Der Städtebund von Tangara > Brega
Die Kommandantur
Akela:
„Hört doch endlich auf damit....“
*Sashas Stimme klang müde und irgendwie dumpf.*
„Ich weiß nicht woher ihr die Kraft dafür nehmt, euch über solche Dinge so aufzuregen, aber vielleicht ist es einfach eure Art, das erlebte zu verarbeiten.“
*Sie schaute auf, blieb aber sitzen wo sie war.*
„McKilkenny wird die Stadt verlassen und er wird alles mitnehmen, was er will. Daran werden weder wir noch sonst irgendwer ihn in der aktuellen Situation hindern, es sei denn wir setzen noch mehr Leben aufs Spiel.
Was später mit ihm passiert und ob sich eine Gerichtbarkeit um diese Sache kümmern wird, sei dahin gestellt.... doch hier und jetzt müssen wir nach vorne schauen und uns nicht durch Streit noch untereinander entzweien. Das wäre das furchtbarste, was uns passieren kann.
Askar ist mein Zeuge, ich verachte die Gleichgültigkeit und die Entbehrung jeglicher Menschlichkeit, die er an den Tag legt. Doch auch er hat Verluste erlitten...auch er hat Freunde und Kameraden verloren und auch er braucht eine Möglichkeit, sich nicht davon in ein dunkles Loch ziehen zu lassen.
Wenn wir ihn hindern, zu tun was er zu tun gedenkt, wird er uns in dieses Loch mitziehen.“
*Die Wolfselfe seufzte und strich sich mit einer fahrigen Bewegung eine Strähne aus dem Gesicht.*
„Die Menschen in dieser Stadt brauchen uns.
Wir haben ihre Sicherheit, ihr Leben zerstört und müssen es nun mühsam wieder aufbauen. Nur das zählt. Keine Streitigkeiten um irgendwelche Machtbefugnisse.
Wir müssen ihnen wieder Hoffnung geben. Und wir dürfen nichts von ihnen erwarten.
Für sie sind wir die Feinde... die machtlüsternen Invasoren.....“
Münster:
Robert hatte einige Zeit regungslos neben der Tür verharrt und den Worten McKilkennys gelauscht. Als dieser an ihm vorbei den Saal verließ, hatte er nicht mehr als bloße Verachtung für ihn übrig! Liebend gern hätte er ihm in diesem Moment eigenhändig den Kopf vom Rumpf gerissen, aber nach einigen beschwichtigenden Blicken von Sasha, die wohl den Hass und die gefürchtete Raserei in seinen Augen mehr als deutlich emporlodern sah, besann er sich darauf die Nerven zu behalten. Ein Umstand, der beinahe einmalig zu nennen war... -
Als jedoch der Bote schließlich auf ihn zumarschierte, das hochmütige Gesicht emporgeregt und ihn mit siegessicherem Grinsen anstarrte, konnte selbst Robert sich nicht länger beherrschen. Ein schneller, heftiger Schlag in die Nierengegend ließ den Boten taumeln, kurz bevor sein Kiefer begleitet von einem lauten Knacken mit dem Türrahmen kollidierte. Während der Gardist sich noch daran machte zum eigenen Schutze die Arme emporzureißen schlug Robert ihm bereits die schwere Holztüre entegegen, die krachend ins Schloss fiel und den Gardisten mit einem Satz nach draußen beförderte. Eine Aura reiner, brennender Wut schien Robert zu umgeben, als er daraufhin unter den Blicken der anderen Kommandanten erneut seinen Platz einnahm. Die ledernen Handschuhe knirschten hörbar in der kurzzeitig aufgetretenen Stille, während sich seine Hände zu Fäusten ballten und wieder entspannten. Wieder und wieder... Offenbar rang er um mehr, als nur seine Zurückhaltung!
Dann setze er zu Reden an und seine Stimme war beinahe ein Flüstern, kalt und ohne jede hörbare Emotion, doch kraftvoll genug, um alle Anwesenden zu erreichen:
"Offenbar sind wir hier doch noch nicht fertig! Sasha hat Recht, unsere Allianz darf nicht in Frage gestellt werden! Denn nur so können wir, der Widerstand in diesem Krieg obsiegen! Doch vergesst nicht, dass es unsere Einigkeit ist, wider aller persönlichen Ansichten, die uns befähigt diesen Krieg zu führen, geschweige denn an einen Sieg auch nur zu denken! Und ich schwöre bei allen Göttern die uns in diesem Moment ihr Ohr schenken mögen, dass jeder, der diese Einigkeit gefährdet gerichtet werden muss und wird! Wer auch immer es sein mag! Und warum auch immer er meint, gewisse Dinge tun zu müssen! Ein jeder von uns mag die Mittel anderer nicht gutheißen, mag die Methoden verurteilen oder anderer Ansicht sein, aber letztlich sprechen wir stets mit einer Stimme! Und diese Stimme ist es, die ihren Widerhall in Donnerheim findet! Diese Stimme ist es, die uns mit ihrer Majestät der Königin verbindet! Uns zu einer Macht werden lässt, die in der Lage ist Engonien aus den Fängen des falschen Kaisers zu erretten! Wenn einer in unserer Runde sich dieser Stimme, dieser Kraft die uns leitet verwehrt, dann ist er nichts weiter als ein Verräter an unserer gemeinsachen Sache! Schlimmer noch, denn er begeht Hochverrat gegenüber dem wahren, von den Göttern gesegneten Kaiserreich Engonien! Er zersetzt unsere Truppen, sät Mißtrauen und Zwietracht! Wenn wir ihn gewähren lassen, was würden wir dann aufgeben frage ich euch?! Wir würden alles aufgeben! Unsere Einheit, unsere glorreiche Mission und schließlich den Sieg selbst! Nicht blinde Wut soll uns in dieser Sache leiten, auch wenn ich ihr mehr als gerne nachgeben würde, sondern aufrichtiges Bestreben dem Engonischen Recht und Gesetz Geltung zu verschaffen! Wie können wir mit gutem Gewissen die Anführer des Lupus dem Schaffott übergeben, wenn nicht das gleiche Recht und Gesetz, der gleiche Lohn für arroganten Verrat auch in unseren Reihen gilt?! - Wenngleich wir auch nicht in diesem Moment blindlings handeln sollten, so werden wir doch die Taten des Verräters McKilkenny nicht vergessen! Lorainne! Schreibe diesen Fall nieder! Schreibe nieder, wie der Bastard McKilkenny sich ihrer Majestät der Königin, unserer heiligen Mission und dem Rat der siegreichen Kommandanten in Brega widersetzt hat! Wie er die Schande des Verrats auf sich lud, die wir hier und heute gesehen haben! Gesiegelt soll das Schreiben von einem jeden aufrechten Kommandanten sein, der hier zugegen war! Dann überstellt es schnellstmöglich dem Herrn von Fingara! Wenn er es wünscht, soll er selbst Gericht über McKilkenny halten! Wenn nicht, auf dass er es in unsere Hände legt Gerechtigkeit zu üben, soll er es sein, der den Haftbefehl gegen McKilkenny ausstellt! Dann werden wir handeln! So oder so... McKilkenny wird für seinen Verrat büßen! Im Namen Jeldriks, im Namen unserer gemeinsamen Mission und im Namen von allem was Rechtschaffen in diesen Landen ist!"
Robert erhob sich, entkorkte die Flasche vor ihm erneut und hielt sie den anderen zum Toast hin.
"Heil Jeldik! Auf den Sieg!"
Mel:
Ungläubig starrte Lorainne von einem zum anderen. Sollte die Reichgarde einfach so mit ihrem Handeln davon kommen?
Geschüttelt von blanker Wut und kaltem Hass flüsterte sie: "Sollte dieser Lump nicht zu Rechenschaft für seinen...Verrat" sie spie das Wort förmlich aus "gezogen werden, dann werde ich ihn zur Verantwortung ziehen, für all das, was man, was die Reichsgarde, was der Widerstand, meiner Familie angetan hat, das schwöre ich, bei Jeldrik. Irgendwann wird es soweit sein!"
Sie stütze sich am Tisch ab, die Fäuste geballt und atmete schwer.
Dann stürtze ein Bote herein. "Ich überbringe Kunde aus Vorahrnburg. Damian von Vorahrnburg, Flamen Solis Alamrianis schickt mich."
"Damian VON Vorahrnburg? Das soll heissen...." Lorainne stürtze nach vorn und riess dem Boten das Schreiben (http://www.pure-digital-world.de/engonienforum/index.php/topic,3241.0.html )aus der Hand und verlas es mit ein wenig zittriger, aber lauter Stimme.
Jeder im Raum schwieg ergriffen und Lorainne unterdrückte sich nur mit Mühe die Tränen.
Kadegar:
Ein kurzes Lächeln überflog Kadegars Mund als Robert den Boten aus dem Raum entfernt und nach Roberts Ansprache spricht er ruhig.
"Auch wenn ich eher dafür wäre William so schnell wie möglich festzusetzen... nicht nur wegen des Verrates, sondern auch weil in meinen Augen sein Vorhaben nur mit den Reichsgardisten in den Norden weiter zu rücken reiner selbstmord ist. Aber naja, dieses Schreiben nach Fanada soll mir auch recht sein."
Als der Bote herein kommt und Lorraine die Botschaft an sich nimmt seufzt Kadegar kurz und beginnt in seiner Umhängetasche zu wühlen, nachdem er sich am Nacken gekratzt hat.
Hegen:
"Danke, Robert, diese Selbstgefälligkeit ist wirklich aussergewöhnlich", nickt Hegen, als Robert den Boten entfernt.
"Heil Jeldrik!" stimmt er dann mit ein. "Diese Lösung gefällt mir recht gut. Würden wir direkt auf ihn gehen, würde die Reichsgarde sicherlich die Waffen ziehen, und wie ich den Kilkenny einschätze, würde er nicht versuchen, sie davon abzuhalten."
Er überfliegt auch kurz den Brief, den er vom Flamen erhalten hat. Seine Stirn umwölkt sich.
"Kadegar. Habt Ihr etwas bei euch, das für mich bestimmt ist?"
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