Der Städtebund von Tangara > Fanada
Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.
gerhardt:
*Bereit? Bereit wie eine Kuh zum Hasen jagen* Dachte sich Gerhardt mürrisch.
Er trieb Großväterchen an und tatsächlich, nach dem dritten mal reagierte er sogar.
Was darauf folgte war allerdings genau so unerfreulich, der breite Rücken des Pferdes machte es fast unmöglich sich darauf zu halten
und seine grobe gangart schüttelte Gerhardts Knochen durcheinander.
"Zuweilen, verehrte Jelena, habe ich das gefühl du hast einen sehr perfiden Humor.
Du hast unmengen von Pferden aber ich muß mich auf einen verkleideteten Lindwurm setzen."
Gerhardt versuchte, bei all den schwierigkeiten schritt zu halten, zu lächeln.
Jelena:
Jelena warf einen Blick über die Schulter und grinste vergnügt bevor sie sich wieder auf den Weg vor sich konzentrierte. Sie kannte diese Straße wie ihren Handrücken. Da es eine der wenigen war, die von Fanada Richtung Rothornpass führten wurde sie auch im Winter in gutem Zustand gehalten und man konnte hier entlangreiten ohne Angst haben zu müssen, dass das Pferd sich die Beine brach.
Jelena stieß einen Jauchzer aus und Sudbina verfiel in einen schnellen Gallopp der seine Reiterin schnell von den anderen davon trug. Die Heilerin beugte sich tief über seinen Hals und kniff die Augen gegen den beißenden Wind zusammen. In einem Augenblick lachte sie noch, doch auf einmal schien etwas in ihr aufzubrechen, Tränen liefen ihr über das Gesicht und etwas schnürte ihr die Kehle zu, sie versuchte Luft zu bekommen, aber es schien als ob sie ersticken würde.
Jelena schrie.
Sie schrie gellend all ihre Wut und Trauer in den pfeifenden Wind bis ihre Stimmbänder versagten.
Sudbina, durch das völlig irrationale Verhalten seiner sonst besonnenen Reiterin irritiert, verfiel in einen gestreckten Gallopp der sogar einer so erfahrenen Reiterin alles abverlangte um sich im Sattel halten zu können. Jelena hatte Sudbina seit seiner Geburt und sie hatte ihn von eigener Hand aufgezogen und später trainiert. Das Schlachtross würde sogar in diesem Zustand auf einen Zuruf von ihr reagieren aber er kam nicht.
Jelena krallte sich in seiner Mähne fest und ließ sich davon tragen. Weg von all der Wut, dem Hass und der Trauer.
Weg von der Verantwortung.
Wassilij:
Wassilij, hatte schnell und geübt seinen Hengst Matsch gesattelt. Der Hengst war ein stolzes und feuriges Tier, wenn auch nicht so stark wie Jelenas Ross, so war er dennoch schnell und wendig.
Auf seine Sinne vertrauend, behielt er Jelena im Auge, blieb aber neben Gerhardt um ihm im Notfall auf dem Pferd zu helfen.
Als sie jedoch zu schreien begann, runzelte er die Stirn und rief Matsch nur kurz ein Wort zu, woraufhin dieser lospreschte und Wassilij auf seinem Pferd davon flog und Jelena hinterher. Langsam, sehr langsam, näherte Matsch sich Jelena, während Wassilij sich tief über sein Pferd beugte um dem Wind keine Angriffsfläche zu bieten.
gerhardt:
Sein erster Reflex als er Jelena schreien Hörte war gewesen zu seiner Waffe zu greifen aber Gerhardt hatte nur eines seiner Wurfmesser mit.
Eine Bedrohung konnte er nicht ausmachen.
Als gerhardt Wassilij ein Zeichen geben wollte war dieser natürlich schon längst hinter Jelena hergeprescht.
"Nun komm schon alterchen ich weiß zwar nicht was genau los ist aber ich glaube wir werden weiter vorn gebraucht."
Mit diesen Worten trieb er das Pferd an.
Jelena:
Ob es nun Gerhardts Bitte oder der Herdentrieb war, der Wallach verfiel in Galopp und brachte seinen Reiter zumindest in Sichtweite der beiden anderen Pferde.
Jelena hörte nichts mehr außer dem Schnauben ihres Pferdes und dem Blut, das in ihren Ohren dröhnte. Sekunden wurden zu Minuten und verschwanden schließlich in der Unwichtigkeit. Irgendwann blieb Sudbina erschöpft und mit zitternden Flanken stehen und ging unruhig hin und her.
Jelena blieb bewegungslos auf seinem Rücken liegen, das Gesicht in die Mähne des treuen Tieres gepresst.
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