Der Städtebund von Tangara > Fanada
Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.
gerhardt:
Gerhardt prustete durch die Nase und musste erst Husten bevor er antworten konnte.
"Deine hohe Meinung von mir beschämt mich, im ernst Jelena, ich fürchte ich bin nicht so gut und aufrecht wie du vermutest.
Und meine Seele lechzt vor allen Dingen danach in ruhe gelassen zu werden von allen Religiösen Spinnern und Fanatikern.
Meine Wahl viel auf Lavinia weil ich eine gewisse Bringschuld gegenüber den Göttern habe und mir Lavinia am wenigsten
unnötig erschien."
Gerhardt hustete sich einige Krümel aus der Luftröhre.
"Ich habe Priester jeglicher coleur nie wirklich ernst nehmen können, vielleicht empfand ich Cassandra auch deshalb nicht sonderlich bedrohlich.
Aber Fakt ist daß ich wohl an einem Spiel teilnehmen muss dessen Regeln ich nicht kenne weil allem anschein nach die Götter wollen daß ich mitspiele.
Also wenn du dazu was zu sagen hast: Nur heraus damit!"
Jelena:
Jelena runzelte besorgt die Stirn:
"Ich begreife was du mir sagen möchtest, aber ich bin nicht glücklich damit. Die Götter greifen in unser Leben ein, das ist unbestritten. Sie segnen uns und leiten uns. Ohne sie wäre keine Hoffnung und kein Licht."
Sie hob ihre Hände und hielt sie Gerhardt hin.
"Glaubst du wirklich ich wäre so gut, wenn nicht Milostis Segen auf meinen Händen liegen würde? Glaube mir, Gerhardt, ich habe schon sehr oft der Götter Gegenwart während meiner Arbeit verspürt, ihre aufmunternde Hand auf der Schulter oder auch den kalten, abweisenden Atem. Manchmal sogar den Tritt in den Arsch..."
Sie seufzte und griff wieder nach ihrer Teeschale.
"Gott begegnet uns in 777 Inkarnationen und jeder findet die Facette des göttlichen, die ihn in seinem Leben leiten kann. Du hast sie noch nicht gefunden. Du verpackst es als Zynismus, aber du vergisst, dass ich dich kenne, Gerhardt. Nur wer Gnade kennt kann sie auch geben... und du, der du Tod und Krieg bringst und Dinge tust die getan werden müssen... Du gehst einen schmalen Grat und hast Angst, dass du zu dem wirst, das du bekämpfst. Doch gleichzeitig gewährst du Gnade wenn es in deiner Macht steht. Also bist du in meinen Augen ein guter Mann. Und als solcher suchst du nach etwas Besserem. Meine Meinung nach wirst du in Lavinias Riten keine Erfüllung finden. Könntest du dir vorstellen einer anderen als einer engonischen Gottheit zu folgen?"
gerhardt:
Gerhardt hörte ihr zu, dann blickte er zur Deck als stünden dort die Worte die er brauchte.
Ich weiss selbst auch daß es die Götter gibt, mir selbst ist eine Inkarnation Alamars fast auf die Füsse getreten aber genau das, macht ja die Dinge so komoliziert.
Ich bin kein Adliger und doch weiss ich wie sie denken, was sie treibt und was sie erreichen wollen, mehr als es den meisten bewust ist.
Und warum weiss ich das? Weil es Menschen sind!
Nur... Götter sind Götter ,ich kenne weder ihre Absichten noch ihr vorgehen und da sie ganz offensichtlich teile unseres tuns lenken, bin ich mir nicht einmal sicher ob ich überhaupt
eine eigene Wahl habe."
Da war es wieder: Dieses Gefühl irgendetwas grundlegenes ist falsch und lässt sich doch nicht greifen.
"Ich möchte mich mit dir nicht streiten aber ich glaube auch ohne die Götter gäbe es Licht denn alles gute und gnädige läge in uns, es wäre eine Notwendigkeit um weiter zu bestehen, Götter wären dann nur eine Erfindung derjenigen die leichte Antworten auf die komplizierten fragen des Lebens bräuchten."
Gerhardt seufzte tief.
"Aber es gibt sie nunmal und auch ich muss mit ihnen klar kommen. Erfüllung werde ich mit keinem Gott finden, dazu sind wir zu verschieden aber ich vermute fast, wenn ich dich so höre, daß du noch eine Alternativ zu Lavinia im Ärmel hast? Ich bin mit meinem Wissen am Ende für Unterstützung wäre ich dankbar!"
Jelena:
Jelena schwieg eine Zeitlang und als es schon fast schien, dass sie nicht mehr antworten würde, begann sie zu sprechen:
"Die Meditation ist der Weg mit dem Göttlichen und unseren Ahnen zu sprechen. Wenn ein Junge oder ein Mädchen erwachsen wird, dann gibt es wie überall Rituale, die diese Zeit des Übergangs begleiten. Eines davon hilft die Inkarnation des Göttlichen zu finden, die diesen Menschen im weiteren Leben begleiten und leiten soll. Es ist nichts absolutes, viele der Medvjedstani verehren einen Kanon an Inkarnationen und abhängig davon in welchem Lebensalter man sich befindet wechseln diese ganz natürlich. Einige, so wie ich, verschreiben ihr Leben den Prinzipien einer einzelnen Inkarnation und rufen die anderen nur zu ganz bestimmten Gelegenheiten an. Wenn du möchtest, dann werde ich dich für dieses Ritual vorbereiten. Es erfodert allerdings einen offenen Geist und viel Vertrauen in mich. Selbst dann kann es sein, dass es einfach nur die langweiligste Stunde in deinem Leben wird."
Jelena zuckte die Schultern:
"Einen Versuch wäre es wert und sei es auch nur, dass du dir über bestimmte Dinge klar wirst."
gerhardt:
Gerhardt presste die Lippen aufeinander.
"Normalerweise schätze ich es nicht sehr wenn andere in meinem Geist herumpfuschen aber bei dir habe ich bereits Ausnahmen gemacht, also warum nicht?
Ach nur eins noch.... brauchen wir dafür eine tote Katze an einer Schnur befestigt?"
Dann grinste er sein breites Gerhardt grinsen.
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