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"der gespielte Tod"-Hilfe zum Schulprojekt/larpdis

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Mirri:
Hallo zusammen!

Für ein Schulprojekt zum Oberthema „Tod“ bräuchte ich ein wenig eure Mithilfe. Das kann sich auch gerne zu einer Disskusion ausweiten, ist sogar gewünscht.
Mein Thema bezieht sich auf den Umgang mit dem „gespielten Tod“. Wenn ihr euch ein wenig dazu äußern könntet, auf meine vorformulierten Fragen etwas eingehen könntet wäre das prima!
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Denk darüber nach, was du denkst, wenn „Du“ [also dein Charakter] stirbst.

Welche Gedanken schießen dir durch den Kopf?
Was fühlst du dabei?
Planst du einen Tod, wenn ja wieviel Zeit benötigst du dazu?
Inszinierst du deinen Tod oder lässt du inszinieren oder kommt alles spontan?
Wenn du dir dieses „show-sterben“ aus ethischer/reiligiöser Sicht anschaust, was geht dir dabei durch den Kopf?
Hast du ein Problem damit einen Charakter zu töten (ob eigen oder anderen ist hier egal) wenn du vor kurzem einen geliebten Menschen verloren hast oder geht dir dieser Gedanke überhaupt durch den Kopf?
Wenn du einen anderen Charakter tötest, denkst du dabei an den Mensch hinter der Figur oder denkst du die Figur sei real?.
Hast du vielleicht ein Problem damit Todesstöße zu setzen, weil du es mit deinem Gewissen nicht vertreten kannst?
Hilft dir der „gespielte Tod“ um einen realen zu überwinden?
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Du kannst, wenn dir die Fragen zu persönlich sind, auch eine mail an mir-en-fea@fantasymail.de senden. Sollte dir etwas anderes, als nur diese groben Fragen einfallen, kannst du das natürlich auch sagen.

Danke für die Mithilfe

Tillummysterium:
Welche Gedanken schießen dir durch den Kopf?
"Mist, aber nix zu machen"
Was fühlst du dabei?
"Enttäuschung. dass ich es nicht spielerisch geschafft habe zu entrinnen"
Planst du einen Tod, wenn ja wieviel Zeit benötigst du dazu?
"also für einige meiner Charaktere habe ich schon Tode geplant, weil ich diesen charakter nicht mehr spielen wollte/konnte"
Inszinierst du deinen Tod oder lässt du inszinieren oder kommt alles spontan?
"das kommt spontan... aber ich versuche immer das darstellerische maximun da raus zu holen"
Wenn du dir dieses „show-sterben“ aus ethischer/reiligiöser Sicht anschaust, was geht dir dabei durch den Kopf?
"find ich in ordnung.."
Hast du ein Problem damit einen Charakter zu töten (ob eigen oder anderen ist hier egal) wenn du vor kurzem einen geliebten Menschen verloren hast oder geht dir dieser Gedanke überhaupt durch den Kopf?
"ich komm garnicht auf die idee das zu assoziieren... OT bleibt OT und IT bleibt IT"
Wenn du einen anderen Charakter tötest, denkst du dabei an den Mensch hinter der Figur oder denkst du die Figur sei real?
"wenn ich einen anderen charakter töte, dann ist das ein spiel... und dann sollte das auch wie ein spiel behandelt werden"
Hast du vielleicht ein Problem damit Todesstöße zu setzen, weil du es mit deinem Gewissen nicht vertreten kannst?
"nein"
Hilft dir der „gespielte Tod“ um einen realen zu überwinden?
"Wie gesagt: OT bleibt OT!"

Tobi:
Das Thema ist ziemlich sensibel und man muß echt aufpassen, wie man damit umgeht. Gerade in früherer Zeit, so vor 10 Jahren wurde Rollenspielern oft ein Strick daraus gedreht, dass sie angeblich Spiel und Realität nicht unterschieden konnten. Besonders tragisch war ein Fall (oder mehrere Fälle) in Amerika, wo ein D&D Spieler Selbstmord beging, weil sein Charakter starb und er nun keinen Sinn mehr sah weiter zu leben. Vernünftige infos dazu gibt es unter http://www.rollenspielstudien.de/
Da das Rollenspiel aber schon seit längerem das Image als böse Satanisten/Kultisten abgelegt hat hier meine Antworten:

Welche Gedanken schießen dir durch den Kopf?
Tja dumm gelaufen, ich hätte gern weitergespielt, aber tot ist tot.
Was fühlst du dabei?
siehe oben
Planst du einen Tod, wenn ja wieviel Zeit benötigst du dazu?
Bis jetzt noch nicht, aber ich könnte mir sicher Situationen oder Charaktere vorstellen, bei denen ich das machen würde.
Inszinierst du deinen Tod oder lässt du inszinieren oder kommt alles spontan?
Bis jetzt immer spontan, aber ich könnte mir wie gesagt auch inszenierte Sachen vorstellen.
Wenn du dir dieses „show-sterben“ aus ethischer/reiligiöser Sicht anschaust, was geht dir dabei durch den Kopf?
ethischer/reiligiöser Sicht  hää was meinst du damit. Es ist ein Spiel, wie ein Theaterstück, stell dir vor Romeo und Julia wären am Ende nicht gestorben. Ich bin mir sicher niemand hat ethisch/reiligiöse Verbindungen zu Shakespear. Es ist Entertainment.
Hast du ein Problem damit einen Charakter zu töten (ob eigen oder anderen ist hier egal) wenn du vor kurzem einen geliebten Menschen verloren hast oder geht dir dieser Gedanke überhaupt durch den Kopf?
Hatte die Situation noch nicht. Natürlich beeinflussen deine OT-Ansichten dein Spiel, so gut kann keiner Schauspielern, um das völlig abzustellen.
Wenn du einen anderen Charakter tötest, denkst du dabei an den Mensch hinter der Figur oder denkst du die Figur sei real?.
weder noch. Ich spiele als sei die Person real. Ich weiß, dass sie es nicht ist, aber ich tuhe so als ob sie es wäre. An die Person, die dahinter steckt danke ich nicht. Es ist egal, welcher Mesch Merkutio spielt, ich bin Tybald und werde ihn(Merkutio) umbringen.
Hast du vielleicht ein Problem damit Todesstöße zu setzen, weil du es mit deinem Gewissen nicht vertreten kannst?
Es gibt gewisse Sachen, die ich nicht spielen will, weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Der Tod gehört nicht dazu, er ist im Vergleich zu anderen Sachen, die man spielen könnte harmlos.
Hilft dir der „gespielte Tod“ um einen realen zu überwinden?
Wie gesagt, ich bin zum Glück noch nie in diese Situation gekommen, bezweifle aber, das mir Erfahrung mit dem gespielten Tod helfen würden. Genauso wie ich bezweifle, dass ein Theaterschauspieler dadurch, das er jeden Abend Julia tot in seinen Armen hält besser über den Tod seiner Frau hinwegkommen würde.

Mirri:

--- Zitat ---Wenn du dir dieses „show-sterben“ aus ethischer/reiligiöser Sicht anschaust, was geht dir dabei durch den Kopf?
ethischer/reiligiöser Sicht hää was meinst du damit.
--- Ende Zitat ---

Ist halt ein religionsprojekt ;-) sone Frage musste ich wohl reinbringen.

Im Grunde meine ich damit aber, ob du evt ein schlechtes Gewissen hast, wenn du daran denkst, dass du den Tod spielst und andere damit wirklich kämpfen. Im Grunde wie als würdest du essen wegewerfen und daran denken, dass in Afrika ein Kind hungert.

Danke euch beiden und danke für den Link, werd ich mir mal anschaun

Tobi:
Darauf kann ich dir antworten:
Der Tod gehört zu unser aller Leben dazu. Manche sind sich dessen mehr bewusst als andere, weil sie täglich damit konfrontiert werden. Aber sterben müssen wir alle irgendwann und da Schauspiel, Theater, Literatur und Larp Reflektionen der Wirklichkeit sind hat der Tod dort durchaus einen berechtigten Platz.

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