Der Städtebund von Tangara > Brega

Nachts im Lazarett

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Jelena:
Jelena schloß kurz die Augen und öffnete sie erst nach einigen Augenblicken wieder. Ihre Augen waren wie ein stürmischer Nachthimmel in dem man ertrinken konnte. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann waren es wieder die grünblauen Augen, die sie kannte.
"Da drin ist ein Mann, der bei lebendigem Leibe verbrannt ist. Er wird heute nacht sterben, weil er es will und so, wie er es will. Er wird jetzt Abschied von diesem Leben nehmen. Du und ich, wir werden dabei sein. Ich, weil er es so will, du, weil du dadurch mehr lernen wirst, als andere es in einem ganzen Leben tun werden. Mir blutet das Herz, weil ich dir all das gerne ersparen würde. Aber deine Meisterin weiß, dass dich das zu einem besseren Kommandanten machen wird, als alles andere."

Sie sah Linnea aufmerksam an:
"Bist du bereit für das, was heute nacht kommt?"

Linnea:
Die Welt um sie dreht sich. Gedanken in ihrem Kopf rotierten sodass ihr Kopf anfing zu glühen, ihre wangen färben sich rot und auch die augen sammeln sich wieder die tränen doch diesmal schluckt sie diese runter nicht vor Jelena! denkt sie und schaut dabei auf den Boden.
Linnea sammelt sich, atmet tief ein und blickt dann wieder auf "Ja ich bin bereit! Für diese Nacht und das was in der Zukunft noch kommen mag!" spricht sie mit fester und ernster stimme.
Wenn es einen Weg gibt der der Richtige ist, dann muss es wohl dieser hier sein, so fühlt und denkt Linnea es.

Jelena:
Kühle Finger fassten sie am Kinn an hoben ihren Kopf sanft an. Jelena nahm Linneas Gesicht in die Hand und streichelte ihre Wange.
"Schäm dich deiner Tränen nicht, Linnea. Auch dort drinnen nicht. Komm. Es bleibt nicht mehr viel Zeit."

Linnea:
Unmerklich laufen die Tränen über ihr Ruß verdrecktes Gesicht während Linnea ihrer Meisterin folgt.
Das Gesicht dem Boden zugewandt und den rock gerafft laufen sie durch den Tempel.

Münster:
Kurz darauf standen Jelena und Linnea vor der hölzernen Türe, hinter der noch immer das kehlige Lachen der Valkensteiner ertönte. Dann öffnete sich die Türe und ein finster dreinblickender Grenadier winkte die beiden herein. Robert saß neben der Liege des Totgeweihten und schien gerade in einer seiner Geschichten vertieft zu sein. Als er jedoch die beiden hereinkommen sah, sprang er auf und drehte sich zu ihnen.

"Sieh da! Hey, Njordin, deine Ehrengäste sind da! Ich hoffe die Diener mit dem Bier folgen Euch auf dem Fuße!"

Robert drehte sich ein wenig und gab den Blick auf seinen Feldwaibel frei. Seine Kameraden hatten ihn aufgerichtet und ein beinahe sauberer Wappenrock war im übergestriffen worden auf dessen weißer Seite sich bereits jetzt dunkle Flecken zeigten. Zwei kriegsgezeichnete Gamben sorgten dafür, dass Njordin nicht wieder darnieder fiel. Ein kurzes Lächeln zuckte durch die verbrannte Masse, die früher einmal sein Gesicht gewesen war, als die beiden Neuankömmlinge den Raum betraten.

"Njordin, das ist Linnea, die neue Kommandantin der Sturmrufer! Sie ist es, der Du heute eine wichtige Lektion beibringen wirst!"

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