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Vor den Toren Ahrnburgs - die Unterkunft der Baronin von Goldbach

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Lilac:
Nachdem alle Wäsche, die mehr nötig hat, als einen halben Tag auszulüften im Wäschekorb gelandet ist, tritt Fleur hinter ihre Herrin, löst den nächtlichen Zopf und kämmt die Haare der Baronin. Dann flicht sie einige feste, eng am Kopf anliegende Zöpfe, deren Enden sie mit Nadeln sichert, so dass sie sich auch durch die Erschütterungen bei schnellem Ritt nicht lösen. Über dieser, im Gegensatz zu anderen schlichten Frisur steckt sie den im Nacken dieses Mal etwas länger hängenden Schleier fest, welcher zum Schluss noch mit einem Schapel gekrönt wird.
Danach greift sie in die Stiefel und zieht ein Paar Strümpfe hervor, die trotz des warmen Wetters in den Stiefeln getragen werden müssen, um Scheuer- und Druckstellen zu vermeiden.
Fleur holt ihren alten Läufer herbei und lässt sich auf die Knie nieder, um der Baronin zuerst beim Anziehen der Strümpfe und dann bei den Stiefeln behilflich zu sein...

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau nahm die Socken und zog sie an, bevor sie in die Stiefel schlüpfte und sich anschließend gürten ließ.
Sie nahm die Handschuhe an sich und wandte sich nach einem prüfenden Blick in den Spiegel zum gehen.

"Ich denke, wir werden etwa zwei Stunden unterwegs sein."

Lilac:
"Sehr wohl, Madame. Ich werde alles vorbereiten. Sagt mir, wenn Ihr noch besondere Wünsche an euer Bad habt."

Auch sie wirft einen letzten, kritischen Blick auf ihre Herrin, um ihre Arbeit zu überprüfen und wendet sich dann zufrieden gen Tür, wobei sie im Hinausgehen nicht nur den Wäschekorb mitnimmt, sondern auch die Türe für die Baronin aufzuhalten.

Irgendwie schafft Fleur es, noch vor der Baronin unten anzukommen, um dem Knappen Bescheid zu geben und sich eine kleine Tasche geben zu lassen, in der sie einige Äpfel für das Pferd der Baronin verstaut.
Mit der guten Nachricht, dass das Pferd nach dem Frühstück bereit stehen wird, überreicht Fleur der Baronin mit einem verschmitzten Lächeln das Beutelchen mit den Äpfeln.
Dann nimmt sie ihren Platz an der Tafel ein und wartet mit dem anderen Gesinde darauf, dass die Baronin an die Tafel kommt und die Morgenandacht beginnen kann...

Denn vor der Morgenandacht, die ohne die Baronin nicht stattfindet, gibt es auch kein Frühstück - eine Tradition, die von allen Mitgliedern des Hauses Goldbach ehrenvoll hochgehalten wird. Dabei ist das nach Goldbach'scher Tradition simple Frühstück wohl bereit: Die Tafel steht voll mit Schüsseln voller Grütze, Körben mit frischen, kleinen Brotlaibern, Schalen und Schälchen mit süßen Brotaufstrichen und Grützenzutaten, frischer Butter und natürlich Ahornsirup, dem üblichen Korb mit Äpfeln (an der hohen Tafel gibt es auch weiteres Obst) und Krügen mit Tee, Wasser und frischer Milch.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau nahm von Alexane das silberne Tablett mit den Utensilien für die Morgenandacht in Empfang und stellte sich vor das Kopfende der Tafel.
Auf dem Tablett stand ein ewiges Licht in Form einer Öllampe, frische Blütenblätter, ein Kristallglas mit frischem Cidre und ein mit Sirup triefendes Stück Gebäck.
Auch wenn Alexane nun mit ihr auf Reisen ging und alle Riten zu Ehren Lavinias vollzog, so war die Morgenandacht traditionell die Sache des Familienoberhaupts.
Isabeau hob das Tablett in Höhe des Kopfes und neigte diesen respektvoll, als ihre klare Stimme die Halle füllte und in die letzte Ecke drang:

"Ehre sei Dir, lichte Göttin! Wir grüßen Dich und erflehen Deinen Segen für diesen weiteren Tag. Lass uns auch heute Zeugen Deiner Güte und Schönheit sein. Wir wollen Dich mit unseren Werken und Taten preisen, wollen diese Gemeinschaft durch unser Tun stärken und so Deinen Ruf mehren!"

Sie nahm das Glas und trank einen Schluck des Cidre bevor sie ihn weiterreichte, so dass jeder einen Schluck davon nehmen konnte. Dann nahm sie die Blütenblätter und ließ sie auf ihre Gesinde niederregnen, mit einem rituellen Gruß: "Lavinias Segen über euch!"

Sie beschrieb mit dem Tablett einen Kreis vor sich und neigte noch einmal respektvoll den Kopf, bevor sie es abstellte und das Gebäck in die Hand nahm.
"Wie jeden Morgen, so steht dies demjenigen unter uns zu, der sich in der Gemeinschaft hervorgetan hat. Ich denke ihr stimmt mir alle zu, wenn die Köchin es bekommt, die unermüdlich schafft und arbeitet, um uns alle satt und zufrieden zu bekommen."

Isabeau überreichte das Gebäck mit einem warmen Lächeln und hob das Tablett ein letztes Mal um drei weitere Kreise vor ihrem Gesicht und Körper zu beschreiben, wobei sie jedes Mal "Ehre sei Lavinia" murmelte.
Sie überreichte Alexane das Tablett mit einem gemurmelten Danke und nahm dann an der Tafel Platz.

Lilac:
Nach der recht ruhigen Andacht, während der vom Gesinde nur das ehrfurchtsvoll gemurmelte "Ehre sei Lavinia" zu hören war, wird es nun vergleichsweise Laut, als knapp 30 Personen sich einen Sitzplatz suchen, sich Schalen, Schüsseln und Krüge anreichen, einander einen guten Appetit wünschen und mit dem Essen beginnen.
Die Köchin erntet so manchen Blick mehr als sonst, gönnt ihr doch ein jeder die besondere Ehre des morgendlichen Lavinia-Gebäckes.

Es ist ein vergleichsweise kurzes und leichtes Frühstück - später am Vormitttag wird es eine kleine, deftigere Zwischenmahlzeit für all die fleißigen Menschen geben.
Die Baronin hebt die Tafel relativ rasch wieder auf und ein jeder geht an sein Tagwerk.

Fleur verschwindet nach oben in das Gemach der Baronin, um sich dort um die zum Lüften aufgehangenen Kleidungsstücke vom vergangenen Tag, die Bettwäsche und alles weitere zu kümmern. Später wird sie draußen waschen und danach mit einer anderen Magd eine lange Leine um die Obstbäume am Teich spannen, sodass daran große Stoffbahnen aufgehängt werden können, die der Baronin später beim Bad im Teich einen Sichtschutz vor neugierigen und unzüchtigen Blicken bieten.

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