Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie

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Jelena:
Jelena stützte sich auf Wassiljis Arm und humpelte zur Tür als sie die Geräusche aus dem Keller hörte.
Sie runzelte die Stirn, das klang schlimmer als sie gedacht hatte.

Kühle Hände legten sich um Jennas Nacken und sie hörte eine ruhige Stimme: "Ruhig, Kleines... ganz ruhig. Alles ist in Ordnung. Du musst nur atmen... so ist gut. Wassilji? Nimm das Kleine in den Arm, ja? Atmen, Jenna... ein und aus..."
Jelenas Worte waren fast schon hypnotisch und durchbrachen den konvulsiven Husten der sich Jennas bemächtigt hatte. Die Anwesenheit der Heilerin war beruhigend, ihre Berührung lindernd. Es war fast so als ob ihre Berührung ihr die Möglichkeit gab durchzuatmen.

Wassilij:
Wassilij griff elegant, wenn auch ungeübt, das Kind und begann es liebevoll im Arm auf und ab zu wippen. Zeitgleich begann er durch den Raum zu gehen. Leise sang er um das Baby zu beruhigen und nach einiger Zeit begann es sich auch tatsächlich zu beruhigen.

Ein warmes und liebevolles Lächeln entstand in dem Gesicht des jungen Kriegers.

Lilac:
Jenna kämpfte um jeden Atemzug. Sie hatte das Gefühl, ihre Brust wolle bersten. Als ob sie einen Teil ihres Innern aushusten müsste. Doch dann drangen die Worte der Heilerin und eine eigenartige Ruhe bis in ihr Bewusstsein vor und was ihr vorher alleine nicht gelungen war, klappte nun - sie fand einen Rythmus wieder. Ein und aus... ein und aus... Mit dem Rythmus kam die eigene Ruhe und die Gewissheit, dass es durchaus genug Luft war, was sie da einatmete. Und mit dieser Gewissheit kam mehr Ruhe. Und mehr Ruhe war gut für den Rythmus... Die Huster wurden ruhiger, das Atemholen nicht mehr so verzweifelt...

Jenna beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Wassilij mit ihrer Tochter auf und abging und hörte seine Stimme ohne auf seine Worte zu achten. Als sie sich sicher war, dass er nicht mit ihr aus dem Raum gehen würde, konnte sie sich vollends entspannen und schon war der Anfall vorbei. Sie fühlte sich ein wenig schwindelig und ihre Hände zitterten, aber sie wusste aus Erfahrung, dass es jetzt erst mal vorbei war. Dies war nicht der erste Anfall gewesen und es würde auch nicht der letzte sein. Doch diesmal hatte sie wenigstens eine Aussicht auf Besserung - wenn es nachher tatsächlich etwas zu essen gäbe, würde sie sich vielleicht nicht mehr so schwach fühlen. Dann wären auch das Zittern und der Schwindel weg...

Langsam richtete sie sich auf und wandte sich zu Jelena um. Sie sah der eindrucksvollen Frau ins Gesicht, atmete einmal deutlich tief ein und aus, wie um sich und der Heilerin zu beweisen, dass es jetzt ging, und legte dann ihr ganzes Gewicht in ein einziges Wort:

"Danke."

Wassilij:
Wassilij beschäftigte sich weiter mit dem kleinen Wesen auf seinem Arm. Sachte sang er weiter in seiner Muttersprache medvjedstani.

Ruhigen Schrittes wanderte er durch den Raum, wiegte das Kindlein sachte in seinen Armen. Für die Personen, welche ihn kannten war es wohl eine völlig neue Seite an Wassilij.

Lilac:
Gerade eben noch hatte Jelena in ein Gesicht voller Dankbarkeit geblickt, doch jetzt veränderte sich der Ausdruck schlagartig in ungläubiges Entsetzen. Jennas Augen ruhten nicht mehr auf ihrer Gegenüber sondern waren panisch aufgerissen auf Wassilij gerichtet, der gerade hinter der Heilerin entlang ging.
Die Frau rappelte sich so schnell es ihr möglich war auf, trat auf den jungen Krieger zu und nahm ihm ziemlich bestimmt ihre Tochter aus dem Arm.

"Danke, dass du sie beruhigt hast.",

sagte sie knapp, ohne jegliche Wärme in der Stimme.
Jenna hielt Malla fest im Arm und zog sich ein paar Schritte von Jelena und Wassilij zurück. Auch der Elfe warf sie einen argwöhnischen Blick zu. Einen kurzen Augenblick sah man ihr deutlich an, dass sie mit sich rang. Schließlich schien sie zu einem Entschluss gekommen zu sein - einem, der ihr offenbar nicht wirklich passte - und sie ging geschäftsmäßig, ja unnahbar auf die kleine Wanne zu, in der noch immer die letzte Windel schwamm. Sie nahm diese heraus, wrang sie umständlich, da einhändig aus und hängte sie zu den anderen. Dabei sagte sie:

"Ich muss hier weitermachen, damit die Sachen bis morgen trocken sind!"

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