Der Städtebund von Tangara > Fanada
Das Kontor- nach der Eröffnung der Akademie
Jelena:
Jelena beobachtete grimmig, bis sich die Tür hinter ihrem Lehrling geschlossen hatte und wandte sich wieder dem Fenster zu.
Es tat ihr fast leid, dass sie so wirsch zu ihm gewesen war, aber das Gefühl drohenden Unheils wollte einfach nicht weichen und legte sich wie eine erstickende Decke auf ihr Gemüt.
Luthor Kaaen:
Mit Sorgenfalten auf der Stirn und die Hände auf dem Rücken verschränkt ging er wieder zurück in das Scriptorium und nahm einen Patienten entgegen, der sich eine schwere Erkältung und ein paar Frostbeulen zugezogen hatte. Er trug eine durchblutungsfördernden Salbe auf, gab ihm einen Tee und gab ihn einige gut gemeinte Ratschläge mit, ehe er ihn für heute entließ.
Obwohl er sich konzentriert und gewissenhaft mit seinem Fall beschäftigt hatte, überwog die Sorge um Jelena. Er wusch sich kurz seine Hände, was er sich seit den Tagen im Lazarett zur Gewohnheit gemacht hatte, und starrte auf die Listen des Handels, wobei er die Zeilen nur mit den Augen überflog und eigentlich nur auf ein Gespräch mit seiner Meisterin warete.
Jelena:
Der Nachmittag brach an und es wurde früh dunkel. Die ohnehin schon eisigen Temperaturen fielen weiter und es dauerte nicht lange, bis die Menschen sich um das warme Feuer in der Küche scharrten. Obwohl Jelena monatelang ihre Lagerräume aufgefüllt hatte, so musste auch der Kontor auf seine Brennholzvorräte achten und nach Einbruch der Dämmerung wurden alle Räume geschlossen, die nicht unbedingt gebraucht wurden.
Jelena hockte vor der Feuerstelle in ihrem Schlafzimmer und schürte das Feuer. Es war bald Zeit für das Abendessen und sie wusste, dass die Menschen, die unter ihrem Dach wohnten erpicht darauf waren, sie am Tisch sitzen zu sehen.
Sie seufzte und rieb sich die Hände an einem Lappen ab, bevor sie aufstand und nach Luthor schicken ließ.
Luthor Kaaen:
Seine Augen schmerzten und er war froh, als Jelena nach ihm schickte. Er löschte die Kerze mit Daumen und Zeigefinger, räumte die Feder und Tinte in die hölzerne Schatulle und streckte sich, ehe er zu ihrem Zimmer ging, diesmal klopfte er und wartete.
Jelena:
"Komm rein, Luthor."
Jelena stand wieder mit dem Rücken zu ihm am Fenster, dieses Mal allerdings angezogen und deutlich entspannter als vor einigen Stunden. Sie wartete, bis er die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte und sprach dann so leise, dass ihre Stimme nicht auf den Flur trug:
"Es gibt Probleme."
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