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Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner

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Münster:
Vor den Toren der Jeldrikenfeste standen noch immer ein guter Teil die Zelte des Lupus, beinahe so, als wären all die schrecklichen Dinge nicht wirklich geschehen, sondern nur die wahnwitzige Geschichte eines verwirrten Barden.
Hier, wo die Kriegsmaschinen des Lupus noch von ihrem zerstörerischen Werk zeugten, hatten sich die Valkensteiner niedergelassen. Hier saßen sie an ihren Feuern, tranken und lachten. Sie alle wussten, dass nur es nur dem Segen des großen Kriegsherren zu verdanken war, dass sie dies noch vermochten. Immer wieder stießen sie auf die an, die nun nicht mehr in ihren Reihen stehen würden. Viele Namen hallten durch das Lager, Berichte von großen Taten und noch größeren Mißgeschicken wurden erzählt, während ein ums andere Mal die Flaschen kreisten.

Auch Robert hatte sich zu seinen Männern gesellt. Mit einem Lächeln im Gesicht wanderte er von Feuer zu Feuer, trank mit seinen Männern und fügte die ein oder andere Geschichte hinzu.
Seine Soldaten waren guter Stimmung, also war auch er es, zumindest, solange er sich unter ihnen aufhielt. Gegen Mitternacht verschwand Robert in einem der blau-schwarzen Zelte, das direkt neben dem riesigen Zeltbau stand, den der Kommandant der Belagerer sein eigen genannt hatte und das nun als Vorratszelt diente. Mit einem Seufzer entledigte er sich seiner Rüstung und sonstigen Kleidung. Erst jetzt fiel ihm auf, wie dreckig er war und wie viel Blut noch an ihm klebte. Dankbar griff er in die Waschschüssel, die man ihm bereitgestellt hatte und kurz darauf zog er die frische Tunika über den kahl rasierten Schädel, die ihm vor einiger Zeit mit "besten Empfehlungen" aus Goldbach zugesandt worden war. Der Stoff fühlte sich merkwürdig weich an, nicht wie die grobe Wolle die er sonst bevorzugte und auch der Schnitt schien ihm ein wenig zu eng. Aber was solls, dachte Robert mit einem innerlichen Grinsen, Hauptsache sie übersteht den Krieg und ich muss ihrer Hochwohlgeboren in Engonien keine Rechenschaft darüber ablegen wo sie geblieben ist. - Ein herzhaftes Gähnen entrang seiner Kehle als er zu einer der nahe stehenden Truhen hinüberging und kurzerhand eine Flasche Hochprozentiges ins Licht der Feuerschale hob. Mit der Flasche und seinem eisernen Feldbecher bewaffnet ließ er sich auf dem nahen Kanapee nieder und begann das Buch zu lesen, dass er schon seit Monaten mit sich herum schleppte. Er betrachtete einige Momente skeptisch das reich verzierte Deckblatt, auf dem in großen Lettern der Titel des Werkes geschrieben stand: "Das Ritterliche Ideal! Von des Ritters Leben, Treue und Verpflichtung!" Aber ein Versprechen ist ein Versprechen, dachte er, und da mich dieser verdammte Krieg diesen Buches noch immer nicht beraubt hat, muss ich es wohl doch lesen.

Richard von York:
Richard folgte dem Gegröhle und traf seine kleine Schar übrig gebliebener Männer bei den Valkensteiner Grenadieren. Robert hatte sich schon zurück gezogen und so ließ er sich an einem Feuer nieder an dem Gerhardt saß und versuche die Stimmung der Männer aufzugreifen. Nach und nach fiel der Druck des Kampfes und der Verantwortung von ihm ab und er lachte und wie ein einfacher Sodat. Ein befreiendes lachen. Er stieß auf den Ruhm jedes einzelnen an der genannt wurde.
Er wusste was zu tun war. Zwischenzeitlich sprach er einzeln und vertraut mit den yorkischen Schützen. Das einzige was aussenstehende mitbekamen war das die Gesprächspartner von Richard von York zustimmend nickten.

Es war schon spät in der Nacht und der Alkohol tat seine Wirkung nach und nach schliefen alle ein oder zogen sich zurück. Nur Richard saß in seinen Mantel gehüllt und starrte ins Feuer. Die Gedanken fern des hier und jetzt. So saß er noch da am nächsten Morgen. Das Feuer hatte er in Gang gehalten, damit seine  Kameraden nicht frieren. Seine Gedanken kreisten um die Geschehnisse der Schlacht.Vor seinem Geist sah er die treuen Gefährten, die neben ihm gestorben waren. Er sah den Fluss aus valkensteinischem und yorkischem Blut. Das Blut welches im Namen der Freiheit vergossen worden war. War der Preis nicht zu hoch? Er hatte seine Leute heute abend die Wahl gelassen nachhause zu gehen und nie wieder kämpfen zu müssen oder hier das Leben im Kampf für die Gerechtigkeit zu führen. neun der insgesammt vierzehn überlebenden Schützen hatten zugestimmt zu bleiben, auf den Rest wartete Frau und Hof.
Er würde Robert beim Frühstück fragen ob er ein oder zwei freiwillige für sein Vorhaben bekommen könnte. Er holte das STück Hartwurst heraus was er während der Schlacht weggepackt hatte und begann darauf herumzukauen.

Maugrim Wolfsfang:
Auch Maugrim drehte am Abend nach der Schlacht eine Runde durch das Lager um nach den Leuten zu sehen. Auch er setzte sich ab und an zu ein paar der Männer um mit ihnen einen Schluck zu trinken und den Glauben an Totmentor aufrecht zu erhalten.
Ihm waren keine genauen Zahlen der Verluste bekannt, aber er wusste das jeder der im Kampf gefallen war ein Verlust zu viel war gleichzeitig aber mit Ehre gestorben ist.

Als er am Großen Feuer angekommen ist, kniet er sich nieder und zeichnet ein Oktogon in den Boden in dessen er den Namen Tormentors schreibt.
Er legt seine Waffen nieder und beginnt mit einem Gebet für die Gefallenen:
"Tormentor, Großer Kriegsherr, Herr des Feuers, Hüter der Ordnung, Herscher aller Welten!
Ich bete für jene die in dieser Schlacht gefallen sind. Ein jener von ihnen ist im Kampfe mit Ehre und Stolz gestorben, deinen Namen auf den Lippen tragend. All jene will ich dir empfehlen dessen Wirken beendet ist. Lass deine Göttliche Gerechtigkeit den Urteilsspruch finden für alle die vor deinen Thron treten. Sie schieden aus unserer Welt, und wir, die wir zurückgeblieben sind, vermögen nicht zu sagen wonach ihr Herz sich sehnt, wo ihre Seele Einlass begehrt. Möge diese Seele nach deinem Urteil finden, was für sie bestimmt ist."

Nach diesen Worten verweilt Maugrim kniend und schweigend vor dem Oktogon bevor er sich auf in Richtung seines Schlafplatzes macht.

Elias:
Die Brüder des Ordens der zwei Monde haben ebenfalls Ihr Lager vor der Feste der Jerldiken aufgeschlagen unweit dessen der Valkensteiner.

Aus der Ordenfeste Drakensruh sind Priester angereist, um die gefallenen Brüder in den Schoß des Ordens zurück zu bringen und Ihnen dort die letzten Rituale zukommen zu lassen. Auch Bruder Ephorus und Bruder Jerodin waren unter diesen Priestern. Tadeus half seinen Brüdern dabei, die Leiber der Gefallenen zum Lager zu schaffen, wo sie von Jerodin gereinigt  wurden und die Ölung erhielten, bevor man sie in schwarzen und weißen Stoff hüllte und auf Karren verlud. Die Priester knieten neben den Leichnamen und sprachen leise Gebete und Bruder Tadeus stand mit seinen Brüdern im Kreise um sie und schwieg, so wie er es schon einige male erlebt hatte und wie er es ihm von seinem Mentor gelehrt wurde. Dann erhoben sich die Priester und die Schwertbrüder konnten den Leibern ihrer Brüder, denen noch immer die Seele inne wohnte letzte Worte mit auf den Weg geben. Einige von ihnen kannte Tedeus noch aus Novizentagen, andere wurden ihm erst durch gemeinsame Missionen bekannt. Die schwarzen und weißen Perlen, die an einem Band an ihren Gürteln hingen, zeugten von stolzen Kriegen im heiligen Namen Alerhans, doch wusste er zu den meisten in diesem Moment nicht mehr, als ihnen eine frohe Einkehr in die Hallen Alerhans zu wünschen und sie zu bitten über seine Brüder zu wachen.

Die Leichname wurden in Ihren Rüstungen, welche dem Ordensbruder heilig ist, in die Tücher gehüllt, jedoch ohne Waffe. Für jeden Gefallenen stand ein Bursch bereit, ein Novize, der den letzten Gang seines Herren begleiten soll um dessen blanken Schläger vor ihm her zu tragen. Die Karren setzten sich in Bewegung und wurden von den Priestern auf dem weg zur Feste Drakensruh begleitet, nur Bruder Jerodin und Bruder Ephorus verblieben als Priester im Lager. Als die letzte Fahrt der toten Brüder begann, sprach Jerodin zu den seinen:

„Meine Brüder, starke und stolze Ordensmänner haben unsere Mitte verlassen um in Alerhans heiligen Hallen sich an der Tafel des Ruhmes einzufinden. Lasst uns nicht das irdische Scheiden dieser unserer Brüder beklagen, lasst uns ihre Siege feiern, denn siegreich war diese Schlacht. An der Seite stolzer Krieger haben wir gefochten und sie an der Unseren. Herr Alerhan, segne die Gefallenen, treuen und aufrichtigen Männer und Frauen dieses Pilgerzuges, auf das sie den Frieden finden, der ihnen gebührt. Singt mit mir Brüder...., schwört....“

Und ihr Lied erschallte stolz als die mit den toten Leibern beladenen Karren das Lager verließen:

Schwört bei dieser blanken Wehre,
Schwört, ihr Brüder, allzumal
Fleckenrein sei unsre Ehre,
Wie ein Schild von lichtem Stahl.
Was wir schwuren, sei gehalten
Treulich bis zur letzten Ruh’;
Hört’s, ihr Jungen, hört’s, ihr Alten,
Alerhan oh, hör’s auch du!

Alerhan bei deinem Ruhme,
Morgenstern nach banger Nacht!
Treu vor deinem Heiligtume
Stehn wir alle auf der Wacht.
Was erstritten unsre Götter,
Halten wir in starker Hut;
Demut schreibt auf eure Fahnen,
Für den Orden unser Blut!

Engonien, du Land der Ehre,
Stolze Braut mit freier Stirn!
Deinen Fuß benetzen Meere,
Deinen Scheitel krönt der Firn.
Laß um deine Huld uns werben,
Schirmen dich in starker Hand;
Dein im Leben, dein im Sterben,
Ruhmreiches Engonierland

Schwenkt der Schläger blanke Klingen,
Hebt die Humpen, stoßet an!
Unser Streben, unser Ringen,
Aller Welt sei’s kundgetan.
Laßt das Ordensbanner wallen,
Haltet’s hoch mit starker Hand,
Brausend laßt den Ruf erschallen:
Ehr im Sieg, dir Alerhan!

gerhardt:
Etwas abseits des Trauerzuges stand Gerhardt im Schatten eines Zeltes und lauschte dem Gesang.
Das Lied handelte von einer Heimat die nicht die seine war, seine Kameraden hinten am Feuer hatten ihr Leben für ein Land eingesetzt das sie noch nicht einmal hier dulden wollte.
Wieder einmal spürte der Feldwaibel dieses fressende Loch in seiner Brust, er würde mit Damian sprechen müssen, ein anderer fiel ihm nicht ein.
"Na toll ! Jetzt werde ich wohl auch zu einem von diesen religiösen Spinnern."
Er lenkte die Schritte wieder zu den Feuern seines Lagers und das lachen rauer Kehlen drang ihm entgegen.
"...........und die rannten dann so schnell das zwei sich durch stürze selbst abmurksten."
Noch lauteres Lachen und Gerhardt wusste von wem gerade die rede war.
" Ja und dabei war er nicht einmal dazu gekommen die Schwertscheide zu entfernen."
Wieder lachen, zu prosten, trinken, verdrängen und irgendwo im hintergrund, wusste Gerhardt, frass es weiter.

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