Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Auf dem Weg nach Silbertor

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Dominic:
"Was ich vertrete? Ich verehre Tior ebenso als Kriegsgott, der er nun mal ist, aber nicht als Monster. Tior ist nicht gut, oder böse, wenn es doch so einfach wär. Ich predige Ehre und Stärke, sie Mord und dumme Opfer! Wenn das größte für sie ist, auf Tiors angebliche Ketten ein zu schlagen, warum bringen sie sich nicht alle gegenseitig um? Diese Dummköpfe. Tior gefällt es, wenn sich seine Diener messen und Stärke zeigen, aber nicht, indem sie andere von Hinten nieder stechen. Die sind alle Wahnsinnig und Grender ist der Oberirre! Ich vertrete also folgendes: Kämpfe um dich zu stärken, kämpfe nicht um aus Spaß zu morden, aber wenn du kämpfst, kämpfe um zu siegen!"

Vanion:
"Und genau das ist doch .. sagen wir, eine Überzeugung, die ich nicht nachvollziehen kann. Krieg ist nichts Gutes! Krieg ist nur ein Mittel zum Zweck. Weißt du, das ist genau das, was Marius immer gesagt hat! Wir kämpfen, um zu Verteidigen! Wir kämpfen, um zu schützen! Wir töten, um zu bewahren, wir verstümmeln, um zu bewahren! Wir sind doch die Guten, oder nicht? Wir kämpfen nicht, um einen falschen Anspruch zu vertreten, wir kämpfen nicht, um Beute zu machen, wir kämpfen nicht für Geld! Gerhardt sagte zu mir, dass die Götter die Menschen als Schwerter einsetzen - und dass selbst Lavinia in diesen Zeiten einen Schild braucht. Konar als Tiors Auserwählter hat für Tausende Tote, für notleidende Kinder gesorgt, ja, Konar hat dafür gesorgt, dass selbst diejenigen, die gegen ihn sind, nicht einig sein können! Und dafür wird er bestraft werden! Wir werden ihn nicht töten, weil er Engonien beherrscht hat, wir werden ihn nicht töten, weil er nicht länger Tiors Auserwählter ist! Nein, wir werden ihn töten, weil er andere getötet hat. Und je mehr wir töten, desto mehr werden wir wie dieses Monstrum. Davor, und vor nichts anderem, habe ich Angst! Wahre Angst! Ob ich vor Engonia sterben werde oder nicht, wissen die Götter oder es steht in den Sternen oder..was auch immer! Aber all das Töten stumpft uns ab, es macht uns zu Ungeheuern. Das ist die Veränderung, von der ich spreche! Und ich weiß nicht, wohin mich das bringt und zu was mich das macht." Vanion war immer lauter geworden. Ein unheimlicher Glanz aus Härte, erstaunlicher Milde und fast panischer Unsicherheit erfüllte seine Augen, in denen sich das Feuer wider spiegelte. "Kassos, ich weiß nicht, inwiefern du dich verändert hast, seit du...seit du nicht mehr Albert bist, aber kannst du das nicht verstehen? Gerade du! Der neue Weg Tiors ist doch eben nicht mehr dieses Metzeln und Sieg um jeden Preis. Gib mir eine Antwort! Was erwartet mich vor Engonia? Was bei den Göttern erwartet mich?!"

Dominic:
Der Priester wandte sich im Sattel und fixirte Vanion. "Dich erwartet all das, was du gerade gesagt hast! Das ist gewiss, doch erwartet dich dort auch, die Gnade der Götter! Der Grund ist, dass du eben nicht des töten Willens tötest, so wie es Konars Leute tun. Uns unterscheidet die Tatsache, das wir Gnade zeigen werden, auch wenn wir keine Gnade zu erwarten haben. Das ist es was dich erwartet und die Ruhe die sich auf deinen Geist legt, wenn alles vorbei ist. Wenn es endlich vorbei ist." Kassos blickte immer weiter durch Vanion hindurch, bis sein Blick in weite Ferne reichte. Dann schüttelte er den Kopf, als wolle er sich wieder ins Hier und Jetzt bringen. "Das ist die einzige Antwort die ich dir geben kann, Vanion, aber ich habe auch eine Frage an dich: Was war das für ein Verhalten Jelena gegenüber?"

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