Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Im Heerlager des Herzogs von Hanekamp

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Jelena:
Die Geräusche des Lagers um sie herum drangen gedämpft durch die Plane an das Lager, welches ihr auf dem einfachen Planwagen bereitet worden war.
Wo der Wagen mitten in der Nacht auf einmal aufgetaucht war, wollte sie eigentlich gar nicht so genau wissen. Es würde einige Zeit dauern, bis Anica mit dem restlichen Pilgerzug zu ihnen traf und sie vermisste sie und ihre restliche Ausrüstung schmerzlich.
Schmerzen!
Schmerz war gar kein Ausdruck, wenn sie an die neu eröffnete Wund in ihrer Flanke dachte. Um ein Haar wäre es zur Katastrophe gekommen und augenblicklich fühlte sie sich, als ob die Herden aller 7 Clans über sie hinweggefegt wären. Aber immerhin fühlte sie was und das hieß doch, das sie am Leben war, oder?
In Anbetracht der Alternativen war das gar kein so schlechter Ausgangspunkt.
Punkt. Eigentlich sollte sie einen Strich unter die ganze Sache ziehen und sich einem neuen Kapitel zuwenden, aber leichter gesagt als getan, wenn sie sogar zu schwach war um eine Schale Tee anständig zu halten.

Jelenas Gedanken kreisten umeinander und jagten sich gegenseitig wie der Hund seinen eigenen Schwanz, während das Fieber noch durch ihren Körper wütete. Sie war zwar erweckbar, aber die Medizin trübte ihre Gedanken und reichte doch nicht aus, um die Schmerzen zu dämpfen, die sie jedes Mal erdulden musste, wenn Luthor die Wunde aufs neue säuberte und verband.

Wydh:
Mit einem Eimer, mehreren Tüchern und anderen Gerätschafften kletterte Wydh in den Planwagen und schaute, ob das Fieber ihrer Meisterin immernoch so stark wütete, wie die letzten Stunden.
Zu ihrer Entäuschung war das Fieber sogar noch angestiegen und sie musste dringend etwas stärkeres probieren, als die normalen Wickel, die sie ihrer Meisterin regelmäßig legte.

Nach kurzem Überlegen zog sie den Eimer zu sich, kippte den noch warmen Pfefferminztee hinein, den sie Jelena eigentlich einflößen wollte und verrührte diesen mit dem kalten Wasser.
Dann zog sie ihre Meisterin Stück für Stück aus und wusch sie mit dem Gemisch, in der Hoffnung die Pfefferminze würde Jelena die tobende Wärme aus dem Leib ziehen.

Jelena:
Jelena schlug die Augen auf und blinzelte etwas in das diffuse Licht, welches durch die Plane über ihr einfiel.
Sie leckte sich über die aufgesprungenen Lippen und versuchte zu lächeln, als sie Wydhs Ohren erkannte.
"Nicht kitzeln..." murmelte sie.

Wassilij:
In der Zeit seit seiner Rückkehr zu Jelena, war Wassilij immer wärmer geworden. Er hatte begonnen sich in der Gemeinschaft von Jelenas Lehrlingen und Freunden wohl zu fühlen. Seit ihrer Notoperation jedoch, hatte er sich zunehmend entfernt. Er holte sich zwar das Essen jedesmal, aß aber nicht mehr in der Gemeinschaft, sondern alleine. Versuche ihn zum Reden zu bringen schlugen fehlt, nicht ein Wort hatte er seit dem Abend gesprochen. Seine beherrschte Art, war einer Aura des Zornes gewichen, welche niemand zudurchdringen vermochte schien es.

Gelegentlich erschien es jenen, die ihn länger beobachteten, als ob er nur nach einem Ventil suchte um seine Wut hinaus zu lassen.

Das einzige, was er regelmäßig machte war einen Blick nach Jelena zu werfen. Selbst sein allmorgentliches training zeugte von kochenden Emotionen.

Wydh:
Ein lächeln spielte sich um Wydhs Lippen, als Jelena sie erkannte.
In dem Wissen, das ihre Meisterin sich eh nicht wehren könnte, strich sie ihr sanft übers Haar.
Dann fuhr sie mit ihrer Arbeit weiter fort, wobei sie diesmal etwas mehr Durck ausübte.
Währenddessen erzählte sie ihrer Meisterin mehr oder weniger interessante Neuigkeiten über Wassilijs geistige Abwesenheit, Svenjas Bogenschießkünste oder gar Temris versuch im dunklen Wald Heilkräuter zu finden, um sie länger bei Bewusstsein zu halten.

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