Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Das Lager Jelenas

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Jelena:
Das Zelt war reich ausgestattet: es waren mehrere Lagerstätten aufgebaut, wovon eine wohl Jelena und eine weitere Anica gehörte. Es standen mehrere Truhen um die Mittelstange herum, in denen Vorräte für Heilung und Alchemie zu sehen waren. Auch wenn es eng war, so war doch ziemlich offensichtlich, dass alles binnen kurzer Zeit zusammengepackt sein konnte.
Jelena sah ihn überrascht an: "Wollt ihr sagen, ihr habt keine Ahnung?"
Sie wies ihm einen Platz neben sich und griff hinter sich zu einer sauberen Schale und einer Kanne mit kaltem Tee.
"Bitte, nehmt Platz und trinkt einen Schluck. Bei dieser Hitze kann man nicht genug trinken."

gerhardt:
Solcherlei Bemerkungen trugen nicht zur Stimmungsbesserung Gerhardts bei.
Ja Himmeldonnerwetter natürlich hatte er keine Ahnung,
davon redete er doch die ganze Zeit, ihm sagte ja keiner was. Die Herren Adeligen und die Vertreter der Religiösen Zunft beschlossen irgendetwas
und keiner kahm auf die Idee dem Fussvolk mal einen Wink zu geben und dann endete es damit das man gefragt wurde ob man keine Ahnung habe.
Gerhardt ballte mehrere male kurz die Fäuste. Nun gut... Jelena konnte nun wirklich am wenigsten dafür und sie hätte es am wenigsten verdient Gerhardts schlechte Laune ab zu bekommen.
"Oh Tee eine hervoragende Idee....Danke."
Er trank den Tee sehr bedächtig, damit die Flüssigkeit im Mund die Kühle abgeben konnte, in seinem erhitzten Zustand konnte er nicht auch noch Bauchschmerzen gebrauchen.
"Dann kann ich also daraus schließen daß es eine Erklärung gibt?"

Jelena:
"Die gibt es, auch wenn ich befürchte, dass es keine gute ist. Vor einigen Tagen verbreitete sich das Gerücht im Lager, der Lupus Umbra habe den Leichnahm der Flamen Agathe von Steinbach entwendet. Die Alamargeweihte hat vor anderthalb Jahren auf der Seite des Widerstandes gekämpft, das war kurz nach dem Fall von Caer Conway. Ich lernte sie auf er Flucht nach Norden kennen..."
Jelena verstummte kurz, ihre Erinnerungen lasteten wohl schwer auf ihr. Sie goß Gerhardt nach und fuhr dann mit ihrer Erklärung fort:
"Viele der Kämpfer, die nun im Pilgerzug sind, verdanken der Flamen ihr Leben. Es wäre unverzeihlich gewesen, dem Lupus ihren Leichnahm zu überlassen, der damit die-Göttin-allein-weiß-was-für schändliche Dinge tun würde. Damian hat Simon gebeten Männer um sich zu scharen, um ihnen die Reliquie, wie er es nannte, wieder abzujagen. Ich hätte gedacht, dass Robert als einer der ersten davon gewusst hat! Sasha und Gorix sind mit ihm gegangen und ich habe Wydh mitgeschickt. Es ist an der Zeit, dass sie Verantwortung entwickelt. Wassilji wird auf sie aufpassen."
Jelena presste die Lippen zusammen und sah auf ihre Hände herab. Sie sah müde und krank aus. Es war offensichtlich, dass sie ihre Verwundung noch nicht auskuriert hatte, sonst hätte sie die anderen niemals alleine losgeschickt. Was aber noch offensichtlicher war, war die Tatsache, dass sie sich Sorgen machte:
"Eigentlich hätten sie gestern zurück kehren müssen. Sie sind jetzt seit drei Tagen unterwegs, geplant waren zwei Tage..."

gerhardt:
Gerhardt blickte Jelena lange an, er musste das ersteinmal verarbeiten, die Heilerin sah noch immer krank aus und um ihre Augen lag ein dunkler Schatten.
"Ihr wollt mir damit sagen daß Damian über zehn der wichtigsten Pilgerzugteilnehmer in eine Lebensgefährliche Mission geschickt hat um den Leichnam dieser...dieser Flamen vor einem Haufen Nekrophiler Lupus Umbra Killer zu retten?
Oh ich kann mir lebhaft vorstellen das Robert davon wusste und er wird herzhaft gelacht haben.
Verratet mir nur noch eins! Ich kenne kaum jemanden der sich um seine Leute so sorgsam kümmert wie euch, warum also habt ihr erlaubt das Wydh bei diesem Himmelfahrtskommando mit zu machen?

Jelena:
"Wenn ihr das so zusammenfasst, dann klingt es wie der Inhalt einer tangaranischen Schmierenkomödie!"
brummte Jelena, doch ihre Hände ballten sich in ihre Röcke und verrieten, dass ihr keineswegs zum Lachen zumute war.
"Wydh ist mit Wassilji, Sasha und Gorix unterwegs. Jeder von ihnen würde sein Leben geben um sie zu schützen. Es war eine der sichereren Möglichkeiten sie Verantwortung tragen zu lassen!"
Jelena stand auf und schlang die Arme um sich, als sie durch den Zelteingang nach draußen blickte.
"Sicherer jedenfalls als das Lazarett von Brega..."
sprach sie leise und in jeder Silbe schwang diese knochentiefe Müdigkeit mit, die sie seit Brega zu begleiten schien. Die Heilerin drehte sich um und sah Gerhardt mit einem schwer zu entzifferndem Blick an:
"Ich habe euch nie gesagt, wie leid es mir tut."

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