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Die Suche in Tiefensee

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Vanion:
"Also, tu...ist ja du. Also irgendeine Frage an mich? Comment... das hattet ihr schon gesagt, als ihr mich nach dem Namen gefragt habt. Aber das vas? Hm..vielleicht eine Frage nach meinem Befinden? Dann würde ich mit bon darauf antworten, das hat Herr Simon auch immer gesagt."

Mel:
"Gut, genau! Euch jetzt die verschiedenen Formen eines Wortes zu lehren wäre verschwendete Mühe, danach wird Euch ohnehin nie jemand fragen, ausserdem reden die Menschen bei uns, wie es Ihnen in den Sinn kommt. Meistens sind sie sehr direkt, viele sagen, wir hätten kein diplomatisches Geschick, aber eigentlich sind wir nur ehrlich.Ihr werdet sicher bemerkt haben, dass monsieur de Bourvis eher den Mund hält, als seine wirkliche Meinung preiszugeben. Ihr ist durch und durch ein Firngarder, allerdings merkt man ihm seine Verwandschaft mit der Baronin de Lioncoeur an. Firngarder haben immer Vorbehalte gegenüber Fremden, und das werdet ihr sein und wenn ihr Euch nicht schnell an die Gegebenheiten gewöhnt und Euch anpasst, werdet ihr das auch immer bleiben."
Bernard winkte ab, als Vanion ihn unterbrechen wollte und führte unbeiirt seinen Monolog weiter:"Man wird Euch sicher höflich begegnen, aber die wahre firngardische Herzlichkeit werdet ihr nie spüren, wenn ihr nicht zeigt, dass ihr Euch anpassen wollt und Euch Mühe gebt. Je weiter man aus dem Süden kommt, desto schwieriger wird es. Und ihr seid aus Tangara... kein Caldrier, Ihr werdet viele Hindernisse überwinden müssen und lasst Euch gesagt sein: Nur weil Mademoiselle Chevalier Euch anscheinen mag, wird es für Euch nicht leichter, eher gegenteiliges. Man beobachtet sie dort genau und wartet nur auf einen Fehltritt. Frauen in der Stellung eines Ritters... das gibt es nicht. Aufgrund dieser Tatsache, dass ihr ihr Knappe sein wollt, wird es für Euch umso schwieriger. Meint ihr, ihr könnt das schaffen?"
Er schenket sich etwas Wein ein, um seine Kehle zu befeuchten und fügte dann noch nachdenklich hinzu:"Wenn ihr versagt, werdet ihr Euch wünschen, niemals in diese Situation gekommen zu sein... Krieg kann manchmal viel leichter zu ertragen sein, als die Aufgaben, die nun vor Euch liegen.."

Vanion:
"Frauen in der Stellung eines Ritters gibt es nicht? Zweifelt ihr an Chevalier Lorainne? Oder am Urteilsvermögen von Monsieur Chevalier Simon? Und das, nachdem ihr mir zwischen den Zeilen sagt, dass ich in deren Heimat nie wirklich willkommen sein werde? Glaubt mir, für jeden Fehltritt, den Lorainne macht, wird sie gradestehen. Das macht sie tapferer als so manch anderen, der sich Ritter nennt, egal ob Firngarder oder nicht." Vanion zuckten Bilder durch den Kopf - Simon, wie er am Boden lag, Lorainne weinend über ihm. Die Worte, die Simon bei der Belagerung Engonias zu ihm gesagt hatte, fielen Vanion wieder ein. Ich habe auch Angst. Ich kämpfe trotzdem!. "Hör mir zu, Bernard." Vanion wechselte mit Absicht zum vertraulichen Du. "Lorainne will mich als Knappen aufnehmen und gibt mir die Chance, ihr und Caldrien und auch Engonien zu dienen! Ideale hochzuhalten, im Namen Alamars und Lavinias! Sie selber hat sich diese Chance erschwindelt, ja - aber durch das Wort Simons wurde ihr Stand legitimiert! Nun schau mich an! Ich bin nicht von Stand. Und doch habe ich dieselben Ideale. Bei Lavinia, Jelena hält mich für naiv aufgrund dieser Ideale. Sie sagte einmal, dass sie mir noch ein halbes Jahr zu leben gibt, weil ich die harte Realität nicht begreife. Und nun? Nun habe ich die Chance, mich vor den Göttern zu beweisen! Darum bin ich hier in Tiefensee, und darum werd ich auch noch viel weiter reisen, wenn es nötig ist." Vanion überging nun seinerseits den Caldrier, als der ihn unterbrechen wollte. "Ich sehe ein, dass all dies sehr ungewöhnlich ist. Doch Lorainne ist nun Chevalier Lorainne - und wer weiß, vielleicht wird Vanion Bachlauf auch dereinst ein Ritter der Königin sein. Der Wille ist, was zählt. Der reine Wille, Vertrauen auf seine Fähigkeiten und seine Freunde und nicht zuletzt Gottvertrauen. Lavinia hilft mir, das weiß ich. Ich bete zu ihr, jeden Abend! Und nicht nur für mich!" Vanion verstummte, dann fuhr er fort. "Wisst ihr, Bernard, wenn ich eins gelernt habe bisher: Man kommt immer irgendwie zu seinem Ziel. Man muss nur den richtigen Weg einschlagen."

Mel:
Vanions Rede, so voller Leidenschaft gesprochen, beeindruckte Bernard nicht im geringsten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er ähnlich gesprochen, als er in den Krieg zog, das Ziel zu siegen immer fest vor Augen, sein bisheriges Leben hinter sich lassend.
"Nun, Bursche, wenn Du nur halb soviel für Deine Ziele tust, wie Du redest, dann wirst Du es schaffen. Es ist an Mademoiselle Chevalier und Dir, die Zweifler zu überzeugen, dass sie gute Entscheidungen treffen kann und so ihre Stellung verdient, ebenso, wie Du auch nur durch Deine Taten die Deine verdienen kannst.. und ich glaube, Jelena hat unrecht, ich kenne sie zwar nicht gut, sie hat mich lediglich mal zusammengeflickt- wie die meisten von uns- aber Du hast sicher länger zu leben, wenn du ein wenig auf Dein Mundwerk achtest. Aber jetzt sehe ich, warum die Mademoiselle dich zum Knappen haben wollte."
Er schnitt sich ein Stück Schinken ab und aß es genüsslich, bevor er weitersprach:" Da Du Lavinia erwähnst, es wird langsam Zeit, sich für das Abendgebet vorzubereiten. Ich gehe richtig davon aus, dass Du noch nicht mit den caldrischen RIten vertraut bist?"

Vanion:
Die nüchterne Antwort brachte Vanion wieder auf den Boden zurück. Er lenkte ein.
"Nun, da hast Du natürlich recht. Es wird nunmal eine Ausbildung werden - keine leichte Aufgabe. Wie auch immer. Erklär mir doch die caldrischen Riten, dann werden wir gemeinsam beten. Und danach gehen wir mal nach unten in die Taverne und trinken was zusammen, hm? Morgen kehrt Nicolas zurück, dann können wir ihn aufsuchen."

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