Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Vesper bei der Baronin
Isabeau Lioncoeur:
Die drückende Hitze des Tages wich einer angenehmen Kühle und die Menschen atmeten hörbar auf. Die schwersten Arbeiten waren verschoben worden und nun brach eine große Geschäftigkeit aus.
Der Baronin von Goldbach war ein kleines Gehöft unmittelbar vor Ahrnburg zugewiesen worden und bereits einen Tag nach den Verhandlungen hatte ihr Gesinde es nicht nur in Beschlag genommen, sondern das unterste zuoberst gekehrt und das Hauptgebäude in einen wohnlichen Zustand versetzt.
Die Küche war wohl während eines Angriffs ausgebrannt, so dass sie auf den freien Platz zwischen Hauptgebäude und Stallung verlagert worden war. Ein Umstand, den die Köchin und vor allem die Mägde aufgrund der Temperaturen nicht bedauerten.
Münster:
Einige Zeit später, gerade als die Sonne am fernen Horizont ihre letzten Strahlen auf die in der Ferne empor ragende Feste der Jeldriken wirft, betritt Robert das Gehöft der Baronin. Er sah anders aus als gewöhnlich und hatte bereits auf dem Weg hierhin einige Personen mit teils gutmütigen und teils weniger Gutmütigen Schlägen zum Schweigen bringen müssen. Anstatt seiner Rüstung, trug er eine schwarz-weiße, mit silbernen Borten verzierte Tunika auf der sein neues Wappen prangte. Dazu einen grünen Umhang, der ihn umverkennbar als einen Ritter Yorks auswies. Direkt neben ihm marschierte Gerhardt in polierter Rüstung und spähte aufmerksam umher, um auch die geringste Möglichkeit einer Bedrohung auszuschließen. In einiger Entfernung bahnten sich derweil weitere Gestalten ihren Weg durch das Unterholz.
Zielstrebig stapfte Robert auf das Haupttor des Gehöfts zu und wollte gerade den dort stehenden Diener ansprechen, als Gerhardt ihm zuvor kam.
"Oberst Sir Robert McManahugh! Ritter von York! Wünscht die Baronin von Goldbach zu sprechen!"
Der Diener schien etwas verwirrt, behielt aber seine übliche Zurückhaltung bei, als Robert mit einem Grinsen im Gesicht das Wort ergriff.
"Danke Gerhardt! - Du! Ich bin auf Einladung der Baronin von Goldbach hier! Ich denke sie erwartet mich bereits!"
Isabeau Lioncoeur:
Mit einem dienstbeflissenen Nicken und einer kleinen Verbeugung geleitete der Knecht die beiden durch das Tor, dessen Flügel noch schief in den geborstenen Angeln hingen und in den Hof hinein.
Vor dem Gebäude stand Celestin, der Scriptor. Er begrüßte den Valkensteiner zurückhaltend und bat ihn mit ins Gebäude zu kommen. Der Hauptsaal war penibel sauber und offenbar als Speiseraum vorbereitet worden, aber Celestin führte ihn am Eingang vorbei und die Treppe hoch in den ersten Stock. Vor einer der Türen stand eine junge Frau, fast noch ein Mädchen.
"Mademoiselle Catherine, die Gäste ihrer Gnaden sind eingetroffen."
Catherine nickte und schlüpfte durch die Tür. Man hörte kurzes Stimmengemurmel und kurz darauf wurde die Tür wieder geöffnet.
Celestin wies dem Oberst einzutreten, während er die Augen abwandte um nicht aus Versehen einen Blick in das Zimmer zu werfen, welches offenbar ein Schlafgemach war.
Münster:
Bevor Robert eintrat, sah er Celestine noch einmal an: "Kümmert Euch bitte um das Wohlergehen meines Adjutanten!"
Dann sah er Gerhardt eindringlich an: "Gerhardt! Sie zu das du und deine Leute etwas zu trinken bekommen! Ich denke das hier wird etwas dauern. Und wenn Du schon dabei bist, sieh mal nach Richard! Ich denke er war es, der uns vom Lager aus einige Zeit gefolgt ist! Ach und Gerhardt?! Sei bitte dieses Mal nicht sooooooo direkt!"
Schließlich fiel sein Blick mit einem Schmunzeln auf Catherine: "Lady! Wenn ihr gestattet wäre ich soweit..."
Isabeau Lioncoeur:
Celestin verzog mißbilligend das Gesicht, implizierten doch Roberts Worte, dass die Goldbachsche Gastfreundlichkeit zu wünschen übrig ließ. Er neigte steif den Kopf und antwortete ruhig:
"Auf eure Männer wartet Bier und Brot im Gesinderaum, wie es Brauch ist, Chevalier."
Er gab Gerhardt einen Wink ihm zu folgen und stieg die Stufen wieder herab.
Als Catherine angesprochen wurde, sah sie sich zuerst verwirrt um, bis sie bemerkte, dass mit "Lady" offenbar sie gemeint war. Mit roten Wangen trat sie zur Seite und ließ den Valkensteiner eintreten:
"Madame? Chevalier Robert!"
Der Raum in den Robert geführt wurde, hatte die Kämpfe wohl unbeschadet überstanden und war früher das Schlafgemach des Besitzers gewesen. An der rückwärtigen Wand stand ein solides Bett, in dem die Baronin gestützt auf Kissen saß. Sie war kostbar gekleidet und geschmückt, es war offensichtlich, dass sie geplant hatte das Abendessen in der Halle einzunehmen. Die Schweißtropfen auf der Stirn und Augenringe erklärten, warum das wohl nicht klappen würde.
Neben dem Bett stand ein Tisch, auf dem Geschirr für zwei Personen angerichtet war. Ein bequemer Sessel stand für den Gast bereit.
Isabeau lächelte, als Robert eintrat:
"Willkommen, Robert McMannahugh. Ich hoffe, es geht euch gut?"
Catherine trat vor und hielt eine flache Schale mit Wasser bereit, in dem Blüten schwammen, sowie ein Leinentuch.
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