Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Das Lager Jelenas
Jelena:
Jelena packte die Phiole wieder ungerührt weg:
"Das, mein lieber Gerhardt, ist mein berühmtes Wässerchen! Und so wie der Zwerg, weißt auch du es nicht zu schätzen, hmpf!"
Das kleine Lächeln, das Jelenas Gesicht umspielte, verschwand als sie seinen letzten Satz hörte.
Sie hakte sich bei Gerhardt ein und drückte sich an ihn, während sie langsam hinter den anderen hergingen.
Als sie sprach, da war ihre Stimme zweifelnd:
"Ich bin keine Heilige, Gerhardt, die Göttin weiß, wie oft ich ungenügend bin... seht nicht mehr in mir, als ich wirklich bin."
Luthor Kaaen:
Luthor hatte sich wie aufgetragen auf sein Pferd geschwungen und war vorausgeritten. Er blieb nah am Wegesrand, falls Alvias zu ihm aufholen wollte, um neben ihn zu reiten und gleichzeitig dem Pferd seines Lehrlingskameraden die Möglichkeit zu bieten, in der Wildnis zu sein. Er saß aufrecht im Sattel, stemmte seine Beine schon fast in die Steigbügel und ließ sich etwas im Sattel nach hinten hängen.
Seltsam. Er selbst hatte keine Probleme damit, einen Lupus Umbra zu erschlagen, und wenn er an die letzten Tage in Tiefensee dachte, an denen der Wolf immer wieder ihr Lager umschlichen hatte, hatte er es auch getan, als er dazu gezwungen gewesen war. Er war kein Krieger, und seine Führung mit Streitkolben und Buckler war eher amateurhaft, doch hatte oft der brennende Hass auf diese Verräter oder das bedrohte Leben einer seiner Patienten ausgereicht, um das, was er noch von seinem Vater gelernt hatte, umzusetzen. (Auch wenn er dabei oftmals mehr als nur ein paar Schrammen davongetragen hatte...) Aber dieser feine Unterschied, jemanden im Kampf zu töten oder ihn als Gefangenen abzustechen, schlug ihm auf den Magen. Hätte man ihn nicht wenigstens von allen Habseligkeiten enteignen und einfach liegen lassen können?
Selbst damit wäre Luthor besser klar gekommen. Er schüttelte den Kopf. Geschehen war geschehen. Der Mann war Soldaten des Feindes gewesen und hatte sie angegriffen. Jetzt war er tot, basta. Er versuchte den Vorfall zu verdrängen und ging im Kopf einige Rezepte immer wieder durch, um sie endlich einmal wenigstens fehlerfrei auf die Reihe zu bekommen. Damit hatte er sich in den vergangenen Wochen immer die Zeit vertrieben, doch nun wollte das ganze nicht so recht klappen.
Alvias:
Alvias spricht kein Wort, seitdem er sich der Weggabelung nähert. Ohne auch nur hinzusehen, weiss er was sich beim Lupussoldaten abspielen muss. Seine Landsleute würden im Krieg mit Gefangenen ebenso hantieren. Informationen sind ihnen da wichtiger und sofern es kein Elf ist, würde er wie eine Ratte im Versuchslabor behandelt werden. Deren Moralverständniss ist ein anderes, als Alvias es während seiner Reisen in den Aussenländern entwickelt hat. Sichtlich angespannt befolgt er nur mit Nicken bestätigend, den Anweisungen der Meisterin. Hirtentäschel, Sauerampfer sind nach einigen Minuten des Suchens auch gefunden. Ganz sanft trägt er die Kräutermischung auf die Wunde auf. Möglichst mit Bedacht das Tier nicht zu sehr zu stressen oder ihm Schmerzen zuzufügen. Nun erleichtert er dem Pferd noch etwas die Weiterreise, indem er einige Gegenstände auf andere Pferde umläd. Nachdem Signal zum Aufbruch verstaut er ersteinmal wieder den Bogen und die Pfeile, bevor er auf Nyanda aufsteigt und langsam den Tross in Bewegung setzt. Als er auf Luthors Höhe angekommen ist, schert er aus und reitet mit ihm das nächste Stück gemeinsam. Diesmal bleibt er aber viel näher am Tross, als er zuvor getan hatte.
"Luthor, mit euch soweit alles in Ordnung?"
gerhardt:
Es tat gut die nähe eines Menschen zu spüren aber was Jelena sagte löste in Gerhardt eine Blockade.
Er prustete los und das Lachen wirkte wahrlich befreiend.
"OH ho nein für eine Heilige halte ich euch wirklich nicht."
Er bemerkte ihren pikierten Gesichtsausdruck.
"Verzeiht Jelena. Ich lache euch nicht aus, es ist nur wie neulich als ein Condrianischer Geck zu mir sagte, ich als Ritter sollte doch
ein vorbild sein.... ICH ein Ritter!!!"
Gerhardt sammelte sich wieder.
"Nein seid unbesorgt ich sehe euch nicht als Heilige.
Ihr seid für mich wie ein Leuchtfeuer auf stürmicher See, auch wenn sich das melodramatich anhört, dabei ist es mir egal
ob das licht von einem Magier, einem Signalturm oder einem brennenden Haus stammt und nein ich halte euch nichtfür ein
brennendes Haus, vielmehr seid ihr meine Moraliche Orientierung wenn ich ins zweifeln gerate."
Ein Schmunzeln huschte als Nachwirkung des Lachanfalls über seinen Mund.
"Da gehen wir nun : Die Heilige und der Ritter."
Jelena:
Jelena rollte die Augen und knuffte Gerhardt auf den Hinterkopf, da sie überall anders Gefahr lief sich an seiner Rüstung die Finger zu brechen.
"Das klingt nach einer fürchterlichen tangaranischen Liebesposse, Gerhardt! Wollt ihr mir etwa sagen, dass ihr diese Schmuddelblättchen lest?"
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln