Der Städtebund von Tangara > Tempel des Askar

Kasimirs Höhle

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Krisz:
Kasimir hatte sich eine feine, aber gemütliche Höhle im Stollensystem der alten Mine als sein "Zimmer" auserwählt. Sie war karg eingerichtet: Eine Bettstatt, ein kleines wackliges Tischchen, auf dem eine Kerze tapfer gegen die Dunkelheit ankämpfte, und ein Stuhl, mehr gab es hier nicht. Dennoch strahlte die Höhle Gemütlichkeit aus, was wohl an den großzügig verteilten Fellen liegen mochte. Hierher zog Kasimir sich immer dann zurück, wenn er seine Ruhe haben wollte.

Krisz:
12. Tag des 2. Mondes 260 n.J.

Angestrengt runzelte Kasimir die Stirn und überlegte, wie er den nächsten Satz beginnen sollte. Sasha brachte ihm das Schreiben bei, doch leider beherrschte Kasimir noch nicht alle Runen. Und so, wie er da saß, musste er feststellen, dass es gar schwer war einen Brief zu schreiben, wenn dem Verfasser nicht alle Runen zur Verfügung standen. Er betrachtete nochmal die bisher zu Papier gebrachten Wörter:

"An die Herren der Tangara Postille,

dies ist ein anonuemer Brief. Ich Kasimir Sternenschweif ein Held bezischtige den Priester Damian ein Dieb zu sein. Er ist ein Dieb weil er mir den einen Ring gestolen hat. Den Ring hab isch aber gefunden. Und Finderlon bekomme isch auch noch! Leider kann isch die Geschichte nicht beweisen aber isch darf auch nischt luegen also ist es war.

Gezeischnet,

ein anonuemer Held"

Irgendwo war noch ein Fehler drin, dass wusste Kasimir genau, aber er wollte sich einfach nicht finden lassen. Nun ja, das musste reichen. Ungeduldig faltete er den Brief zusammen und steckte ihn in einen Umschlag. Bei seinem nächsten Besuch in Fanada würde er ihn abgeben!

Krisz:
Kasimir kratzte sich am Kopf. Seit dem Natascha seine Höhle putzte fehlte irgendwas. Bloß was? Mit einem Kopfschütteln wischte er den Gedanken beiseite und strich über den Hals seiner Laute. Er musste sich konzentrieren! Die Ballade, oder wie auch immer sein Lied bezeichnen sollte, war fast fertig. Er glaubte auch die Blicke der verstorbenen Brüder und Schwester auf sich zu spüren... die Blicke jener, deren Opfer mit seinem Lied besingen wollte. Ah, da fiel ihm bereits ein passender neuer Reim ein...

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