Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Im Winterquatier von Simon

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gerhardt:
Gerhardt hob die augenbrauen um Lorainne dann ernst zu fixieren.
"Ihr erestaunt mich..... und zwar sehr. wAS GLAUBT Ihr was diese Schlacht ist? Ein Spiel? Das ist doch keine Frage von Glück
oder Unglück.
Wir sind alle Soldaten und wir werden dafür sorgen daß wir gewinnen ansonsten bräuchten wir garnicht erst anzutreten.
Brüllend in eine Schlacht zu rennen in der man nichts gewinnen kann ausser den Tod, überlasse ich gerne den Tior Anhängern.
Ich glaube nicht an den Sieg, ich weiß das wir siegen."
Er beugte sich vor um ihr noch besser in Gesicht sehen zu können.
"Und ihr, verehrte Lorainne de la Follye des Joux, solltet eure Überzeugung bedenken denn sonst, fürchte ich, rennt ihr in euer Verderben
und das wäre doch ein Verlust."

Mel:
Lorainne tat Gerhard Vortrag mit einer herrischen Handbewegung ab, die man in ähnlicher Weise bei der Baronin beobachten konnte.
Nachdem sie tief Luft geholt hatte, um ihrer Stimme einen festen Ton zu verleihen, erwiederte sie:" Dass Krieg kein Spiel ist, ist MIR durchaus bewusst. Bei den Göttern, ich habe Menschen getötet, manche wollten nur fliehen, aber man konnte die Verräter nicht von den anderen unterscheiden. Wir sind durch ein Dorf geritten und haben alles getötet, was uns vor das Schwert kam, an einer seite rein, auf der anderen wieder raus.. und da war dan dieses Kind, das dort mitten drin stand und nach seiner Mutter rief und Simon ritt es über den Haufen, weil er so im Blutrausch war, dass er es einfach nicht gesehen hat. Das, mein lieber Gerhard, war meine erste Schlacht, das erste Mal, dass ich gekämpft hatte, damals noch als Antoine. Und ihr wollt mir vorwerfen, dass ich denke, dass die Schlacht nur ein Spiel ist?"
In Lorainnes Augen blitzte es unheilvoll, ihr Mund war verkniffen, der Ton eisig.
"Manchmal wünsche ich mir tatsächlich, es wäre  nur ein Spiel, und wir können morgen alle wieder heim zu unseren Familien, aber leider ist es das nicht, das ist auch mir bewusst." Dann wurde sie wieder etwas entspannter und man konnte wieder den bekannten Schalk aufblitzen sehen:"In einer Sache habt ihr allerdings recht: Ich überdenke gerade meine Überzeugungen. Mit Robert habe ich schon darüber philosophiert, soll ich mit Euch weitermachen? Ich glaube, ich bin auf der Suche, nach meinen Überzeugungen, nach dem Sinn des Tuns, obwohl ich durchaus zufrieden mit dem bin, was ich jetzt tue, aber..."
Sie winkte ratlos ab.

gerhardt:
Gerhardt sah kurz zu Robert hinüber der sich behaglich auf seinem Strohkissen lümmelte, scheinbar froh diesmal nicht Ziel eines von Lorainnes ausbrüchen zu sein.
Dann glitt sein Blick zurück zu Lorainne und seine Augen waren müde.
"Ach.. Lorainne... ihr seid so jung...... und alle Götter mögen euch beistehen in den Zeiten die vor uns liegen, denn ihr seid die Zukunft des Landes.
Das allein könnte euch Sinn genug sein.
Aber wenn ich euch wirklich etwas raten darf: Ein Schiff fragt nicht nach dem Wind der es antreibt und würde es nach ihm schauen, es würde den Kurs ändern.
Ihr solltet euch nicht zu diesem Zeitpunkt mit solchen Fragen quälen, tut jetzt was jetzt zu tun ist, konzentriert euch auf euer sein und nicht auf euer werden.
Oder um bei meiner Metapher zu bleiben: Wenn das Schiff im Hafen ist träumt es von neuen Fahrten und neuen Winden."
Mit einem schlag wich die Müdigkeit aus Gerhardts Augen.
"Und ich konzentriere mich jetzt darauf noch einen Schluck aus der Flasche zu bekommen bevor mein Oberst sie allein austrinkt."

Mel:
"Dazu muss man erstmal einen Hafen finden, in den man ankommen kann und davor grauts mir ehrlich ein bisschen, denn in Zeiten wie diesen weiss ich was ich zu tun habe. Natürlich sind bevorstehende Schlachten immer ein wenig beängstigend, aber bei weitem nicht so sehr, wie der sogenannte Frieden, denn an den glaube ich ehrlich kaum."
Lorainne zuckte die Schultern und schaute ebenfalls kurz zu Robert:"Kann er mit offenen Augen schlafen? Er blinzelt ja nicht einmal...He,Robert, lass nochmal die Flache kreisen, mir ist mittlerweile nämlich saukalt."

Münster:
Robert starrte noch immer in die Ferne, nahm einen tiefen Schluck und reichte den spärlichen Rest ohne sich von der Finsternis jenseits des Tores abzuwenden an seinen Waibel weiter. Seine Rechte lag mittlerweile unbehaglich lange auf dem Knauf seines Jagdmessers. Dann sprach er mit ruhiger Stimme:

"Natürlich kann ich mit offenen Augen schlafen, liebe Lorainne, wie glaubst Du bin ich so alt geworden?! - Aber wo wir gerade dabei sind? Habt ihr Männer dort draußen? Männer die im Vorfeld Wache schieben? Wenn ja, würde ich sagen sie erfüllen ihre Aufgabe nicht sonderlich gut!"

Roberts Augen wurden zu schmalen Schlitzen als er in die Finsternis starrte.

"Lorainne? Reich uns doch bitte einmal die Armbrüste herüber! - Gerhardt? Vorfeld, dritter Hügel zur Rechten der Mühlenruine, oberhalb der Beerensträucher. Mindestens zwei mögliche Gegner. Wahrscheinlich vier! Achte auf die Reflexion ihrer Messer eine handbreit unterhalb der Strauchgrenze! Dilettanten!"

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