Der Städtebund von Tangara > Brega

Einige Wochen vor dem Angriff, in Jelenas Lager

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Wydh:
Dieses Vorhaben war Gefährlich und das wusste Wydh auch.
Aber war es das Leben hier im Tross denn nicht auch?
Sie dachte einige Augenblicke nach bevor sie leise antwortete:

"Wer weiß ob ich nach der Schlacht noch Gelegenheit dazu habe...  alles wird anders sein.
Außerdem möchte ich die Chance auf ein Überleben verbessern, wenn man sich in den eigenen Reihen schon fürchten muss."

Dann drehte sie den Kopf etwas und flüsterte ihrer Meisterin etwas ins Ohr.

Luthor Kaaen:
Die Tür unten in der Tav... im Lager wurde aufgestoßen und ein schnaufender Luthor trug zwei große Leinensäcke über den Schultern in den ehemaligen Schankraum. Er suchte sich eine ruhige Ecke, was schon eine Herausforderung für sich war, und begann in seinem Gepäck zu kramen und sich nicht um das Gewusel um sich herum zu kümmern.
Überhaupt war er in letzter Zeit sehr schweigsam geworden, nahezu in sich gekehrt. Bei abendlichen Diskussionen hielt er sich zurück, ebenso bei Besprechungen und bei Abenden, in denen mehr als Wasser die Kehle hinab rann. Bei dem Gedanken, das Ende des Bürgerkriegs in greifbarer Nähe zu haben, erfüllte ihn mit einem Gefühl der Erleichterung, aber auch Anspannung. Entscheidungen mussten gefällt werden.
Seine Weste trug er seltener in letzter Zeit, ebenso den Hut oder den teuren Mantel, den er erst vor kurzem für viel Geld auf dem Wollmarkt erstanden hatte. Er schüttelte den Kopf und begann, den Beutel mit den zugeschnittenen Verbänden hervorzuholen, um sie zum hundertsten Male neu aufzuwickeln. Dabei fiel sein Blick auf den Eisenhut, der seit Monden, fast schon einen halben Jahreslauf in seinem Gepäck verborgen war.

Jelena:
Jelenas Augen wurden erst groß und dann ganz schmal. Sie drehte Wydh so, das sie ihr in die Augen blicken konnte:
"Was ist passiert?"

Wydh:
"Er führte mich von Sasha und Svenja weg in eine dunkle Ecke zusammen mit einem seiner Soldaten.
Auf dem Boden lag Blut und er drohte mir das meines daneben liegen würde, denn ich hätte irgendeine geheime Verlobung preisgegeben, wovon ich selbst in diesem Moment erst erfahren habe. Und das von der zukünftigen Braut selbst. Er packte mich grob am Arm und redete Bedrohlich auf mich ein. Dabei wisst ihr selbst, Jelena, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe und Stillschweigen wahre. Ich habe nichts getan.
Sasha kann es bezeugen, denn sie stand neben mir und hat es im gleich moment erfahren. Und sie sah wie ich wenige Augenblicke später weggeführt wurde."
Sie deutete auf Sasha, die am anderen Ende des Tisches saß und zuhörte.

"Wie dem auch sei  Sir Robert kam nach einigen Augenblicken dazu und versuchte mir auf lächerliche Weise zu erklären wie wichtig es doch wäre seinen Ruf unbefleckt zu wahren. Ihr und Eure Macht könnte mich nicht schützen sagten sie, ich solle acht geben damit mir nicht plötzlich etwas passieren würde.
Jelena, ich habe erkannt wie gefährlich es momentan für mich ist. Sie hätten jede Gelegenheit mich in die nächste Ecke zu schleifen und mich zu erstechen."

Jelena:
Jelena sah im ersten Augenblick verblüfft aus und dann ziemlich verletzt. Ihre Gesichtsfarbe wechselte zu einem interessanten Rot und sie wurde sehr, sehr still.
Als sie sprach, da war eine ziemliche Eiseskälte darin.
"Robert, hm? Jebo mu pas mater! NIEMAND! Niemand vergreift sich an meinen Welpen, egal ob gerechtfertigt oder nicht!"
Sie sah Wydh ruhig in die Augen, aber ein leiser Tadel war schon darin:
"Dich trifft keine Schuld, ich weiß das, aber leider haben deine früheren Streiche zu dieser Situation geführt. Ich will, dass du mich richtig verstehst, nichts rechtfertigt so ein Vorgehen, aber es würde mich doch sehr überraschen wenn Gerhardt dir auch nur ein Haar gekrümmt hätte. Ich werde mich zu gegebener Zeit mit ihm beschäftigen, dessen sei dir gewiss! Wo war eigentlich Wassilji während dieser Episode?"

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