Der Städtebund von Tangara > Brega

Tiors Tempel

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Kassandra Wolfsgeheul:
Kassandra grinste und hob den Becher noch einmal prostend in seine Richtung:
"Tut es. Wahrlich das tut es..."
Die Augen der Priesterin lachten mit und für einen Augenblick war sie einfach nur Kassandra, eine Kriegerin wie viele andere, kampferprobt aber alles andere als gealtert.
Dann strich sie das Haar mit der bandagierten linken Hand zurück und die Tättowierungen stachen ebenso hervor wie sie Wunden, die sie für Kassos auf sich genommen hatte.
Sie drehte den Kopf und fing den Blick des Priesters auf:
"Frag! Wer weiß ob du jemals wieder Gelegenheit dazu bekommen wirst?"

Dominic:
Kassos fühlte sich etwas ertappt, er hatte viele Fragen auf der Zunge. "Ähm, ich habe zwei Fragen die mich sehr interessieren: Was hat es mit den Tattoowierungen auf sich? Und -und das interessiert mich noch mehr- warum bei Tior tust du das alles für mich?" Er blickte Kassandra fest in die Augen. "Jahrelang habe ich angenommen du würdest mich am liebsten in der Luft zerreißen und jetzt gibst du für mich dein Blut? Nicht das ich nicht dankbar wäre, aber warum das alles?"

Dodo:
Aufmerksam hatte Bregan den Worten des Priesters Blutklinge gelauscht und sein Herz war vor Stolz und Vorfreude angeschwollen. "Auf Tior, auf Euch!" rief er mit den anderen Novizen und Kriegern, denen man deutlich ansah und fast körperlich spürte, das es ihnen kaum anders erging als ihm selber. Freudige Erregung lag in der Luft. "Konar wird seine gerechte Strafe erhalten!" rief ein breitschultriger Krieger, der in einer schweren Plattenrüstung steckte. "Sein Kopf wird Engonias Zinnen, aufgespießt auf einem Speer, schmücken!" setzte eine junge Novizin nach, die aus dem Gefolge der Lupa cruenta stammte. Und all die anderen ließen sich nicht lang bitten ebenfalls Konar seinen baldigen Untergang zu provezeien.
"Sein Blut für Tior!", rief Bregan und einige der nah bei ihm stehenden Tiorgläubigen wiederholten seine Worte.
Als Kassos erneut um Ruhe bat, wurden alle still. Es wurde so leise, das man fast schon das erwartungsvolle Ein- und Ausatmen jedes einzelnen Mannes oder jeder Frau hören glaubte. Seinen Worten folgte das Klatschen seiner Hände und die Türen flogen auf. Bregan war überrascht - aber sehr positiv - als Männer und Frauen in leichter Kleidung, bewaffnet mit Instrumenten und Aufreizenden Lächeln in den Festsaal ströhmten. Und schon bald ging die Feier weiter. Es wurde getanzt, getrunken, gesungen. Und hier und da wurde ein Kuss getauscht, warme Körper aneinander geschmiegt.
Bregan amüsierte sich köstlich. In der rechten Hand hielt er ein Horn, das ihm ein junges Mädchen mit herrlich braunen Rehaugen, das in seinem linken Arm lag, ständig aus einem Krug neu auffüllte. Er würde morgen bestimmt vollkommen verkatert sein. Aber er würde den köstlichen Schmerz begrüßen und sich noch mehr in sein Trainig und die Vorbereitungen für den Zug nach Engonia stürzen. Das war er Kassos schuldig. Das war er Tior schuldig.
Nach einen tiefen Schluck Met, einen langen Kuss, blickte der junge Novize zu Kassos und der Lupa cruenta, die sich angeregt unterhielten. Das Lächeln der Frau war eine Überraschung und beunruhigte Bregan etwas. Schließlich hatte ein Lächeln bei Dienern Tiors nicht immer etwas gutes zu bedeuten. Besonders nicht bei einer Frau, die tödlicher als STahl war.
Sein Blick fiel auf einen der Barden, der seine Kehle mit einem Kelch Wein befeuchtete. "He, Spielmann!", brüllte Bregan und lenkte die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich. Er starrte den Novizen fragend an. "Spiel auf! Mir ist nach singen zu mute!"
"Ein Wunsch, Herr?", erkundigte sich der Barde und setzte sich auf den Tisch, an dem Bregan, das Mädchen auf dem Schoss, saß.
"Mir ist der Name des Liedes entfallen", brummte Bregan und trank aus seinem Horn. "Daher spiel einfach. Ich will sehen, ob ich mich noch an den Text erinnere."
Der junge Novize Tiors räusperte sich udn ordnete seine vom Alkohol benebelten Gedanken. Als er sich bereit fühlte, nickte er dem Barden zu, der anfing auf seiner Laute eine einfache Melodie zu spielen. Darauf erhob Bregan die stimme und sang:

Wir kommen von draußen
Aus siegreicher Schlacht
Wir haben gekämpft
In eisiger Nacht
Jetzt wollen wir feiern
soll rein ein Faß
Und singen und trinken
Ohn´ Unterlass!

Japdabadai
Jupdadadadai
Japdabadai
Jupdadadadai

Ich trink´ auf die Freundschaft
Auf Liebe und Krieg
Ich trinke auf Tior
Und auf den Sieg
Auf alle Gefallen
Dort, in Tiors Hall´
Auf Frau und auf Kind
Und das Vieh im Stall!

Oh Brüder wir feiern
Bis zum Morgengrauen
Mit Wein und mit Bier
Mit Met und mit Frauen
Heut´ will ich vergessen
Des Lebens Leid
So lasset uns saufen
Es ist an der Zeit!

Komm holde Maid
Und schenk noch mal ein
Und fülle den Becher
Mit süßem Wein
Ich werde dir zeigen
Wozu so ein Mann
Wie ich dess Nachts
Imstande sein kann!

Und wenn ich am Morgen
nach solch einer Nacht
Mit brummenden Schädel
Bin aufgewacht
So werde ich dann
Meine Taten beschaun
Fünf Kinder gezeugt
Und acht Männer verhaun!

((Lied unter: http://www.youtube.com/watch?v=LzVoVV4nENY&feature=related ;) ))

Während des Liedes hatte Bregan Unterstützung von anderen Novizen und Kriegern erhalten, denen der Text ebenso bekannt gewesen war. Gelegentlich musste Bregan einen Schluck trinken oder summte bloss, wenn er sich an eine Zeile des Textes nicht mehr erinnerte. Doch es gelang und der Festsaal war erfüllt vom fröhlichen und volltönenden Gesang der Diener Tiors.

Kassandra Wolfsgeheul:
Das Gesicht der Priesterin verschloß sich wieder und sie setzte vorsichtig den Kelch auf dem Tisch ab. Sie lehnte sich entspannt zurück und maß Kassos mit einem durchdringenden Blick:
"Die einfache zuerst: Ich erhielt die Tättowierungen nach meinem Sieg über Ulfric Einauge, meinem Vorgänger. Er starb von meiner Hand und der alte Wolf nahm sein Blut und mischte es mit dem Eisen meiner Axt zu der Farbe und nutzte sie um die Zeichen meines Ranges in mein Gesicht zu stechen. An diesem Tag wurde ich zur Lupa cruenta, eine der Hohepriester des Fanader Tempels."
Sie ließ den Blick durch die Halle wandern, sprach aber weiter:
"Der Vorsteher des Breganer Tempels ist der Lupus hastatus."
Ihr Blick kehrte zu Kassos zurück und eine Augenbraue hob sich in einem ironischen halben Lächeln:
"Solltest du die Konklave überleben, dann wirst du deine Tättowierungen erhalten."

Dominic:
Kassos´ Gescht zierte ein breites Grinsen. "Ich freue mich darauf und ich werde etwas vom Blute Tiors aufheben, um es unter die Farbe zu mischen!"
Er wurde wieder ernster. "Und die zweite Frage, was hat es damit auf sich? Falls du mir diese Frage gestattest?"

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