Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Vor den Toren Ahrnburgs - die Unterkunft der Baronin von Goldbach
Lilac:
Natürlich hatten die Mägde vom Tor der Haupthalle aus zugehört und alles mitbekommen. Während einige beim Urteil der Baronin zusammengezuckt waren, konnten sich andere ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen.
Unterdessen eilte ein etwas unglücklich aussehender Aaron (der deutlich versuchte, diesen Gefühlsstand unter seinem sonst tadellos gelingenden, nichtssagenden Gesichtsausdruck zu verbergen) an die Seite der Baronin.
"Madame, wenn Ihr wünscht, dass ALLE Männer... ich..."
Offenbar war er sich nicht sicher, ob er von dem Urteil der Herrin ausgenommen war oder nicht und wand sich nun ob der beschämenden Möglichkeit, auch von der Seite Ihrer Gnaden verbannt zu werden...
Einige der Mägde organisierten inzwischen die doppelte Essensausgab - sie reichten den Männern ihre Schüsseln, Teller, Becher und Bestecke heraus und die Köchin füllte ein paar Portionen ab, sodass man sie im Hof aufstellen und sich dann dort bedienen konnte.
Isabeau Lioncoeur:
"Ich sagte alle Knechte, Aaron. Ihr werdet genauso hier essen wie die Gardisten, der Stallmeister und der Gärtner, verstanden?"
Isabeau ging ans Kopfende der Tafel und trommelte ungeduldig mit den Fingern, so dass alle eilten um sich hinzusetzen, damit das Abendessen begonnen werden konnten. Es war offensichtlich, dass die Knechte ihr Essen in den nächsten Tagen wohl kalt zu sich nehmen würden.
Lilac:
Also huschten alle auf ihre Plätze und ein erleichterter Aaron, auch wenn er versuchte, diese Gefühlsregung hinter seiner üblichen ausdruckslosen Miene zu verbergen, wartete seiner Herrin auf.
Am heutigen Abend servierte die Köchin eine simple, aber gehaltvolle Suppe aus Fisch, Flusskrebsen und Süßwassermuscheln vom hiesigen Fließgewässer und Gemüse, welches von den Gemüsebeeten des Gehöfts geerntet worden war. Dazu gab es das übliche, selbstgebackene, einfache Brot.
Trotz seiner Schlichtheit war das Mahl sehr lecker, die Suppe hatte einige feine Noten, die auf schmackhafte Würzmittel schließen ließen.
Zum Nachtisch gab es eine gesüßte Getreidespeise, zu der natürlich Ahornsirup gereicht wurde.
Bernard de Muraille:
Bernard war seit dem Urteil über die nicht viel jüngeren Knechte still geworden, der anflug eines Grinsens und vor Schadenfreude lachender Augen war für gute Beobachter die gesamte Zeit nicht zu übersehen gewesen.
Mittlerweile beim Nachtisch angekommen, welchen er wie alle anderen Gänge ebenfalls zuerst vom Teller der Baronin vorkostete, brach er letztlich von selbst sein Schweigen:
"Madame? Mir fiehl es auf dem Ausritt heute vormittag auf, bereits hier am Alvasee herrscht anscheinend bereits eine andere Vegetation vor - ich meine... zumindestens lassen sich hier bei weitem nicht so viel und wundervoller Ahorn ausmachen wie in der Heimat!"
Bei diesen Worten hebt er die Karaffe mit dem bernsteinfarbenem Inhalt fast auf Augenhöhe und lässt bedächtig es einige Male auf sein Dessert tropfen
"Wie lange sind wir nun eigentlich bereits unterwegs? ich habe ganz das Gefühl für diesen Sommer verloren, die Hitze war grauenhaft.."
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau schob die Schale mit Nachtisch von sich und lächelte ob des Versuches des Knappen leichte Konversation zu betreiben.
"Südlich der Droor scheint die Sonne heißer auf die Gemüter zu brennen."
lautete die ironische Antwort auf seine Beobachtung.
"Wir sind jetzt seit knapp 2 Monden unterwegs. Und es sieht auch nicht danach aus, dass die Reise sobald zu Ende sein wird."
Isabeau spielte mit dem Weinglas, während sie auf einen Punkt in der Ferne sah, offenbar tief in Gedanken versunken.
"Ihr müsst mich morgen verlassen, Bernard."
meinte sie etwas abrupt.
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