Der Städtebund von Tangara > Fanada
Das Kontor- nach der Eröffnung der Akademie
Luthor Kaaen:
"Manchmal glaube ich, Ihr seid nicht streng genug und erwartet zu wenig" Er runzelte über seinen eigenen Satz die Stirn und schaute in das Kaminfeuer.
Jelena:
"Wieso dann dein Benehmen auf der Akademie? Ich war sehr enttäuscht von dir."
Alvias:
Alvias ist beim Essen oft sehr wortkarg, aber diesmal gibt er keinen Ton von sich. Selbst als Wydh hinausgeht, verabschiedet er sie nur mit einem Nicken. Nach dem Essen geht er ein wenig auf dem Hof auf und ab, um schliesslich im Stall zu landen. Dort kümmerte er sich etwas um Nyanda bevor er im Labor verschwindet. Zwischen den Kesseln, Tinkturen und sonstigem Alchemiewerkzeug fühlt er sich immoment ziemlich wohl. Er macht sich in einer kleinen Nische ziwschen den Regalen gemütlich und beginnt zu schreiben:
"Meisterin,
in diesem Schreiben möchte ich Euch darbringen, was ich über Wydh erzählen kann. Es fällt mir schwer die bruchstückhaften Erinnerungen zu ordnen, da dies Ereignisse sind, die ich am liebsten vergessen würde und zum Teil auch schon vergessen habe. Das was ich euch erzähle sind zum Teil auch Dinge, die ich am liebsten nie jemanden erzählen würde, aber es muss sein.
Zu Beginn lernte ich Wydh in einer Taverne kennen. Sie begleitete Xern, da es zwischen deren beiden Familien Tradition ist, dass jeweils ein Kind pro Generation einer Familie mit einem Kind der anderen Familie eine gemeinsame Reise absolvieren. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass Xern die wilde und engestühme Art Wydhs nicht so sehr passte und er beschloss sie zu erziehen. In einigen Kritikpunkten konnte ich Xern sogar verstehen, da Wydh sich z.B. nur aus Spaß mit Orks wüste Schlägereien geliefert hat und wie ich Euch früher schon berichtet habe, sind bei uns in der Heimat Orks eine der schlimmsten Bedrohungen. Nunja alles was sie getan haben soll habe ich nicht mitbekommen, auch habe ich die erzieherischen Massnahmen Xerns nicht vollständig mitbekommen und dort wo ich weiss, dass ich hätte anwesend sein sollen, weiss ich nicht mehr was er getan hat. Auch kann ich Euch sagen, dass ich Wydhs Verletzungen behandelt habe, aber nicht mehr welche es waren. Ich weiss nur dass Xerns Methoden ziemlich grausam sein können. Als Beispiel wurde ich auch schon eines seiner Opfer. Damals band er zusammen mit seinem Cousin mich entblöst an einen Baum. Ihr seht er hat ein ziemlich eigenartigen Humor.
Als wir auf der Flucht aus Caer Conway waren, da gehörte sie ja zu meiner Gruppe. Xern hatte sie mir anvertraut und ich sollte auf sie aufpassen, dies klappte bis zum finalen Angriff der Lupus bevor wir das Lager abbrachen. Während dieses Kampfes wurde sie entführt. Zum Glück tauchte sie, aus welchem Grund auch immer, so früh wieder auf, so dass Xern nichts davon bemerkte. Dennoch war ich nach diesem Vorfall ziemlich geknickt, immerhin hatte ich versagt. Dies war übrigens auch einer der Gründe weshalb ich eine Auszeit brauchte. Aber nach diesem Vorfall veränderte sie sich. Sie entfernte sich von Calandur und wechselte sogar die Religion. Dies ist nach unserem Gesetz Hochverrat und wird normalerweise mit dem Tod bestraft. Als wir sie dann zur Rede stellen wollten, hatte sie für irgent ein Ritual eine kleine Armee aufgestellt, die sie beschützt hat. Nur dadurch, dass ich einige aus dieser Armee kannte, sie gehörten mit zu meiner Gruppe auf der Fluchtroute, rettete uns das Leben. Zudem wurde uns von einem Priester einer anderen Religion, die den Tod als höchstes Gut ansehen (ich habe das nicht so ganz verstanden), eine Art Blutrache geschworen. Wir hatten bis zur Mitternachtsstunde Zeit und ab dann würde er, wenn er uns nocheinmal über den Weg läuft, uns töten.
Ab diesem Zeitpunkt wollte ich Wydh komplett vergessen und habe gehofft sie nie wieder zu sehen.
Da dies leider nicht eingereten ist, muss ich daraus nun Konsequenzen ziehen und ich hoffe ihr werdet mich verstehen. Was ich nun tun muss, ist, dass ich einen Brief nach Calandur schicke, indem ich melde, dass die des Verrates Angeklagte Wydh in Engonien speziell in der Stadt Fanada gesichtet wurde.
Ich werde diesen Brief nicht ohne eure Kenntniss losschicken und ich hoffe dass ihr dieser Maßnahme zustimmt. Der Brief wird einige Zeit unterwegs sein, was euch Zeit gibt etwas zu unternehmen oder euch etwas zu überlegen. Mehr als dies kann ich nicht tun, ansonsten würde ich mich der Mittäterschaft schuldig machen.
Wydh ist noch eine sehr junge Elfe. Bei der Behandlung, die ihr zuteil wurde, ist es nur verständlich, dass sie die Flucht ergreift.
Zum Schluss eines noch, ich bitte euch das hier geschriebene nicht preiszugeben und nach Möglichkeit das schreiben zu vernichten. Ich habe die Schriftform gewählt, da ich hier in Ruhe schreiben kann."
Als er diesen Brief geschrieben hat, macht er sich daran den Brief nach Calandur zu schreiben. Diesen verstaute er sicher in seiner Tasche. Für den anderen Brief musste er jetzt nur noch eine Gelegenheit finden ihn unbememerkt zu übergeben.
Luthor Kaaen:
Sichtlich betreten schaute er zu Boden "Es gibt für mein Verhalten keine Entschuldigung, und jede Erklärung würde wie eben jene klingen... Ich versuche es trotzdem. Ich weiß nicht, ob die Verhaltensregeln solches Benehmen oder ... höfisches Verhalten verlangen." Er hielt kurz inne um sich an die richtige Bezeichnung zu erinnern, schaffte es aber nicht "Ich glaube einfach, dass es mir daran mangelt. Nicht, dass ich nicht wüsste wie man sich ausdrückt oder dass man einem Mann beim Begrüßen in die Augen schaut, auch einige andere Sachen konnte ich mir bei Euch und anderen Leuten abschauen... Aber es ist irgendwie noch nicht meine Welt, Meisterin. In der kurzen Zeit, die ich in meinem Clan lebte, war ich zu jung, und später fühlte ich mich in den Tavernen und an den Ständen immer wohler und habe solche Feste und Schulen gemieden. Allein das Tanzen in solchen ... geordneten Abfolgen stößt bei mir auf Widerwillen, ich fühle mich einfach unwohl..." Dann gab er die Erklärungsversuche auf.
"Ich entschuldige mich für die Schmach, die ich Euch zugefügt habe und bin gewillt, es beim nächsten Mal besser zu vers... besser zu tun. Ich habe verstanden, einen Maßstab an Verhalten bei solchen ... Gelegenheiten auf jeden Fall aufrecht zu erhalten. Gerade als eurer Lehrling. Ich glaube, dass sich das Versprechen, dass mein Handeln stets eurer Handeln ist, sich auch darauf bezieht."
Jelena:
Jelena seufzte und rückte das Kissen zurecht.
"Ich habe das Gefühl du hörst manchmal nicht zu. Manchmal nimmst du einfach Dinge an, ohne nachzufragen ob es wirklich so ist wie du es dir denkst. Das muss sich ändern. Du bist jetzt nicht nur mein Lehrling, du bist jetzt Familie. Ich erwarte von dir kein gestelztes Benehmen und auch nicht, dass du auf Anhieb alles weißt. Aber ich erwarte, dass du erst nachdenkst und dann handelst. Und ich erwarte, dass du mit mir redest. Du bist jung und die Göttin weiß, dass du diese Zeit in Tavernen und Heuschobern verbringen solltest und nicht auf Schlachtfeldern. Aber so ist es nicht. Ich weiß nicht wie lange mir noch bleibt. Das heute war vielleicht so etwas wie eine Warnung... wenn ich gehen muss, dann werde ich vieles bedauern, aber eines will ich nicht: das Gefühl haben, dass ich dir hätte so vieles beibringen können und es nicht getan habe."
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