Der Städtebund von Tangara > Fanada
Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.
gerhardt:
Gerhardt klopfte auffordernd auf seine Bettkante und tatsächlich, wiederstrebend setzte sich Jelena zu ihm.
"Jelena... ich weiss das es sehr knapp war, wieder einmal, und ich weiss auch das ich noch nicht über dem Berg bin.
Um so mehr freue ich mich Jetzt euch zu sehen, wenn ich es schaffe dann weil ihr mir geholfen habt, wieder einmal, und wenn nicht
dann freue ich mich weil ich euch vorher noch einmal sehen konnte.
Jelena... ich bin Soldat, ich muss für den Augenblick leben ansonsten würden mich die Sorgen auffressen."
Er blinzelte sie schelmich an, auch wenn er schwierigkeiten hatte Luft zu holen.
"Ausserdem : Ich bin fast nackt, ihr sitzt an meinem Bett also wenn ihr euch Sorgen machen wollt dann höchstens über getuschel in eurem Haus." Gerhardt lachte wurde aber vom Husten unterbrochen.
Jelena:
Jelena reichte ihm ein Taschentuch und meinte nur:
"Raus mit dem Schmodder, wenn es sich löst sind wir auf dem richtigen Weg."
Nachdem der Husten verebbt war reichte sie ihm den Becher mit Tee und stützte ihn beim Trinken.
"Falls es dich interessiert, um meine Tugend mach ich mir die geringsten Sorgen. Ich habe wahrscheinlich die einzigen nicht-tratschenden Mägde in ganz Fanada. Davon mal abgesehen, wer glaubt mir schon, dass ich etwas getan habe, was ich nicht wollte, solange kein Messer an meiner Kehle sitzt?"
Obwohl das letzte mit einem Lächeln gesagt wurde, hörte man doch eine gewisse Bitternis und Müdigkeit heraus.
Jelena half Gerhardt sich wieder zurückzulegen und stand auf um das Feuer zu schüren. Es war angenehm warm in der kleinen Kammer, die Jelena wohl als Arbeitsraum diente, wenn sie Kranke versorgte: das Bett, auf welchem Gerhardt lag stand an der rückwärtigen Wand in der Nähe des Kamins. An der gegenüberliegenden Wand stand ein schwerer Arbeitstisch, auf dem Tiegel, Mörser und Phiolen aufgebaut waren. Über dem Tisch hingen Kräuterbüschel von der Decke und darunter schienen die Reisetruhen gestapelt zu sein. Zwischen Tisch und Tür stand ein ganz besonderes Möbelstück, es war ein Schrank der fast bis an die Tecke reichte und nur aus Schubfächern zu bestehen schien. Die Knäufe waren inzwischen vom ganzen Gebrauch blankpoliert, aber man erkannte die hochwertige Verarbeitung.
Nachdem sie Holz nachgelegt hatte stand Jelena schwerfällig auf hielt sich mit einem unterdrückten Stöhnen den unteren Rücken. Die Heilerin bewegte sich deutlich abgehackter als sonst und schien es zu vermeiden sich zu bücken.
gerhardt:
Gerhardt beobachtete ihre Bewegungen und seine Falten auf der Stirn wurden noch ein wenig tiefer.
"Wasilij geht euch bestimmt in letzter Zeit mächtig auf die nerven... und lasst mich raten......., Luthor bestimmt auch, zusammen
mit einigen anderen die euch nahe stehen. Muss ich mich wirklich in die Gruppe der Leute einreihen die euer bestes wollen und auf die ihr nicht hört?"
Jelena drehte sich zu ihm und blickte ihn an mit einer Mischung aus schmerz und trotz.
"Ich sehe es schon. Spart euch die Antwort, ich bin noch zu schwach für einen Aussichtslosen Kampf aber vielleicht könnt ihr mir sagen was euch in meiner Abwesenheit
wiederfahren ist, denn ich mag ein Dummer Mann sein aber ich kann erkennen wenn Körperliche beschwerden teilweise ein Spiegel Seelischer schmerzen sind."
Er versuchte so aufmerksam wie möglich zu schauen.
Jelena:
Jelena seufzte und legte den Schürhaken beiseite. Sie ging zum Strohsack zurück und ließ sich auf das Lager fallen:
"Hör auf mich zu ihrzen, Gerhardt. Ich denke, wir sind darüber hinaus, oder?"
Sie ordnete ihre Kleider, man sah ihr an, dass sie ihre Worte sorgfältig abwägte:
"Du solltest schlafen, Gerhardt. Ich habe Rückenschmerzen weil ich die letzten 5 Jahre in gebückter Haltung über Tischen und auf Schlachtfeldern verbracht habe. Zusätzlich dazu habe ich einige Andenken aus Lodrien mitgebracht... irgendwann mal erzähle ich dir, wie Jaschme meine zertrümmerte Wirbelsäule zusammengefügt hat."
Jelenas Blick glitt in die Ferne und sie spielte mit einem Faden an ihrem Ärmelsaum.
"Wie dem auch sei. Du hast die Situation mit einem Blick erfasst. Aber Luthor ist zu jung für manche Dinge und Wassilji darf sich mit einigen Sachen nicht belasten wenn er seiner Aufgabe nachkommen soll. Und ich verspreche dir, das wir über meine Alpträume reden werden. Aber erst einmal musst du gesund werden."
gerhardt:
Gerhardt schlug den Blick nieder.
"Nun gut belassen wier es vorerst dabei."
Dann hellte sich sein Gesicht auf.
"Dabei fällt mir ein.... Du wirst nicht glauben mit wem ich mich unterhalten habe!
Ich vermute mal du hast von ihr schon gehört: Cassandra, zornige Frau mit seltsamen Haustiergeschmack.
Jedenfalls hat sie mir nahegelegt meine religiöse Überzeugung zu überdenken und es würde mich brennend interessieren was du
davon hälst."
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