Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Vor den Toren Ahrnburgs - die Unterkunft der Baronin von Goldbach
Engonien NSC:
Es war ruhig und idyllisch.
Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel herab, die Grillen zirpten und die Brise, welche durch die Obstbäume wehte, sorgte dafür, dass die Hitze erträglich war.
Es war etwas Ruhe eingekehrt, während die Frauen des Trosses den unerwarteten freien Nachmittag genossen.
Mit einem Mal gab es ein in der Stille ohrenbetäubendes *ratsch* und darauf hin ein hallendes Platschen, als jemand mit einem Plumps kopfüber im Wasser landete!
Aller Augen richteten sich auf das südliche Ende des Teiches und da tauchte prustend einer der Knechte aus dem Wasser auf!
Offenbar hatte er auf einem Schemel gestanden und versucht über das Laken zu linsen, als der Schemel umfiel und ihn durch das Laken in den Teich beförderte.
Die Kameraden des Unglücksvogels standen einen winzigen Augenblick lang genauso erstarrt wie die Mägde, bevor sie sich umdrehten und Fersengeld gaben!
Lilac:
Es gab ein lautes Kreischen und Gezeter von den Badenden, undeutlich auch unterdrücktes Gelächter und hastige Bewegungen von jenseits der Stoffbahnen.
Einige der Mägde rannten aus dem Wasser zu ihren Kleidungen, andere zogen sich ans andere Ende des Teiches zurück und versuchten, ihre Blöße durch untertauchen bis zum Kinn zu bedecken, was bei dem inzwischen durch die vielen Badenden trüben Wasser auch mehr schlecht als recht gelang.
Inzwischen begannen die aufs Land geflüchteten Mägde den armen Knecht zu beschimpfen und mit allerlei Dingen zu bewerfen, um ihn so aus dem Teich und weg von den Badenden zu vertreiben. Ein besonders gut gezielter Holzschuh knallte unsaft auf seinem Hinterkopf auf und seine Anstrengungen, den Platz zu verlassen, verdoppelten sich - nicht so einfach, da er ja mit seiner ganzen Kleidung, die ihm nun nass und schwer das Fortkommen erschwerten, aus dem Teich zu gelangen versuchte...
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau hatte sich auf eine Decke im Schatten zurückgezogen und döste vor sich hin, während die gemurmelten Unterhaltungen und das Zirpen der Grillen sie langsam in den Schlaf beförderten. Als die Kakophonie aus schrillem Gezeter begann, schnellte sie hoch und sah sich zunächst etwas irritiert um, bis sie merkte, was geschehen war.
Der gütigen Lavinia dankend, dass sie bereits angezogen war, musste sie doch ein Grinsen unterdrücken, als sie das Schicksal des armen Tropfes im Wasser sah und zuckte mitfühlend zusammen, als der Schuh sein Ziel traf.
DAS würde mal eine glorreiche Beule geben!
Der junge Mann schaffte es unter großer Anstrengung und mit hochrotem Kopf aus dem Wasser zu krabbeln und rannte, was die Füße hergaben hinter seinen Kameraden her, verfolgt von einer Schar halb angezogener Frauen, die nasse Handtücher, Schuhe und andere griffbereite Dinge schwangen.
Um Isabeau herum hatten sich eiligst einige Mägde eingefunden, die große Leinentücher schützend um sie herum spannten, so dass sie für alle Augen unsichtbar war. Sie richtete ihre Kleidung und gab dann einen Wink, dass die Laken wieder zusammengefaltet werden konnten.
"Ich ziehe mich in mein Gemach zurück. Ich wünsch vor dem Abendessen alle Knechte im Hof zu sprechen und der Stallmeister soll sich bei mir melden, oui?"
Lilac:
Die Mägde tauschten unsichere Blicke, was die Baronin wohl zu den Männern sagen würde, jedoch nickten sie und versprachen, die Nachricht auszurichten.
Fleur eilte sich mit dem Abtrocknen und Anziehen und konnte so ihrer Herrin zur Verfügung stehen.
"Wünschen Madame meine Hilfe?",
fragte sie also die Baronin, um zu erfahren, ob diese beim Rückzug in ihre Gemächer ihre Dienste benötigen würde.
Drumherum begannen die anderne Mägde, die Laken von den Bäumen zu entfernen, die Leinen abzuhängen und auch das übrige Zeug einzupacken und zurück ins Gebäude zu bringen. Zwei machten sich die Mühe, die Wurfgeschosse aus dem Teich zu fischen. Zum Glück hatte niemand etwas sinkbares geworfen, so dass sie die Dinge nur von der Oberfläche zu angeln brauchten.
Isabeau Lioncoeur:
"Später, Fleur."
Isabeau warf einen Blick auf die Sonne, um ihren Stand abzuschätzen.
"Ich werde mich ein wenig zur Ruhe begeben. Wecke mich etwa eine halbe Stund vor dem Abendessen. Dann sollte auch der Stallmeister bereit sein. Bis später."
Die Adlige nahm Schapel und Schleier in die Hand und wandte sich zum Gehen, die Haare, die bis auf den Rücken reichten, offen und barfuß durchquerte sie das kurze Stück Obstwiese und betrat das Haus durch den Eingang in die ehemalige Küche.
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