Der Städtebund von Tangara > Fanada
Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.
gerhardt:
Gerhardt war nicht ganz so amüsiert wie er sich gab aber er wusste das würde noch kommen, man konnte gute Laune tatsächlich nur in sich finden
und da konnte man nachhelfen.
"was ist eigentlich mit euch Wassilij?
Ich höre euch nie singen oder prahlerische Reden führen, daß ihr gelacht habt ist ja schon eine besondere Erfahrung."
Wassilij lächelte ihn als Antwort nur vielsagend an, er war nun mal kein Mensch der sein Herz auf der Zunge trägt.
"Seis drum... wier sind da. Vielen Dank für eure Gesellschaft."
Der Feldwaibel betrat die Küche, einige Bedienstete schauten verwundert auf.
"Keine Sorge die Herrschaften. Ich brauche lediglich etwas Hafer, Eier, Butter, Mehl, Zucker und Salz ach ja... und ein wenig
Pottasche oder Rotwein das tut's auch!"
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte Gerhardt nach eineinhalb Stunden tatsäschlich eine Schale mit Keksen in den Händen.
"Ähm eure Herrin? Sitzt die immer noch über den Büchern?"
Jelena:
Anica, die das ganze Spektakel belustigt beobachtet hatte, grinste den Soldaten an:
"Nein, tut sie nicht mehr. Sie befindet sich auf dem Dach, sie wollte den Pavillon inspizieren."
Die Magd machte eine scheuchende Handbewegung und komplimentierte Gerhardt mit sanftem Druck aus der Küche heraus:
"Ich räum schon auf, geht ihr mal. Sie wird sich bestimmt über Gesellschaft freuen..."
Das war das erste mal das Gerhardt so etwas wie einen persönlichen Kommentar von Anica hörte. Soweit er wusste stammte die Magd ebenfalls aus Medvjedstan und sie zeigte eine genauso unbedingte Loyalität wie Wassilji. Man müsste ihr schon den Kiefer brechen, wollte man etwas über Jelenas persönliche Dinge erfahren.
Das Dach des Kontors wurde wie ein zusätzlicher Raum genutzt. Es war flach und von einer halbhohen Mauer umgeben. Jelena hatte eine hölzerne Konstruktion errichten lassen, die, sobald das Wetter halbwegs mitspielte, mit Zeltplanen überzogen wurde. Eigentlich fand hier die Meditation statt, wenn Väterchen Frost nicht höchstpersönlich einen Besuch abstattete.
Als Gerhardt das Dach durch die Falltür betrat strahlte ihn ein makelloser Winterhimmel an. Der Schnee glitzerte und verwandelte die Stadt in einen Traum aus Zuckerguß. Alles häßliche, zumindest für eine Weile, unter ihm verborgen.
Jelena stand mit dem Rücken zu ihm am anderen Ende des Daches und schien in Gedanken versunken.
gerhardt:
So ganz konnte er seine herkunft nich verleugnen, denn er ertappte sich dabei wie er einen kurzen prüfenden Blick auf die Flachdachkonstrution warf.
Abgesehen von einigen feuchten stellen an der Attika Aufführung war aber so weit alles in Ordnung.
Gerhardt stellte sich neben Jelena und schaute auf die Stadt hinaus.
"Laut einer alten Valkensteiner Sage hat einst ein Wintergeist den Schnee auf die Erde gebracht um einem frühen König
zu beweisen das kein Prunk der Menschen mit den Kräften der Natur mithalten kann indem er die goldenen Kuppeln des
Königs genau so weiß schmückte wie die Bettelhütten der Armen."
"Keks?"
Jelena:
Jelena wandte sich langsam zu Gerhardt um. Sie war bleich und übernächtigt, das zeigten die Augenringe ganz deutlich. Als sie ihn anlächelte, da wirkte sie auf einen Schlag deutlich jünger.
"Vermisst du Valkenstein?"
Sie warf einen Blick auf die Schale in seinen Händen:
"Ich wusste gar nicht das Anica heute backen wollte..."
Ihr Blick wanderte zu dem Mehlstaub auf seinen Hosen und den Haferflocken in den Falten seines Hemdes. Sie stutzte:
"Hast du etwa gebacken?"
gerhardt:
"Uuach... betrachte es als eine Form von Rache, tagelang hast du mich mit Haferschleim abgefüttert, jetzt wollte ich dir eine Dosis deiner eigenen Medizin verpassen."
Langsam glättete sich das Lächeln in Gerhardts Gesicht.
"Auf deine Frage..... es ist etwas seltsames mit der Heimat, letzten endes zieht es einen immer dorthin zurück wo man geboren ist, selbst wenn man es einem in der Ferne tausend mal besser geht."
Er stocherte mit seiner Stiefelspitze im Schnee während er weitersprach.
"Ich bin nicht in Valkenstein geboren, natürlich würde ich gern Weißenthurm, die Goldfelsen oder Hemach Vorr wiedersehen weil mir das Land ein Zuhause geboten hat aber wir beide wissen das es nicht das Selbe ist was an dir nagt."
Gerhardt hielt ihr die kleine Schüssel hin.
"Sei vorsichtig mit denen, ich hab zu spät bemerkt daß du sogar Vanillezucker da hast und ich konnte nicht wiederstehen den auch noch hinein zu tun, jetzt fürchte ich sind sie zu süss."
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