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Vor den Toren Ahrnburgs - die Unterkunft der Baronin von Goldbach

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Isabeau Lioncoeur:
Isabeau war kein Morgenmensch und auch kein Frühstücker, jetzt, bei der großen Hitze, noch viel weniger.
Sie schob ihr Brot mehr auf dem Teller herum als sie es wirklich aß und verfütterte es, als niemand hinsah, an einen der Jagdhunde, die wie zufällig beim Essen immer unter ihrer Bank erschienenen.

Sobald es die Zeit erlaubte, hob sie die Tafel auf und machte sich mit Bernard de Muraille und zwei Gardisten auf den Weg zu den Ställen. Dort angekommen ließ sie sich auf ihren Zelter helfen und lenkte diesen dann mit leichter Hand durch das Gewirr des Hofes auf die Straße hinaus.
Es dauerte nicht lange und sie verschwand mit ihren Begleitern in einer Staubwolke im Wald Richtung Ahrnburg-Stadt.

Lilac:
Am späten Vormittag - vielleicht auch gegen Mittag:
Fleur hat gerade mit Aaron und der Köchin einen Korb mit kleinen Leckereien zusammengestellt, mit dem Aaron die Baronin als luxuriöse Zugabe für das Badevergnügen überraschen will.
Im Hof widmen sich einige schon den Vorbereitungen für das Abendessen - es wird Gemüse geputzt und geschnippelt, jemand versucht einen der Hunde vom Speck fernzuhalten.
Vor den Stallungen sitzen zwei Burschen im Schatten und putzen, fetten und polieren Sattelzeug und Geschirre.
Eine Magd bringt zusammengefegten Dreck aus der Haupthalle auf den Misthaufen und führt dort eine ernsthafte Diskussion mit dem Hahn, der nicht von seinem hohen Posten weichen will (das Resultat ist eine entnervte Magd und ein sehr unglücklicher, staubiger Hahn).
Eine kleine Gruppe Gardisten hockt beisammen, putzen und überprüfen ihre Rüstungen und Waffen, biegen Kettenringe und unterhalten sich dabei über die allgemeine Lage.
In einer ruhigen, sonnengeschützten Ecke sitzt ein Knecht und schnitzt Wäscheklammern und vorne, nahe dem Hoftor überprüft einer der Fuhrleute die Hufe seines Zugtieres.
Woanders wird Holz gehackt und gestapelt und an wieder anderer Stelle flickt jemand einen Riss in einem Kleidungsstück...

Jelena:
Eine Staubwolke näherte sich dem Gehöft aus südlicher Richtung und nach kurzer Zeit erkannte man die Baronin und ihre Begleiter, die im vollen Galopp die Straße entlanggeprescht kamen. Einige hundert Fuß vor dem Tor wurden die Tiere gezügelt und das letzte Stück im Trab zurück gelegt.

Isabeau ritt langsam auf den Hof ein und lenkte ihr Pferd zu den Tränken vor dem Stall. Sie wartete bis einer der Burschen es am Halfter hielt und die Trittstufe bereit stand, bevor sie sich aus dem Sattel schwang. Sie klopfte ihrem Reittier den Hals und lies es tränken.
"Führ ihn noch einige Male im Kreis, bevor du ihn abreibst."
Sie wartete eine Bestätigung des Knechtes ab und zog dann die Handschuhe aus, um einen Schluck Wasser zu trinken, der ihr von Aaron gereicht wurde.
"Danke. Ist alles für das Bad bereitet? Wundervoll. Bittet Alexane mir Gesellschaft zu leisten."

Lilac:
Während der Knecht den Zelter der Baronin herumführt und ihn zwischendurch immer mal wieder kleine Mengen Wasser saufen lässt, damit er sich keine Kolik holt, begleitet Fleur, einen mit einem Tuch zugedeckten Korb im rechten und einen weiteren mit Wäsche und Badeutensilien bepackten im linken Arm, die Baronin ins Hofinnere. Unterdessen wird nach Alexane geschickt und nicht nur sie, sonder auch einige Mägde kommen herbei, um den Damen zu helfen und danach ein wenig darauf zu achten, dass keiner der Männer durch die Stoffbahnen linst, um ein paar begehrliche Blicke auf die dahinter Badenden zu erhaschen...

Tatsächlich sieht es sehr einladend aus, was die Mägde da am Vormittag 'gebaut' haben: Der kleine Teich ist mit Stoffbahnen aus weißem Leinen (vermutlich Laken) sehr gut abgeschirmt. Es gibt einen kleinen Uferstreifen, auf dem bereits eine Bank und ein kleiner Tisch darauf warten, dass die Kleider der Badenden und etwaige Badeutensilien darauf abgelegt werden. Jetzt zur Mittagszeit liegt der Großteil des Teiches in der Sonne - die obersten Wasserschichten werden sich also hoffentlich erwärmt haben. Eine der Mägde trägt eine Schüssel mit einer Art Seifenschaum, welche aus saponinhaltigen Pflanzen gewonnen wird und besonders angenehm duftet.
Fleur stellt den zugedeckten Korb beiseite und holt die Inhalte des anderen hervor: Handtücher, Lappen, Bürsten und verschiedene Seifen und Waschmittel.

"Ist es so genehm, Madame?",

fragt sie die Baronin nachdem diese Zeit hatte, das Ganze zu inspizieren.

Isabeau Lioncoeur:
"Wundervoll! Ich bin mir sicher, das alles zu meiner Zufriedenheit sein wird."
Isabeau legte die Handschuhe ab und griff nach dem Gürtel um ihn abzulegen. Als nächstes zog sie die Stiefel und die Socken aus und sank mit einem erleichterten Seufzer auf die Bank, so dass der Schleier gelöst werden konnte.
Nachdem sie alle Kleidungsstücke losgeworden war, stieg sie vorsichtig ins kühle Wasser des Teiches, welches tatsächlich tief genug war, dass sie bis zum Kinn darin versinken konnte. Der Seufzer, der zu hören war, kam aus dem tiefsten Inneren und zeigte mehr als tausend Worte, wie zufrieden Isabeu war.
Die Laviniageweihte Soeur Alexane gesellte sich bald zu ihr und die beiden Frauen versanken in einem vertrauten Gespräch, während sie im Wasser plantschten und die Gelegenheit genossen sich zu erfrischen und, relativ, ungestört zu sein.

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