unser Land gebracht hat. Blut und Ehre fordert er und nur durch dies, wird er uns Feuer in unseren Herzen, Kraft in unseren müden Armen und Beinen, Ausdauer in der schwersten Stunde und den Sieg im schlimmsten Gefecht schenken. Gott Tior sieht euch, wenn Ihr gegen die seinen zieht und erstarkt euch wenn Ihr gewillt seit in seinen Krieg zu ziehen. Gott Tior liebt seine Söhne und Töchter und so liebt er auch euch, die Ihr Ihm sein Leben anvertraut in diesem Reich."
“Was Ihr bekommt habt Ihr gehört, einen Teil von Hundert der Beute für jeden wehrfähigen Mann oder Frau, jeder mit weiterer militärischer Erfahrung bekommt die zwei von Hundert, sei es Weibel, Ritter, Kriegsknecht, Soldat oder Knappe. Ich bekomme drei von hundert, weil der Dreck an mir stecken bleibt, so ist das nun mal. Dafür habe ich Boten entsendet an alle Länder deren Herren, nicht Grenzbrück unterstellt sind. Diese wenden sich ausnahmslos an Ihre eigenen Botenreiter und unterstehen jetzt bis zu Abkommandierung mir. Und wenn ich euch entlasse, Ferdi von Weidenfels, dem engonischen Mann, dem die 170 Grenzbrücker von eurem Fürsten anvertraut wurden. Ihr sieben wolltet es so, Ihr kommt direkt mit. Ich kenne den Hohen Herrn Baernhelm von Argeste und eine Nachricht wird zu Ihm gebracht das seine Landsmänner hier dienen, ich kenne den Herzog von Drachenfurt und auch ihn wird ein Schreiben erreichen. Das seine Frauen und Männer hier dienen und wie es der Zufall so mag, stand ich den Diensten des Fürsten Tassilo von Grenzbrück, dies ist viele viele Jahre her und wir kämpften hart am Rothornpass dieser Tage. Macht eurem Fürsten Ehre. Ihr dient in einem Söldnerbanner, die Regeln sind einfach wie der Sold. Macht eurem Land Ehre, macht euren Herren Ehre und vor allem macht mir Ehre, Alamar schenkte uns ein Bündnis mit seinem Licht, Equil ließ uns ausschlafen und schenkte uns seine kostbare Zeit in dieser Nacht. Und auch Jeldriks Hand ist über Euch, auf dieser Fahrt. Unsre wie Eure Götter wünschen das wir das tun. Sie wünschen das wir SIEGEN und wir sind gut darin.“
„Ad Prima, jeder kämpft mit dem Mann der neben Ihm steht, dies ist eine Rotte. Und wenn einer ein Schwert in euren Rottenpartner treiben will, dann schlagt den ganzen Arm ab. Hier kämpft jeder mit jedem und wir teilen alles. Den letzten Met, die letzte Kerze und das letzte Brot, auch die wenigen die Befehle zu geben haben."
"Ad Sekundam, jede Partei wählt einen Mann, das heißt die Grenzbrücker stellen mir einen und die Lodrier und Argester einigen sich auf einen, ich wähle meinen einzigen Unteroffizier Niskolf Herzstecher. Diese Männer haben euch zu kommandieren, wie ich es tue."
"Ad Tertiam, die Gilde Glenshire hat mich in den Genuss gebracht, genauer gesagt der Hohe Magister Le Achim, hat mich in diesen gebracht. Das ich als eine beschissene Fledermaus, den absoluten Rückzug bereits gesichert habe. Dieser Turm ist hergerichtet und hat mit etwas kuscheln, genug Platz für uns alle, ist regendicht, wurde vor sechs Jahren renoviert und steht jetzt seit 4 Jahren leer und dann ist er uns. Im tiefsten Keller diesen Turmes, befindet sich ein gewaltiger Rosenquarz, auf einer uralten Stehle von vielleicht einem Schritt Höhe. Dieses funkelnde Ding wird nicht angetastet, Ihr habt zu gucken mit den Augen und nicht mit den Händen und es ist unsre Rückfahrkarte in dem Moment größter Not auf eine Feenlichtung im Wald vor einem stillgelegten Kontor der Gilde Glenshire auf einer fernen Insel, von der es Monate dauert hierhin zurück zu kommen oder in eure Reiche. Die Feen sind bereit uns zu schützen wenn wir hindurch gehen. Die drei Offiziere können dieses Portal schließen genau wie ich, aber nur ich bekomme es auf. Also schützt meinen Arsch dann rette ich Euren. Wie ich das tue geht euch nichts an, im Fachmagisterisch, wurde irgendein Knoten ein geschwungen in einem Netz das eine Bahn hat, das nur die Fahrkarte in diese Richtung bietet oder ähnlich. Wenn wir bis dorthin zurück getrieben werden, gehen mit mir drei Mann dieses Portal öffnen. Diese werden am Eingangstor mächtige Klingen von mir erhalten, die in der Lage sind, durch absolut jeden weltlichen und magischen Panzer zu schneiden. Sie werden meinen Arsch und euren so lange beschützen bis ich dieses Ding auf hab und den letzten noch atmenden Mann drüben. Und ich verspreche das wird auch der sein, der langsam die Farbe verliert. Den wir lassen niemanden und nichts zurück, wir hinterlassen, verbrannte Erde, Schutt und Asche wenn es sein muss.
Ad Quartem
Es sind Versorgungsgüter in Auftrag gegeben, Munition satt, Werkzeug um jede beschissenen Grube auszugeben, Äxte um jeden beschissenen Baum zu fällen und Hacken um jeden dämlichen Felsen zu lösen, den wir auf den Lupus Umbra schmeißen wollen. Des weiteren erhaltet Ihr streng rationierte Fokus, die es erlauben jeden Mann der noch atmet seine schwersten Wunden zu vereisen um ihn innerhalb eines Tages zu einem unserer Nester zu bringen, wo ein ausreichend ausgebildeter Heiler ist, der ihn versorgt. Es werden uns irgendwann Kisten erreichen und Material um jedem Rottenmann und seinem Gefährten einen Heiltrank zu geben, der eine Wunde schließt. Pro Hand werdet Ihr einen Pfeil oder eine kleine Waffe erhalten, die einen Mann beim erster Treffer in Sekunden lähmt oder ihn auf der Stelle verwurzeln lässt oder Ihn in einen Stein verwandelt. Diese tollen Dinger sind da um unsre Hintern da raus zu holen oder Botenreiter und wichtige Offiziere des Lupus Umbra zu bekommen. Das ist ein Geschenk an uns von der Heilerschule Weidenthal in Lodrien. Die Grenzbrücker stellen uns Ihre Botenreiter, die Valkensteiner transportieren die Hälfte des Beutegutes in den Süden Fanadas ab um dort den Widerstand zu stützen. Das heißt wir tragen so viel es geht in die Nester, alles was wir nicht tragen oder fressen können wird vernichtet. Wenn wir es nicht vergraben und später bergen könnten. Wir bekommen 4 schwere Zugpferde und eiserne Haken, damit reißen wir die letzten Wagen jeden Trecks auseinander. Die ersten werden von Baumstämmen oder Lawinen beerdigt. Alles was dazwischen ist wird nach Möglichkeit erschossen ohne Gnade. Flieht der Feind lasst Ihn fliehen und bergen was er tragen kann, wir holen nur die fette Beute und bringen uns nicht in Gefahr nach Möglichkeit. Ergibt sich der Feind, gebührt die Ehre dem Besiegten, dass heißt. Er wird gefangen genommen und der Valkensteiner Armee ausgehändigt und gerade so gut versorgt das er nicht krepiert. Siegen wir gebührt die Ehre dem Sieger, wir werden unter den willigen Rekrutieren, uns gehört Ihr Hab und Gut, das sie verloren haben und uns Ihr Leben.
Zum Schluss werden wir wir in den ersten 5 Tagen hart marschieren und jeder wird Wissen wo, der alte Turm ist, das alte Gasthaus des Herrn Bärenwald, die kleine Gebirgshütte in der Mitte der Passes. Und die alten in die Erde getriebenen Kavernen der Räuberbande in der ich einst war. Die Senken, Steilhänge und umgestürzten Bäume müsst Ihr selbst erkunden und bestmöglich nutzen. Denn das Gelände ist größer als Ihr denkt, genug Gelegenheiten, dem Feind wider und wider zu zu setzen, wenn wir uns aufteilen. Sollten die letzten Wagen aus dem Pass hinaus wollen, werden Ihnen die Askarier am Totenpfad das Licht ausblasen an Ihrer Nordwacht.
Wer was nicht verstanden hat, fragt seinen Nachbarn oder nach der Reihe mich. Wir marschieren.
Heil Engonien!
Abmarsch, der Lupus wartet nicht.
Rogar:
Vom Regen in den Regen, marschierte der selten gemischte Trupp, so unterschiedliche Götter rufend. So vielen Ländern angehörig, doch in diesem Wetter waren sie alle gleich unter dem Himmel.
Die Gambesons dampften, es war bereits bitter kalt im Vorgebirge. Manche junge Männer konnten abends, die Augen kaum noch offen halten und zogen die Umhänge eng, kauerten wie kleine Kinder, den Rücken an einen Baum lehnend in der Wildniss. Die Mägen waren klein, die Füße brannten.
Auch dieser Swanson, mit Rinnsalen frischen Schweißes gesegnet, der sich zwischen den pulsierenden Adern auf seiner Stirn einen Weg suchte um in die dicke Wäsche einzudringen war erschöpft. Viel zu schwer die Rüstung, doch der Befehl galt. Alles was zurück bleibt, wird getragen oder liegen gelassen und junge Männer folgten dem Bild das er schuf. Eisern setzte er schweren Schrittes einen Stiefel vor den anderen, immer wider, Stunde um Stunde und zog sich förmlich ins Gebirge. Als hätte er Sehnsucht nach einem Kraftakt, der Gnade kennen wollte.
Die Stimmung wich schnell von Euphorie in die Realität in der sie steckten. Doppelte Wachen, er würde persönlich ein Auge offen halten. Keine Feuer, kein Gesang. Der Feind nahte und es war ein Wettlauf zur Öffnung des Passes. Stunden spielte er mit einem Stilett, das immer wider den schnellen Weg vom Stiefel in die Hand fand. Dieses eine Mal lasse ich "Ehre" vor Recht ergehen, murmelte er zu einem jungen Ritter. Vom Anschein hätte er vermutlich knapp sein Vater sein können. 15 Jahre Junge, sind viel Zeit um aus dir einen guten oder schlechten Mann zu machen. Bewahre dir deine Ehre, denn ich weiß nicht ob ich noch welche habe, man gibt sie leicht her, wenn man fürchtet. Aber der Tod ist ein Segen, ein guter Lohn für einen Kämpfer, du, Grade du wirst wissen, wie schwer ein Herz werden kann. Ruh dich aus, meine Augen sind schlecht, aber ich lebte Jahre in den Wäldern, ich kann sie riechen und hören. Du wirst nichts verpassen, versprochen.
Diese kleinen Gaben von den gedienten an die jungen, sah man zu Hauf. Sie wachten mit offenen Augen und Ohren und spielten an Ihren Messern in dieser Nacht. Doch nichts passierte. Es blieb ruhig und sogar der Nieselregen setzte in dieser Nacht aus.
Rogar:
26. Tag des 10. Mondes 259 n.J. (Rothorngebirge)
Die Nacht war kurz, die ersten machten im hohen Nebel ein paar kleine Feuer. Eine bessere Gelegenheit würde sich Ihnen nicht bieten, etwas warmes in die Hand zu bekommen. Nass kalt waren die ersten Bewegungen, widerlich genug um schnell in den Tag zu kommen.
Das Laub verschwand zunehmend und schnell nahmen die Lärchen und Kiefern Ihre Plätze ein. Der Weg war gut schlottrig und niemand passierte, der Pass war wie tot. Doch würden sie erst am späten Nachmittag am Abzweig Richtung des Totenpfades vorbei kommen.
Früh setzte sich das Trüppchen in Bewegung und schlängelte sich weiter ins Gebirge. Auf eine Vorhut verzichteten sie, bei dem kleinen Aufgebot war das hochgradiger militärischer Schwachsinn empfand der Hauptmann, die Schlange würde sich allein außeinander ziehen. Nachhut und Vorhut somit, selbsttätig entstehen. Diskussionen unterband er mit einem schlichten,"Schnauze halten, du machst mir die jungen bekloppt!"
Bis in den späten Mittag legte sich der Nebel nicht, er legte sich nur langsam auf eine Ebene mit Ihnen, bis plötzlich ein Mann der Ihren den Weg an einem Dickicht vorbei wies. Eine gute Stunde noch, der bunte Trupp, bezog Lager. Eine geräumige Höhle, halb hinter einem Felsen verborgen.
Zwar harter Boden aber trockener, man konnte ein gutes Feuer und eine lange sichere Nacht hier verbringen.
Irgendwo im Osten sollte der Totenpfad liegen, zu den Nordhunden wie sie sich nannten, schwer gerüstet in weiß/schwarzer Kluft hauptsächlich und feinen Röcken. Wie man sie auf der Taverne gesehen hatte.
Rogar schlief sorglos, in einer Position wie ein aufgebahrter Krieger. Die Stiefel über Kreuz, die Schärpe unterm Kopf auf einem Stein. Auf der Brust die schweren Klingen gekreuzt, eine ruhige Nacht. Den heute mussten sie das letzte mal nicht die Augen offen halten. Sie waren in bester Obhut, in der besten die man hier sonst noch finden konnte. Ein karger Eintopf, an-gemischt aus reichlich Resten, mit altem hartem Brot, fand reisenden Absatz unter Ihnen und wollte den harten Marsch fasst entschuldigen. So schnell sanken doch manchmal die Ansprüche an die Zivilisation. Wenn es trocken war und es im Bauch nicht rumorte.
Rogar:
27. Tag des 10. Mondes 259 n.J. Rothorngebirge
Der Marsch sollte nicht allzu weit sein, aber das Gelände mehr als schwer. Ausgeruht und einigermaßen getrocknet lugten sie in den Himmel, der eine wabernde Masse aus dunklen schlieren war. Nachdem sich der Hauptmann einige Momente daran aufgehalten hatte, die Wolkenbilder zu studieren Schritt er zur dunklen Tagashiti. Einer finster gewandeten zierlichen Priesterin, eine gute alte Hexe die Knochen warf. Wäre Ihm wohl lieber gewesen als Orakel. Aber vielleicht würde der dunkle die Augen des Feindes mit Blindheit schlagen. Eine kurze Andacht konnte nicht Schaden, wenn sie auch mehr militärisch knapp, einer Schweigeminute ähnelte mit einer kleinen Lobpreisung.
Der Tross setzte sich die leichte Stunde den Pfad hinunter in Bewegung und begegnete bald einigen fliehenden Wagen vor sich, offensichtlich versuchten ein paar gute Männer mit Handkarren Ihre Flucht aus Fanada mit dem letzten das Ihnen geblieben war über das Gebirge zu kommen, in die Ferne. Nun ja, wozu Ihnen die Hoffnung nehmen. In weitem Abstand schlugen sie sich in die Wälder, Senke um Senke, wollte mit Räuberleitern, gereichten Armen und ordentlichem Anlauf und Schweiß erkauft werden. Die wenigen Seile hatten durchaus einen Sinn, im Gepäck wie einige jetzt bemerkten. Die spärlichen Kiefern wandelten sich die steilen Wände empor zu krüppeligen Gewächsen. Für jede Senke wollte es die doppelte, wenn nicht dreifache Strecke nach oben. Felsvorsprünge und gewaltige Baumriesen, waren zu überwinden. Der Niesel setzte ein, auf dem ordentlich genadelten Boden, wuchs nicht mehr viel grün. In der Ferne erkannte man aus dem Nebel die Gebirgsmassive, wie Zähne das gewaltige Meer aus dem Gebirgsmassiv hervorragen, in das sie sich schlugen.
Auf einem kleinen Plateau zum späten Mittag, hatten sie gute Aussicht, der Hauptmann blickte gen Süden. Zog ein seltsam Rohr hervor und schob es auseinander, zusammen. Zerlegte es und putzte ein paar geschliffene Gläser, eh er es zusammensetzte. Das seltsame Gerät hatte wohl vieles gesehen. Eine Weile später, blickte er unzufrieden und etwas mürrisch zu seinem ersten Mann. "Du und vier Mann, geht euch die Hütten ansehen, ich glaube sie hamse ausgebrannt. Wusste nicht das noch was stand dort. Wehr und Trutz bergen, Essen und Tiere bergen, bestand sichten und Spuren suchen. Sucht überlebende zwei Meilen Nord-West im Massiv. Unten werdet Ihr einen Fuchsbau finden,dort drin sind Steckhölzer dick wie Besenstiele, eine Spanne lang. Wenn Ihr die Löcher im Massiv an der Steilwand findet. Klettert Ihr hoch, die Dinger sind euer Fußhalt,immer mindestens zehn dabei. Seht euch in der Höhle um, versteckt alles und kommt zum Turm. Ihr habt bis Morgen Abend, dann holen wir Euch. Kein Versagen Niskolf und wenn deine Axt voller Blut ist, bringt sie um. Alle, hast du verstanden." Der schlanke in brünierter Kette grinste nur, ein paar schmierige und abgewetzte Söldner folgten, eindeutig die Kampf erfahrensten die der Hauptmann noch hatte. Sie würden es finden, wenn es etwas zu finden gab und stürzten und rutschten die Hänge runter ohne groß zu bremsen. Sie kannten das Gelände, hatten einen guten Tritt darin.
"Weiter, sieben Meilen, sieben Hügel, vielleicht auch zehn, dort hinter der hohen Kuppe. Da schlafen wir heute. Früher Abend ist Schluss mit Eichhörnchen sein spielen. Im Weiler gab es nicht viel, ein Rinnsal fließt aus dem angeblich ein Krümel Gold kam,nur ja versuchen alle Jahre wider ein paar Ihr Glück, aber se Haltens nicht lang aus und reich geworden iss keiner.Die andre Hütte iss von Fallenstellern gewesen, gute Gebirgsjäger, sind aber vor vier Jahren, kurz nach der Gilde verschwunden, Fanada liegt zu weit um die Beute dort zu verscherbeln. Denke zu dieser Jahreszeit sind se längst weg. Ein Einsiedler, Ziegenhirte mit seiner Tochter, müsst jetzt ne Frau sein, so langsam vom Alter."er grinste, "Die letzte Hütte iss ausm Boden gewachsen, ein Magier war da drin. Auch weg, keine Ahnung ob da noch was steht. Die Jungs werdens prüfen. 2 Meilen im Nord-West, springt ne steile Steile Felswand vor, in der Wand sind Löcher so dick wien Besenstiel eben. Im Fuchsbau liegen die passenden Stücke, wenn Ihr Eier habt, kommt Ihr die Wand lebend hoch. Der Eingang ist klein, ein Hort, eine Kupfermine, aber der Fels ist hart, viel Quarz drin. Drei Gramm Kupfer die Tonne, angeblich. Wenn Ihr gut seid, schafft Ihr ein halbes Kupfer am Tag. Ein guter Hauer ist Gold Wert im Banner. Niemand schwingt eine Spitzhacke so hart das Eschensteile brechen, tief genug um euch sofort zu töten. Aber der Preis ist hoch, der Hort tötet euch eher, als er seinen Schatz Preis gibt. Uralt das Ding, keine Ahnung wos herkommt. Aber ein gutes, sicheres Versteck, wenn man Essen hat."
Sie überwanden auch die letzten Hügel, als plötzlich wie aus dem nichts, ein Turm auf einem Plateau herauslugte. Wer Ihn nicht kannte, konnte Ihn nicht finden. Vielleicht sieben oder acht Schritt am Fuß breit,sich konisch nach oben verjüngend auf vielleicht noch fünf. Mit einem schieferigen Kegel auf einer Holzkonstruktion, die eine Aussichtsplattform bildete. Ein waschechter, uralter Magierturm, Jahrhunderte hatte der Bruchstein überdauert. Die Fugen ausgewaschen aber alles solide. Als sie auf dem Hügel standen, winkte Rogar mit dem Bastardschwert, eine ganze Weile. Eh er einen Fetzen aus seiner Armbeuge nahm, anzündete und um die Spitze eines Pfeils wickelte um Ihn in Richtung des Eingang zu schießen, mit schönem hohem Bogen.
"Sind nur drei, die schießen erst und denken dann, wie se den Pfeil wider raus bekommen. Die Scharten sind winzig. Magierhände eben." Er spuckte auf den Boden und Schritt die letzten Meter zum Turm, es gab eine Holzkonstruktion unter dem Pultdach, für einige Pferde und zwei Wagen ausreichend war. Die Futtertröge und was man brauchte war noch da. Ein löchriger silbriger Lärchenbretterschuppen, grob, mit Astlöchern und seine Tage längst gezählt. "Das Materiallager, keiner stürzt sich gegen die Balken, sonst stürzt die Hütte auf Ihn." Halb um den Turm herum, blickten sie auf ein prächtiges, fasst fünf Schritt hohes Tor, breit genug einen Wagen hindurch zu lassen. Oder für drei Mann mit Schwert und Schild. Filigran geschnitzt an seinen Rändern, mir allerlei Rankenwerk, das an dryadische Ursprünge erinnerte, Runen wie sie Magier machten auf gewaltigen Tafeln die deutlich älter waren darin eingelassen. "Die Angeln hab ich gemacht.", schwere grobe und gewaltige Eisenbeschläge verstärkten das Tor von Rost gezeichnet, aber für die Jahrhunderte geschmiedet. Sogar die Tafeln zu zerstören hatte er tunlichst vermieden. "Ihr braucht 15 Mann um das scheiß Tor da einzuhängen. Dick genug um Rammböcken stand zu halten."
Viel war nicht dort, es gab wohl drei niedrige Kelleretagen, aus dem harten Felsen gehauen und über die ausgetretenen Stufen ringförmig in der Mitte zu erschließen. Das erste war offensichtlich, Materiallager wie man an den Kisten erkannte. Früher, vor einigen Jahren und jetzt wider, mit hauptsächlich leeren Kisten angefüllt, deren Deckel offen standen. Vermutlich hatten es die Söldner längst in Bargeld verwandelt. Die Etage darunter, schien wohl einige große Tische zu haben,ein Lesepult, in dem Stein waren ringsum Regale eingeschlagen. Die Tische sahen nach einer alchemistischen Küche aus, nicht schlecht ausgestattet, wenn es auch hier und da, geflickt war. Und einige Glaskolben und Verbindungen durch abdichtete Bleche ersetzt wurden. Auch eine Schnapsdestille fand sich, Mörser und Tiegelchen und Fläschlein. Aller möglicher Krimskrams von dem Mann besser nicht kosten sollte. Ein paar Gläser waren gut gefüllt, die meisten leer. Die Tische waren offensichtlich, zum schreiben, zum Feldscheren, zum Karten studieren und zum zerlegen von Tieren gleichzeitig genutzt worden von den Söldnern.
Als letztes wieß Rogar auf eine Reihe von Gläsern, ordentlich große dichte Bonbongläser mit etwas Gestrüpp und Blättern drin und einer Stoffkappe. Als ein junger Knappe einen nahm, entfuhr Ihm ein Schrei. "Nein, Pfoten wech du Idiot, gucken mit den Augen." Nachdem man einige Zeit in das aufgewühlte Glas starrte, entdeckte man den scheren hebenden Skorpion darin. Schwarz und schimmernd wie Opal, fasst wie eine Handfläche groß darin. "Nicht anfassen, die brauch ich, die Reihe iss voll davon, sieben leben noch und ich bin der einzige der hier vermutlich nicht an einem Herzschlag stirbt, wenn se stechen. Die ham ein halbes Vermögen gekostet und drei Jahre Arbeit oder vier. Ich bin froh das se leben. Keine Stunde und ihr habt eine Pflaume unter der Haut, euch wird schwindlig. Vier Stunden Ruhe und es setzt starkes Fieber ein, das Herz rasen wird immer schlimmer, nach sechs werdet Ihr alles erzählen und euch an nichts erinnern. Überlebt Ihr das Fieber drei Tage seit Ihr übern Berg. Eingekocht auf einer Pfeilspitze lähmt es in, einmal abrüsten vielleicht etwas langsamer.
So die Zeit wo Ihr eine Suppe gemächlich löffelt, ein guter Mann auf der Flucht verliert nach spätestens vier Stunden die Sinne, Übelkeit, Lähmung, Herz rasen, Orientierungslosigkeit. Jede Stunde schlimmer, jagt ma euch seit Ihr dran. Lang genug um einen Reiter einzuholen zu Fuß, bevor er erwacht."
Von diesem kleinen grausamen schrecken erholt, ging es in die unterste Ebene, über und über mit Netzen verziert der Stein, die Wände, die Decke, der Boden, schmiede eiserne Fackelhalter ringsum, sieben Podeste keine drei Schritt um eine grobe Stehle von einem Schritt Höhe. Oben drauf ein Helm großer Rosenquarz. "Auch nicht anpacken, nichts, nicht die Runen, nicht die Linien und keine von diesen funkelnden Steinchen aus dem Himmel brechen. Ich weiß nicht wofür se sind, aber der letzte dem ich genug vertrauen entgegenbringe, sich den Mist anzusehen. Meinte das überleb selbst ich nicht. Irgendwas passiert dann mit den Linien. Raum, Zeit und Ort wenn wir durchgehen. Macht ihr was kaputt landen wir vielleicht 500 Jahre früher mitten im Meer Monate entfernt von hier. Alles bleibt genau so wie ist, es wird funktionieren. Aber ich werds nicht testen, wenns nicht muss."
Das Erdgeschoss wurde offensichtlich als Behelf-schmiede genutzt. Die ehemalige Bibliothek im Obergeschoss, wies nur drei Bände auf und diese waren zu wesentlichem Teilen zu Arschabwischpapier genutzt worden. Lediglich ein paar Bildchen seltsamer Wesen, waren es wohl wert gewesen offen liegen gelassenen zu werden. Aber man könnte drauf verzichten, den Wesen übern Weg zu laufen, wenn auch interessant anzusehen. Beide Geschosse darüber waren mit Strohlagern und einfachen Bettrahmen. Mit etwas rücken konnten hier so sechs Mann pro Etage unter kommen. Man musste sich eben, jeder eine freie Ecke suchen. Von der Plattform hatte man eine vorzügliche Aussicht, auch die schmalen Schießscharten waren von Meisterhand. Man sah genau das richtige, ab dem dritten Stock und konnte es treffen wenn jemand kam.
Nun ja ein spannender Ort für einen der den ersten Tag hier verbrachte. Nach ein paar Monaten, würde man vermutlich ähnlich verrohen wie die Söldner. Es bestmöglich nutzen und ignorieren, was hier mit Magie zu tun hatte.
Rogar:
Nach einigen Stunden Forscherdrang siegte die Müdigkeit, Rogar starrte von der Kuppe hinunter in den schnell kommenden Abend.
Er schien nervös oder übervorsichtig. Doch kurze Zeit später, tauchte der losgeschickte Haufen auf. Zwei mit groben Jutesäcken,
verteilten allerlei Kürbisse, bestimmt satte zwanzig Stein schwer wenn nicht dreisig. Das musste reichen bis morgen Abend.
Auch wenn die Vorräte längst erschöpft waren und die Mägen knurrten. Während die andern eher den Schlaf suchten,
verzogen sich die Söldner ziemlich einstimmig ins zweite Untergeschoss. Offensichtlich vermengten sie einen Sud aus Eicheln und
Kastanien mit einigen Flaschen Wein, deren Inhalt schlimmer schmeckte als Essig. Reste aus kleinen Flachmännern und die halbe Flasche Met.
Destillierten sie zu einem, "Widerlichen Gebräuch, es ist Allerlei!" und hatten keine Scham das Zeug zu Saufen.
Das betrunken machen musste. Widerlich scharf war es, einen widerlichen Nachgeschmack hatte es und es roch
auch noch beschissen, aber es machte sie hörbar betrunken genug. Das einer Ihrer Grünschäbel entschied,
sich den Abend doch besser noch einmal durch den Kopf schiessen zu lassen.
Ansonsten nervte es, es drückte, hier wurde geschnarcht, dort raschelte was, oben verflucht, tropfte es nur wo, war nicht auszumachen.
Eine ruhige Nacht für Kämpfer eben. Beschissen wie das Leben, ging langsam vorüber und wich einem halbwegs sonnigen morgen.
Kalt war es so oder so und würde es bleiben, vermutlich.
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