Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie

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Wassilij:
Als sie alle beim Essen zusammen saßen und schon fast fertig waren, trat Wassilij herein. Er suchte sich einen ruhigen Platz und nahm sich etwas von dem Essen. Es war sehr offensichtlich, das es ihm nicht gut ging. Obwohl er weder krank, noch verletzt war. Es war etwas persönliches.

Ruhig aber mit geröteten Augen aß er zu Abend.

Lilac:
Jenna war hin und hergerissen. Diese ungezwungene Atmosphäre war etwas neues für sie. Es erinnerte sie entfernt an etwas, was in ihrer Kindheit vorgekommen war, doch nicht, seit sie ins "heiratsfähige" Alter gekommen war. Gleichzeitig jedoch sperrte sie sich mit aller Kraft dagegen, sich zu entspannen. Diese Leute hier mochten einander vertrauen, das hieß aber noch lange nicht, dass auch sie, Jenna, ihnen vertrauen konnte! Und einige von ihnen waren wirklich ein bisschen zum Fürchten! Die Frau zum Beispiel, die das Tischgebet gesprochen hatte...
Und so nippte sie auch nur gelegentlich an dem Tee, den Wydh ihr hingestellt hatte. Insgesamt aber trank sie kaum mehr als einen Schluck...
Als Wassilij sich dazu gesellte, richtete Jenna mehrfach unauffällig ihren Blick auf ihn. Sie hatte noch nie zuvor einen Mann aus Trauer derart schreien hören. Ihr Bruder hatte mal geweint, ja. Aber derart ausgedrückter Schmerz war ihr von Männern fremd. Und sie war sich nicht sicher warum, aber irgendwie machte es ihn ihr sympatischer. Menschlicher. Auf jeden Fall menschlicher als die Männer, ihren Bruder einmal ausgenommen, die sie bisher kennengelernt hatte. Und erste Zweifel an ihrem Argwohn kamen ihr.

Jelena:
Jelena lehnte sich zu Wassilji und legte ihm kurz den Kopf auf die Schultern. Sie drückte seine Hand und wisperte ihm etwas ins Ohr was ein verhaltenes Lächeln in sein Gesicht brachte.
Nachdem alle ihren größten Hunger gestillt hatten und ihre Schalen mit Brot auswischten stand Jelena auf und bat mit einer Handbewegung um Ruhe:
"Unsere Aufgabe hier ist erledigt. Die schlimmsten Wunden sind verheilt und unsere Vorräte gehen zu neige. Es wird Zeit aufzubrechen. Ich habe mich mit Sasha besprochen und wir denken wir sollten übermorgen aufbrechen. Das gibt uns morgen Zeit in Ruhe zu packen und die Ausrüstung zu überprüfen.. Gorix und Temris sollten bald zu uns stoßen und dann geht es Richtung Brega."
Aufgeregtes Stimmengewirr erscholl als alle die Neuigkeiten miteinander besprachen. Jelena setzte sich wieder hin und schien mit Sasha ein angeregtes Gespräch zu führen. Die beiden Frauen sahen grundverschieden aus, gingen aber sehr liebevoll miteinander um. Jenna fiel auf das die Menschen in diesem Haufen sich unglaublich oft berührten. Eine freundschaftliche Umarmung, eine Hand auf der Schulter oder eine Berührung während eines Gesprächs schien völlig normal zu sein.
Jelena stand auf und kam auf Jenna zu:
"Darf ich die Kleine auf den Arm nehmen? Es ist schon so lange her das ich eines halten durfte."

Lilac:
Jenna wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Einerseits wollte sie ihre Tochter auf keinen Fall aus der Hand geben, solang es nicht sein musste. Und außerdem HATTE Jelena Malla ja heute bereits auf dem Arm gehabt, als sie sie untersucht hatte. Andererseits - wie konnte sie diese Bitte ablehnen, wo diese Frau ihr doch so viel Gutes getan hatte? Und es war ja nur für einen kurzen Moment! Und wenn sie sich weigerte, würde es die Heilerin vielleicht erzürnen, und sie würde sie doch wieder hinauswerfen, oder schlimmeres...
Der Konflikt stand Jenna deutlich ins blasse, müde Gesicht geschrieben, als sie sich von ihrem Platz erhob (*dann kann ich sie ihr schnell wieder abnehmen, falls mir was nicht gefällt*) und Jelena zögerlich das Kind anbot.

Jelena:
Die Heilerin nahm das Kind in den Arm und begann zu strahlen als die Kleine das Näschen kraus zog und im Schlaf vor sich hinbrabbelte.
"Meine Güte was bist du ein süßes Ding..." murmelte sie hingerissen und setzte sich auf den Stuhl neben Jenna.
"Ihr erlaubt doch?"
Jelena griff sich den Becher mit Jennas Medizin und nahm einen guten Schluck daraus bevor sie ihn wieder zurück auf den Tisch stellte. Sie wandte sich dem Kind wieder zu und schien alles um sich herum zu vergessen.

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