Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Vesper bei der Baronin
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau verzog eine Augenbraue und sah Robert lange an, bevor sie sprach:
"Die Königin wird mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate unterwegs sein und muss während dieser Zeit vor allem eines: königlich wirken. Dies erfordert eine nicht zu unterschätzende Logistik. Zudem kann sie diejenigen, die bei ihr sind, besser im Auge behalten, als diejenigen, die zurück geblieben sind. Also werden im Tross genug Höflinge sein, die eurer wenig schmeichelhaften Beschreibung entsprechen, nichtsdestotrotz jedoch ihren Zweck erfüllen. Ich kann keine Waffe führen, bin ich deswegen nutzlos?"
Münster:
Robert überlegte kurz, bevor er seine nächsten Worte sprach...
"Nein, natürlich seid ihr nicht nutzlos, denn schließlich erfüllt Ihr Eure Aufgabe mit Bravour! Genau wie ich meine Aufgabe auf dem Schlachtfeld sehe, die ich dann doch zu einer gewissen Zufriedenheit ausüben mag! Doch letztlich kommt es darauf an, was für eine Aufgabe wir haben und wie wir diese zu unser aller Wohl am besten erfüllen können! Wenn die einzige Aufgabe einer Person jedoch darin besteht, sich selbst möglichst gut aussehen zu lassen und wirkliche Arbeit als ein abstraktes Konzept zu werten, dann kann ich dieser Person nur sagen, dass sie wohl noch mehr ist als nutzlos!"
Isabeau Lioncoeur:
"Welch aufrührerischer Gedanke, dabei wissen wir doch alle, dass Alamar in seiner Weisheit den Adel dazu bestimmt hat zu herrschen und nicht zu Arbeiten, dafür sind andere da." antwortete Isabeau mit ironischem Unterton.
Es klopfte wiederum an der Tür und das Gesinde trat ein, um Suppe und Platten abzuräumen. Kurz darauf erschien die Köchin mit vor Hitze gerötetem Gesicht und ließ das Lamm auftragen. Auf eine gemurmelte Anweisung der Baronin hin zerlegte sie es nicht, sondern rückte die Platte mit dem Braten in Roberts Nähe. Sie schnitt gekonnt eines der Kottlets heraus und servierte es der Baronin mit Tunke und krossem Brot, welches noch dampfte, bevor sie das Messer für Robert zurecht legte.
Mit einer Verbeugung verließen alle den Raum wieder und Isabeau bedeutete Robert wiederum zuzulangen.
"Sagt, Chevalier, welches Verhältnis habt ihr zu William von York?"
Münster:
Roberts Miene erhellte sich sichtbar. Und als die Köchin den Braten vor ihm abstellte murmelte er etwas von "wundervoll", wobei nicht ganz klar war, ob er nun den Braten, die Köchin oder beides meinte. Dann nickte er der Baronin noch einmal dankend zu und begann sich ein saftiges Stück Fleisch vom Lamm herunter zu schneiden.
Nach einigen Bissen und einem wohligen Schmatzen ergriff Robert erneut das Wort:
"William? Nun er ist mein Schwertbruder und als solches achte und ehre ich ihn. Nicht mehr und nicht weniger! Warum fragt ihr?"
Isabeau Lioncoeur:
"Weil er ein Idiot ist."
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